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Wie kann ich endlich meine Torschlusspanik besiegen?

TP (w, 39) aus Neustadt: Hallo! Meine Situation: Ich bin 39 Jahre alt, Single und leide sozusagen an 'Torschlusspanik'.Ich wünsche mir schon lange eine wirklich beständige Beziehung und eine eigene Familie, habe aber das Gefühl, dass ich durch mein Verhalten genau das Gegenteil erreiche. Ich nehme mir immer vor, alles langsam angehen zu lassen. Früher hab ich mich zu sehr auf den Partner eingestellt und nicht auf meine Bedürfnisse geachtet. Nun bin ich egoistischer, gehe verkopft an die Sache, 'sortiere' schneller aus und vergesse dabei, dass ich mich eigentlich auch verlieben möchte. Ich gebe den Männern nicht die Chance, mich um meiner selbst willen zu lieben. Eine Bekannte meinte, ich wäre sehr ambivalent: Mal egoistisch, mal 'immer bereit', alles für den Mann aufzugeben. Ich habe auch oft das Gefühl, ich teste den jeweiligen Mann aus, indem ich vermeintliche Krisen forciere. Ich möchte so gerne aus diesem Kreislauf heraus kommen... Was kann ich tun?
Vielen Dank für ihre Antwort.



















Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe TP,

danke für Ihr Vertrauen. Sie sind sehr reflektiert, sehen Ihr Verhalten ziemlich kritisch und haben trotzdem das Gefühl, sich im Kreis zu drehen.

Sie haben gelernt, auf Ihre eigenen Bedürfnisse zu achten und das ist eine wichtige und gute Entwicklung. Ich frage mich gerade, ob hinter Ihrem ständigen Scheitern unbewusst Methode steckt, um sich nicht binden zu müssen? Dass Sie eigentlich eine tiefsitzende Angst haben vor zu viel Nähe? Ihre Freundin beschreibt Sie als ambivalent. Hier das offensichtliche, von Ihnen als Torschlusspanik empfundene Gefühl, dringend eine Familie haben zu wollen und dafür sich und die Bedürfnisse hintanstellen, dort das Verkopfte, das Aussortieren der Männer wie Ware im Supermarkt. Hinter beiden Seiten steckt vermutlich eine Angst, die Ihnen so nicht bewusst ist. Warum ist es für sie so extrem wichtig, eine Familie zu haben? Glauben Sie sonst, Sie wären vielleicht nichts wert? Definieren Sie sich über eine Familie als Person und Mensch? Ich frage das, weil es natürlich einerseits völlig normal ist, eine Familie, Kinder haben zu wollen, andererseits Sie es nicht erzwingen können. Oder aber lieber doch keine Bindung, um die eigene Unabhängigkeit nicht zu riskieren, keine Kompromisse schließen zu müssen, nicht verletzlich zu sein? Ich hoffe, ich drücke verständlich aus, was ich vermitteln will. Wenn Sie den Gedanken lassen könnten, unbedingt jemanden finden zu müssen, könnten Sie entspannt auf Männer zugehen und ihnen und sich eine Chance geben, dass sich etwas entwickelt.

Sie haben sich ja auch vorgenommen, alles langsam angehen zu lassen und stellen fest, dass es einfach nicht klappt. Hier kann Ihnen eine Therapie helfen, in der Sie den dahinterliegenden Ängsten auf die Spur kommen und Verständnis für sich entwickeln könnten.
Im Verlauf eines solchen Prozesses kommen oftmals Dinge in Gang, die verblüffend und neu sind. Andere Standpunkte tun sich auf, andere Blickwinkel entstehen. Und dann kann doch noch geschehen, was Sie sich so eindringlich wünschen, bzw. Sie können es akzeptieren, was ist oder was nicht ist und es in Ihr Leben integrieren.

Wenn es Ihnen finanziell möglich ist, empfehle ich ein/e Therapeut/in mit Privatpraxis, denn dort erhalten Sie in aller Regel zügig einen Termin und auch die Methodenvielfalt ist größer und kann individuell auf Sie abgestimmt werden.

Ich wünsche Ihnen erhellende Momente, Zuversicht und Ausdauer sowie kompetente Unterstützung!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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