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Wie kann ich meiner Tochter noch mehr helfen?

apricor (w, 42) aus Hamburg:

Guten Tag,

ich habe nach mehreren Jahre meine Depressionen erfolgreich überwunden. Allerdings komme ich im Moment an die Grenze meiner Belastbarkeit. Meine Tochter (18)hat ihren ersten Liebeskummer. Ihr Freund und sie haben Schluss gemacht.

Es war eine Fernbeziehung. Ihr Freund war extrem eifersüchtigt. Er wollte nicht, dass sie mit anderen (ob männlich oder weiblich) gemeinsamen Hobbys nachging. Es kamen immer mehr Kleinigkeiten dazu.

Da ich ein sehr gutes Verhältnis zu ihr habe, hat sie mir alles erzählt. Sie hat an nichts mehr Spass, weint täglich und hat Angst, dass es nicht mehr besser wird. Das ganze geht schon zwei Monate. Ich würde ihr gerne helfen, aber ich weiss nicht wie.

Wäre eine pschologische Beratung für sie sinnvoll? Sie fragte schon, ob ich meine Psychologin fragen könnte. Ich bin allerdings nicht mehr in Betreuung und halte mit der Psychologin nur noch Kontakt zur 'Berichterstattung', da ich auch einen neuen Job habe, der weiter weg ist.

Ich möchte meiner Tochter gerne helfen, aber ich weiss nicht wie.

Viele Grüße
apricor

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe apricor,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage und möchte Ihnen zuerst ganz herzlich dazu gratulieren, dass Sie nach mehreren Jahren Ihre Depressionen überwunden haben. Nun kommen Sie gerade an die Grenzen Ihrer Belastbarkeit, weil Ihre Tochter und ihr Freund sich getrennt haben.

Der erste Liebeskummer, die erste Trennungserfahrung ist immer etwas besonders Schmerzliches, weil sie die Erfahrung bringt, dass auch die größte Verliebtheit, die allergrößte Liebe endlich sein kann. Ihre Tochter trauert im Moment sehr aktiv und das ist gut so. Dass Ihr nichts mehr Freude bereitet und sie viel weint, gehört auch dazu. Es ist ein normaler Ablöseprozess, der vielleicht auch noch ein paar Monate andauern kann.

Sie tun bereits sehr viel für Ihre Tochter, indem Sie einfach da sind, ihr zuhören und sie trösten. Es zeigt, dass Sie ein wirklich gutes Vertrauensverhältnis zueinander haben. Aus meiner Sicht braucht es nicht mehr. Ihre Tochter durchläuft ihren seelischen Prozess in ihrem eigenen Tempo und ihrer ganz persönlichen Weise. Für Sie ist es wichtig, dass Sie das, was Sie bereits tun, für sich selbst auch wertschätzen können.

Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie hilflos sind, doch Sie glauben, Sie müssten noch mehr 'tun'. Wenn Sie Ihrer Tochter das Gefühl geben können, dass Trauern etwas ganz Natürliches ist, wird sie sich selbst mehr damit akzeptieren können und irgendwann auch die Trauerphase allmählich verlassen.

Sollte sie allerdings unbedingt eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen wollen, können Sie sich von ihrer Krankenkasse eine Therapeutenliste zuschicken lassen und sich erkundigen, ob gerade jemand ein paar Krisengespräche mit Ihrer Tochter führen kann. Dazu reichen vielleicht schon 2-3 Gespräche und auf diese Weise könnte sie schneller einen Termin bekommen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter alles Gute,

herzlicher Gruß

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie

Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für Ihre rasche Antwort. Ihre Antwort hat mich bestärkt meine Tochter weiter so zu unterstützen.





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