Wie lange soll ich noch geduldig sein und auf meinen Freund warten?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Triniti,

danke für Ihr Vertrauen und Ihre Anfrage. Sie fühlen sich aufs Abstellgleis geschoben, zumindest ist das mein Eindruck und das zu Recht.

Das Verantwortungsbewußtsein Ihres Freundes seinem Kind gegenüber in allen Ehren, aber ich glaube, dass er Angst hat, sich zu positionieren und sich eindeutig zu Ihnen zu bekennen. In der heutigen Zeit haben auch ledige Väter Rechte an ihrem Kind und können nicht mehr so einfach abgeschoben werden. Ich denke auch, dass die andere Frau Ihren Freund mit dieser Art Erpressung 'warm' hält, quasi auf Abruf. Dass sie es nicht erträgt, Sie zu sehen, spricht dafür, dass sie sich vielleicht noch Hoffnungen macht. Andrerseits erscheint mir Ihr Partner als unschlüssiger Mensch, der es allen recht machen will, was natürlich so nicht funktioniert.

Nun, um auf Ihre Schlußfrage einzugehen, können Sie das schaffen, zu warten, bis er alles in reinen Tüchern hat? Die Frage ist, wie lange soll das dauern? Das Kind ist noch sehr klein und muss nicht unbedingt schon jetzt schlafen lernen beim Vater. Das geht auch, wenn Sie da sind, bzw. dazu muss nicht die Mutter anwesend sein, wenn das Kind den Vater kennt. Es könnte so sein, dass einmal die Woche das Übernachten geprobt wird, wenn es denn sein soll, Sie sind dann vielleicht nicht da, die Mutter aber auch nicht. Wichtig wäre, Ihr Freund bekennt sich uneingeschränkt und bedingungslos zu Ihnen und das in allen Lebenslagen und Sie können zu ihm, wann immer Sie wollen.

Fühlen Sie einmal in sich, was Sie sich wünschen und erwarten. Bitten Sie Ihren Freund zu einem Gespräch auf neutralem Boden und teilen Sie ihm mit, was Sie sich von einer guten Partnerschaft vorstellen. Er kann durchaus seinem Kind ein präsenter Vater sein, aber es muss eine Entscheidung zwischen Ihnen und der Kindsmutter her.

Wenn er das nicht will oder noch nicht kann, ist es an Ihnen, für sich eine Entscheidung herbeizuführen. Das hat nichts mit Erpressung zu tun, sondern ist ein Aufzeigen der Konsequenzen aus seinem Verhalten. Sie sind ein erwachsene Frau im besten Alter und müssen sich nicht jahrelang hinhalten lassen. Ich sehe sein Verhalten als ziemlich unreif und unentschlossen, überlege gerade, warum Sie sich das gefallen, sich so lange hinhalten lassen. Kann es sein, dass Sie Angst haben, dann alleine zu sein, wenn Sie eine Positionierung seinerseits fordern? Ein Verharren in dieser Situation bringt Sie um die Chance, sich zu öffnen für eine befriedigende Beziehung, die Sie sich berechtigterweise wünschen.

Ich wünsche Ihnen eine gute Entscheidung in Ihrem Sinne, Mut und Klarheit!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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Bewertung durch den Fragensteller:
vielen Dank für Ihe klare Sicht auf meine Lage. Ich werde jetzt den Mut finden mit allen Konsequenzen.