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Wie kann ich mich entlieben?

Luna (w, 25) aus München : Ein Kollege war mir von Anfang an sehr sympathisch. Wir haben zu zweit an mehreren Projekten gearbeitet. Wir haben uns auch menschlich gut verstanden, sodass wir uns nach einiger Zeit auch privat getroffen haben. Wir haben uns super verstanden. Leider zu gut. Ich habe mich nämlich bald in ihn verliebt. Es war alles so harmonisch. Er wollte weiterhin die Freundschaft führen, obwohl ich ihm meine Gefühle gestanden hatte. Auf meinen Wunsch haben wir den privaten Kontakt dann doch eingestellt. Ich habe ihm gesagt, er soll mir helfen Abstand zu halten, weil ich so leide. Ich muss ständig an ihn denken, alles ist durcheinander. Ich habe seine Nummer gelöscht. Leider begegnen wir uns auf der Arbeit noch einmal im Monat zu Veranstaltungen. Er hat mich auf der letzten Veranstaltung nur freundlich gegrüßt und gefragt wie es mir geht. Weil ich ihn gebeten hatte Abstand zu halten. Wir haben keine privaten Gespräche geführt, nur kurz oberflächlich geredet. So wird es weitergehen. Ich werde ihm einmal im Monat begegnen müssen. Reicht das aus, um jemanden aus den Gedanken zu verbannen und sich zu entlieben? Ich will nicht ständig an ihn denken und traurig sein. Er liebt mich nicht. Das steht nunmal fest.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Luna,

vielen Dank für Ihre Offenheit!

Liebeskummer ist sehr schmerzhaft und kann einem mitunter wie das Ende der Welt vorkommen.
Traurig zu sein gehört zum Verarbeitungsprozess dazu. Seien Sie stolz auf sich, dass Sie Ihre Gefühle zulassen können. Ebenso ist es bewundernswert, dass Sie so offen mit Ihren Gefühlen umgegangen sind und offen kommuniziert haben, was Sie für ihn empfinden. Und auch konsequent einen Schlussstrich gezogen haben, als sie gemerkt haben, dass Ihnen der Kontakt nicht gut tut. Nicht jeder wäre zu dieser Art der Selbstfürsorge in der Lage gewesen. Das ist eine Ressource.
Ebenso sind Sie bereit, es zu akzeptieren, wie es ist. Das ist der erste Schritt im Verarbeitungsprozess. Sie sind auf dem richtigen Weg.
Sie befürchten, dass es Ihren Heilungsprozess behindert, wenn Sie ihm einmal pro Monat unfreiwillig begegnen. Gut ist, dass Sie ganz genau wissen, wann Sie ihm begegnen, und ebenso, dass Sie ihn gebeten haben, Abstand zu halten.

Momentan mag es Ihnen vielleicht unmöglich erscheinen, aber der Schmerz wird nachlassen. Hier ist es tatsächlich so, dass die Zeit alle Wunden heilt. Die Gefühle werden schwächer, die Hormonausschüttung geringer, bis sie schließlich ganz nachlässt.
Es wird eine Zeit kommen, in der Sie nicht mehr an ihn denken werden und Ihnen erst im Laufe des Tages auffallen wird, dass er am Morgen nicht Ihr erster Gedanke war.
Bis es so weit ist: Achten Sie gut auf sich. Unternehmen Sie etwas, das Ihnen Spaß macht. Zwingen Sie sich dazu, sich nicht komplett abzukapseln. Streuen Sie kleine Momente der Freude in Ihren Alltag ein. Das kann auch ein lustiges Video sein oder etwas anderes, das Ihr Herz mit Freude erfüllt. Wenn Ihnen nichts einfällt, fragen Sie sich, was Ihnen früher Freude bereitet hat. Sie werden sehen: Mit dem Tun kommt auch die Freude zurück in Ihr Leben.
Alles hat zwei Seiten. Versuchen Sie das Positive an dieser Situation zu sehen. Er war nicht der Richtige für Sie. Letztlich ist er nur ein Mensch, der Ihren Weg ein Stück lang begleitet hat, bis Sie schließlich Ihrer wahren Liebe begegnen.
Geben Sie den Glauben an die Liebe nicht auf. Es wird der Richtige für Sie kommen, der Sie so liebt, wie Sie sind. Verschließen Sie nicht Ihr Herz. Am Ende werden Sie gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen. Denn Sie werden merken, dass Sie auch den Schmerz unerwiderter Liebe überstehen können und dass Sie keine Angst vor diesem Schmerz haben müssen. Ihr Herz ist stark. Es wird heilen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Herzliche Grüße
Petra Förster
Bewertung durch den Fragensteller:
Danke für die Hilfe!





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