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Wie finde ich aus meiner studentischen Bummelei heraus und werde endlich produktiv?

Louis (m, 21) aus Hamburg:

Sehr geehrtes Psychologen-Team,
ich bin Student und habe ein Problem damit, dass ich mich in jeder Situation sehr leicht medial ablenken lasse und dementsprechend, zum einen Schwierigkeiten damit habe, meine universitären Arbeiten rechtzeitig und zufriedenstellend abzuschließen und zum anderen auch kaum Zeit in meine eigene persönliche Entwicklung investiere und alltäglichen Routinen nur mangelhaft nachgehe.

Die Quellen der Ablenkung sind unterschiedlicher Art (Computerspiele, Filme, Serien, Social Media, YouTube, News) und wechseln auch hin und wieder, bringen mich aber allesamt nicht im Leben weiter. In jeder Sekunde in der ich alleine bin (in sozialen Situationen habe ich dieses Problem nicht) habe ich einen Drang in mir mit irgendetwas die Zeit zu vertreiben. Das führt dazu dass ich den Teil eines Tages, den ich nicht fest mit Aktivitäten verplant habe, unproduktiv Zuhause rumhänge. Abends liege ich auch häufig nach besonders unproduktiven Tagen mit Schuldgefühlen im Bett weil ich weiß, dass ich all die Möglichkeiten persönlicher Weiterentwicklung vorbeiziehen lasse und mich eigentlich schon seit Jahren im Kreis drehe.

Ich habe schon viele Dinge versucht, aber bekomme es nicht hin mir positive Routinen über eine längere zeit anzutrainieren. Habt ihr vielleicht eine Idee was ich versuchen könnte? Ist mein Problem etwas, wofür die staatlichen Krankenkassen eine psychotherapeutische Behandlung bezahlen würde, da ich nicht sehe, wie mich ich anders aus dieser Lage befreien kann, wofür ich Ihnen sehr dankbar wäre! Louis


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, lieber Louis,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten, aber um Ihr abschließende Frage vorweg zu beantworten, so kann ich Sie nur darauf hinweisen, daß man für Faulheit und Bequemlichkeit selbst verantwortlich ist und die Krankenkasse dafür nicht aufkommt!
 
So wie Ihnen ergeht es heute leider immer mehr jungen Leuten, die  - aufgrund des so noch nie dagewesenen Wohlstandes und der übermäßigen Freiheit - oft jeglichen inneren Halt verlieren und sich - betäubt durch vielfältige medialen Ablenkungen - lieber einem lustigen Studentenleben mit Feiern, Alkohol, Hasch und Internet widmen und sich dadurch auf Kosten der Allgemeinheit ein recht bequemes, aber letztlich doch sehr unbefriedigendes, beschämendes, selbst- und fremdschädigendes Leben machen!
 
Wie Sie selbst ja schon längst gemerkt haben, kann man so ein Lotterleben auf Dauer nicht einmal ansatzweise unbeschwert genießen, weil einem nicht nur das schlechte Gewissen plagt, sondern das Leben auf Dauer völlig sinnlos und öde erscheint und man darüber hinaus letztlich doch irgendwann zu seinem Tun, bzw. Nichtstun bekennen und als charakterschwacher Schmarotzer outen muß!
 
Spätenstens wenn es dem UNI, der Bafög-Stelle, oder den Eltern zu dumm wird und sie ihr Geld nicht weiter in ein Faß ohne Boden werfen wollen, hört der Spaß auf und es kommt zu einem bösen Erwachen mit bitteren Folgen!
 
Als kleine Starthilfe, könnte Sie eine der kostenlose psychologische Beratungsstelle des Studentenwerkes, Ihrer Hochschulgemeinde, oder Ihrer Universität in Anspruch nehmen. Auch der staatliche Psychosoziale-Dienst hat sich bei seelischen und sozialen Störungen als hilfreiche Anlaufstelle erwiesen!
 
Aber so, wie Sie Ihre Lage beschreiben, leiden Sie wohl kaum an einer seelischen Krankheit, sondern sind Sie wohl ehern aus Leichtfertigkeit und eigenem Verschuldigen dem allgemeinen Trend zum verantwortungslosen Wohlleben gefolgt
 
Aus dieser Einschätzung heraus habe ich mich auch bemüht, Sie - durch möglichst klare, unmißverständliche Worte an Ihr Gewissen und Ihre Selbstachtung - ein wenig aufzurütteln, denn ohne konsequente Selbstbemeisterung im Sinne einer gesunden Härte sich selbst gegenüber - scheitern viele junge Leute an den ganz normalen Forderungen des Lebens, bevor so mit ihrem selbständigen Leben  überhaupt erst richtig begonnen haben!
 
Wenn es mir also gelungen sein sollte, Sie an Ihrer Ehre zu packen, so wäre ich Ihnen für eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung meiner Bemühungen dankbar! Für Rückfragen stehe ich Ihnen auch weiterhin gerne zur Verfügung und verbleibe für heute mit allen guten Wünschen, als Ihr Psychomeda-Berater 
Bewertung durch den Fragensteller:

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