Was kann ich mit der aufgestauten Wut auf meine Mutter tun?
Faithless (m, 45) aus berlin:
Ich bin dabei, mich aus einer emotionalen Abhängigkeit mit meiner Mutter zu befreien. Mir wurde es zu viel, das mich ihre Schwächen und Kränklichkeit auch jedes Mal zu Boden rissen. Ich merkte dabei, das ich mich von klein auf an schon um ihre Befindlichkeiten kümmerte, um mein eigenes Befinden ebenfalls zufriedenzustellen. Ich stellte fest, dass ich sie nur kompensiert habe, damit sie nicht in ein depressives Loch fällt. Letztendlich fiel ich in ein Loch.
Ich musste einen Cut von ihr vollziehen, um mich selbst zu retten. Ich hatte viel zu verarbeiten. Ich fühlte mich emotional missbraucht und somit automatisch ungeliebt, was irre viel Wut in mir erzeugte. Das Problem war halt, das ich diese Wut über alles meiner Mutter nicht vermitteln konnte und sie sogar mir die Schuld über ihren seelischen Zustand gab.
Ich fühlte mich durch meine Mutter bedroht, weil sie alles versuchte, an mich ranzukommen und mich zu binden.Ich habe mich früher immer unterworfen und dann wurde für mich gesorgt. Das war einfach und mit wenig Symptomen verbunden, weil ich ja dann so war, wie man es von mir erwartete.
Ich will nun sein, wie ich es richtig finde. Ich habe aber latent die Frage, was ich mit meiner aufgestauten Wut auf meine Mutter machen kann, die ich einfach nicht so richtig loswerde.
Was kann ich zu meiner Stärkung noch tun, hat jemand einen Tipp? Es ist so schwer, ohne mit jemand darüber mal irgendwie reden zu können.
Ich bin dabei, mich aus einer emotionalen Abhängigkeit mit meiner Mutter zu befreien. Mir wurde es zu viel, das mich ihre Schwächen und Kränklichkeit auch jedes Mal zu Boden rissen. Ich merkte dabei, das ich mich von klein auf an schon um ihre Befindlichkeiten kümmerte, um mein eigenes Befinden ebenfalls zufriedenzustellen. Ich stellte fest, dass ich sie nur kompensiert habe, damit sie nicht in ein depressives Loch fällt. Letztendlich fiel ich in ein Loch.
Ich musste einen Cut von ihr vollziehen, um mich selbst zu retten. Ich hatte viel zu verarbeiten. Ich fühlte mich emotional missbraucht und somit automatisch ungeliebt, was irre viel Wut in mir erzeugte. Das Problem war halt, das ich diese Wut über alles meiner Mutter nicht vermitteln konnte und sie sogar mir die Schuld über ihren seelischen Zustand gab.
Ich fühlte mich durch meine Mutter bedroht, weil sie alles versuchte, an mich ranzukommen und mich zu binden.Ich habe mich früher immer unterworfen und dann wurde für mich gesorgt. Das war einfach und mit wenig Symptomen verbunden, weil ich ja dann so war, wie man es von mir erwartete.
Ich will nun sein, wie ich es richtig finde. Ich habe aber latent die Frage, was ich mit meiner aufgestauten Wut auf meine Mutter machen kann, die ich einfach nicht so richtig loswerde.
Was kann ich zu meiner Stärkung noch tun, hat jemand einen Tipp? Es ist so schwer, ohne mit jemand darüber mal irgendwie reden zu können.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Lieber Faithless,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie sind auf einem guten, heilsamen Weg, sich aus der emotionalen Abhängigkeit von Ihrer Mutter zu befreien. Natürlich wollte/will Ihre Mutter diese Abhängigkeitsbeziehung um jeden Preis erhalten, denn sie dient in ihrem Unbewussten auch ihrem seelischen Überleben. Deshalb ist es auch (noch) nicht möglich, Ihre Mutter zu konfrontieren. Dazu müsste sie bereit sein, ihren Anteil zu bearbeiten, zu reflektieren und verändern.
Da dies nicht der Fall ist, bleiben Sie quasi auf Ihrer Wut sitzen. Sie haben kein konkretes Gegenüber, mit dem Sie sich konstruktiv auseinandersetzen könnten und der Verantwortung übernimmt. Gleichzeitig ermöglicht Ihre Wut aber auch, dass Sie eine notwendige Grenze ziehen konnten und unterstützt Sie weiterhin massgeblich darin, sie aufrecht zu erhalten.
Die Frage ist also, ob die Wut wirklich verschwinden muss oder ob es mehr darum geht, sie zu nutzen und zu lenken. Einerseits um die gesunde Abgrenzung zu erhalten - andererseits, um endlich die Gefühle spüren zu dürfen, die lange Zeit nicht erlaubt waren, weil es für Ihr Überleben gefährlich gewesen wäre.
Wut ist also eine ganz wichtige Emotion, solange sie nicht zerstörerisch wirkt.
Ein recht einfacher Weg, mit Wut umzugehen, ist der Weg des Selbstmitgefühls. Wenn Ihre Wut wieder aufflammt, nehmen Sie sie an - und zwar wirklich ganz an - und bringen Sie Verständnis für sich selbst auf. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit dies zu spüren, zuzulassen und bringen Sie das größte, gefühlte Verständnis auf, das Ihnen möglich ist.
Wenn Sie dies ohne Abwehrhaltung tun, werden Sie feststellen, dass ein weiteres Gefühl auftaucht, das darunter liegt. Emotionen liegen oft in Schichten übereinander, meist beschäftigen wir uns nur mit der oberen, weil nur diese uns zugänglich scheint. Wenn Sie über das Mitgefühl Zugang zu dem darunter liegenden Gefühl bekommen - was immer es auch sein mag, häufig ist es Traurigkeit- sind Sie schon einen wesentlichen Schritt weiter.
Falls Sie merken, dass Ihnen das allein schwer fällt, überlegen Sie, ob Sie schon bereit wären, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das käme auch Ihrem Bedürfnis entgegen, endlich mal mit jemandem darüber reden zu können. Es würde Sie entlasten, stützen und gleichzeitig in Ihrem Abnabelungsprozess voran bringen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und berate Sie auch gern weiterführend, wenn Sie es möchten.
Viele Grüße
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie sind auf einem guten, heilsamen Weg, sich aus der emotionalen Abhängigkeit von Ihrer Mutter zu befreien. Natürlich wollte/will Ihre Mutter diese Abhängigkeitsbeziehung um jeden Preis erhalten, denn sie dient in ihrem Unbewussten auch ihrem seelischen Überleben. Deshalb ist es auch (noch) nicht möglich, Ihre Mutter zu konfrontieren. Dazu müsste sie bereit sein, ihren Anteil zu bearbeiten, zu reflektieren und verändern.
Da dies nicht der Fall ist, bleiben Sie quasi auf Ihrer Wut sitzen. Sie haben kein konkretes Gegenüber, mit dem Sie sich konstruktiv auseinandersetzen könnten und der Verantwortung übernimmt. Gleichzeitig ermöglicht Ihre Wut aber auch, dass Sie eine notwendige Grenze ziehen konnten und unterstützt Sie weiterhin massgeblich darin, sie aufrecht zu erhalten.
Die Frage ist also, ob die Wut wirklich verschwinden muss oder ob es mehr darum geht, sie zu nutzen und zu lenken. Einerseits um die gesunde Abgrenzung zu erhalten - andererseits, um endlich die Gefühle spüren zu dürfen, die lange Zeit nicht erlaubt waren, weil es für Ihr Überleben gefährlich gewesen wäre.
Wut ist also eine ganz wichtige Emotion, solange sie nicht zerstörerisch wirkt.
Ein recht einfacher Weg, mit Wut umzugehen, ist der Weg des Selbstmitgefühls. Wenn Ihre Wut wieder aufflammt, nehmen Sie sie an - und zwar wirklich ganz an - und bringen Sie Verständnis für sich selbst auf. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit dies zu spüren, zuzulassen und bringen Sie das größte, gefühlte Verständnis auf, das Ihnen möglich ist.
Wenn Sie dies ohne Abwehrhaltung tun, werden Sie feststellen, dass ein weiteres Gefühl auftaucht, das darunter liegt. Emotionen liegen oft in Schichten übereinander, meist beschäftigen wir uns nur mit der oberen, weil nur diese uns zugänglich scheint. Wenn Sie über das Mitgefühl Zugang zu dem darunter liegenden Gefühl bekommen - was immer es auch sein mag, häufig ist es Traurigkeit- sind Sie schon einen wesentlichen Schritt weiter.
Falls Sie merken, dass Ihnen das allein schwer fällt, überlegen Sie, ob Sie schon bereit wären, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das käme auch Ihrem Bedürfnis entgegen, endlich mal mit jemandem darüber reden zu können. Es würde Sie entlasten, stützen und gleichzeitig in Ihrem Abnabelungsprozess voran bringen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und berate Sie auch gern weiterführend, wenn Sie es möchten.
Viele Grüße
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung: 



Das ist absolut stimmig und gibt mir Kraft auf dem Weg.




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