Wir fürchten uns vor meiner Schwester, wie bringen wir sie dazu, auszuziehen?
Dion (w, 19) aus Kassel: Ich bin die Schwester von Nicol, um die es hier geht. Sie ist diejenige, die zuhause meine Eltern und mich in der Wahnsinn treibt. Nicol ist 22, am Anfang ihrer Ausbildung, übergewichtig, sitzt seit mehreren Jahren nur am Laptop und chattet dort in Facebook mit Menschen aus aller Welt, die sie nicht persönlich kennt, sie ist kaufsüchtig, angriffslustig, tut gar nichts im Haushalt, sieht nicht mal ein, überhaupt irgendetwas zu machen, lebt wie ein Parasit hier, beleidigt meine Eltern und mich als Psychopathen und zieht einfach nicht aus, sobald man sie fragt. Mit ihr kann man nicht reden, vernünftige Gespräche sind schon lange nicht mehr möglich. Sobald meine Eltern zu ihr gehen und es zum Streit kommt, lenkt sie vom Eigentlichen ab und lacht meinen Eltern teuflisch ins Gesicht. Meine Eltern können nicht mehr, sie sind mit den Nerven am Ende. Sie wissen keinen Ausweg, wie sie endlich hier rauskommt. Wir alle haben Angst, ihr zu sagen, dass sie sofort ihre Sachen packen und abhauen soll, da sie sehr gewalttätig ist und gestern sogar mit einer Schere auf meinen Papa losgegangen ist. Wir haben Angst, dass wenn wir ihr das Haus versperren, sie die Fenster einschlägt und uns in der Nacht sogar umbringt. Soweit ist es! Ich persönlich schließe mich mittlerweile nachts ein, weil ich Angst vor ihr habe. Wir können das nicht mehr länger! Nicol ist ein richtiges Biest, man weiß nie, zu was sie bereit ist. Was würden Ihr mir/uns raten, wie wir sie aus dem Haus kriegen, so dass endlich Frieden und Ruhe heimkehrt?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Dion,danke für Ihre Zuschrift, es liest sich ziemlich schrecklich, was Sie uns berichten.
Ich habe das Bild einer Tyrannin vor Augen, die tut und lässt, was sie will und Sie, als Familie, trauen sich nicht, ihr Paroli zu bieten und endlich klar Schiff zu machen. Ich denke, Ihre Schwester weiß ganz genau, wie sie es machen muss, damit alle spuren, sie spielt mit Ihrer Angst und Sie spielen mit und lassen sie ihre Tyrannei ausleben.
Das ist die Krux an der Geschichte, dass Menschen zu Tätern werden, weil es Opfer gibt, die, warum auch immer, nicht aus dieser Rolle kommen. Es wäre wichtig, dass Ihre Eltern Position beziehen und nicht vor dem Verhalten Ihrer Schwester kuschen. Es müsste eine klare Linie geben, Aufzeigen von Konsequenzen und auch das Durchführen derselben. Z.B. keine Wäsche mehr waschen, kein Essen mehr einkaufen, Internet sperren, usw. Dann würde Ihre Schwester merken, dass es so nicht mehr weitergeht. Sie ist alt genug, selbst Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, aber sie muss sie auch übergeben bekommen. Mit höflichem Fragen nach Auszug ist wahrscheinlich nichts zu wollen, da sind schon eine gewisse Härte und auch Standfestigkeit von seiten der Familie gefragt.
Was die Gewalttätigkeiten angeht, sind das Fragen für einen Anwalt und/oder die Polizei.
Für Sie und Ihre Eltern ist es wichtig, sich auf Ihre Stärken zu besinnen, Haltung zu zeigen und aus der Opferrolle zu kommen. Es kann für Sie alle sinnvoll sein, sich therapeutische Unterstützung zu holen, um herauszufinden, warum Ihre Schwester eine solche Macht über Sie hat. Reden mit ihr wird hier nichts mehr nützen, hier helfen nur klare Ansagen und Position. Ich wünsche Ihnen dazu Kraft und Mut und eine Besserung der Situation, wie auch immer die aussehen mag!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Freie Trauerrednerin
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das meiste wusste ich zwar selber schon, hat mich aber nochaml gestärkt!!! vielen lieben dabk!!!!
das meiste wusste ich zwar selber schon, hat mich aber nochaml gestärkt!!! vielen lieben dabk!!!!
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