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Was tun, bei traumatisierende Erlebnisse aus der Kindheit und der Angst mich meiner Therapeutin zu öffnen

Sandra (w, 44) aus Berlin : Liebes Psychomeda-Team,
ich bin seit ca. 1 Jahr bei einer Therapeutin, weil ich verarbeiten möchte, dass ich von 9 bis Anfang 20 von meiner Mutter körperlich misshandelt wurde. Wenn ich der Psychologin erzählen will, dass ich für meine Mutter Partner- und Mutterersatz war, dissoziiere ich.

Meine Mutter holte mich nach ihrer Scheidung zu sich ins Ehebett (war da 9). Ich sehe Bilder Flashbacks von nackter Haut, Arme, es waren auch einmal Fetzen von, ich glaube, Genitalien dabei. Aber ich kann mich nicht erinnern das da wirklich was Sexuelles war. Würde es ihr nicht zutrauen, weil meine Mutter prüde ist. Aber mein Körpergefühl ist so als ob da was war… es fühlt sich schlimm an. Bei körperlicher Nähe oder Berührung bekomme ich Angst. Vielleicht ist es durch die Gewalterfahrung.
Sehe ich Frauen die älter als ich sind, die was Ärmelloses tragen, kommt die Angst u die Bilder.
Die Therapeutin zu der ich gehe, ist auch älter als ich u trägt jetzt bei warmem Wetter ärmellose Oberteile u Sandalen. Ich glaube, sie „triggert“ mich dadurch… u erinnert mich von ihrer Art manchmal an meine Mutter. Ich schäme mich so sehr dafür… Sodas ich nicht mit ihr darüber sprechen kann. Sollte ich die Therapie bei ihr abbrechen?

Ich muss aber mal darüber sprechen. Alle im Umkreis abtelefonierten Psychotherapeuten haben keine Plätze. Weiß gerade nicht weiter. Gibt es einen „Trick“ wie ich darüber sprechen kann, ohne zu Dissoziieren u was ich mit meiner Scham machen kann?

Vielen Dank fürs Lesen u einen Rat.
Viele Grüße


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Fragestellerin,

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Vertrauen in uns und das sie versucht haben sich zu öffnen.

Für den Erfolg einer Therapie sind viele Faktoren wichtig unteranderem auch die Beziehung zu Ihrer Therapeutin. Gerade die therapeutische Beziehung ist sehr wichtig.

Was sie berichten ist ganz schrecklich und es ist gut möglich das da ganz viel passiert ist, was sie nachhaltig traumatisiert haben könnte. Je nach Spezialisierung ihrer Therapeutin kann ein Wechsel sinnvoll sein, sie sollten allerdings mit Ihrer jetzigen Therapeutin unbedingt über Ihre Gedanken sprechen beziehungsweise Ihr diese mitteilen, damit sie Sie bestmöglich unterstützen kann.

Wenn Sie Probleme haben sich zu öffnen, so Teilen sie dieses ihrer Therapeutin ebenfalls mit; auch mögliche Trigger. Bitten Sie Ihre Therapeutin Ihnen zu helfen die Trigger zu vermeiden. Ihre Therapeutin wird wissen wie sie damit umzugehen hat. Es sollte im ersten Schritt genügen Ihr mitzuteilen das die kurzen Ärmel für Sie kritisch sind.

Wenn Sie in sich hinein hören werden Sie erkennen was zu tun ist. Haben Sie schonmal daran gedacht mit Ihrer Therapeutin Briefe auszutauschen? Vielleicht sogar den Anfang zu machen und Ihrer Therapeutin das zu schreiben, was sie auch uns mitgeteilt haben und Sie bitte Ihnen schriftlich zu antworten?

Ich hoffe ich konnte Ihnen ein Stück weit helfen.

Mit freundlichen Grüßen
Oliver Haufe
Bewertung durch den Fragensteller:
Danke fürs Zuhören u dass Sie sich ernsthaft mit meiner Frage auseinandergesetzt haben. Werde es mit einem Brief probieren. Danke!

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