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Warum muß ich so viele Schicksalsschläge erleiden?

banni (w, 32) aus Nürnberg:

Warum muß ich so viele Schicksalsschläge erleiden?

Hallo, liebes Beratungsteam,
ich bin im Moment echt fertig! Mein Mann hatte einen schweren Autounfall. Ihm gehts soweit gut. Er ist seit 3 Monaten auf Reha und kommt Mitte/Ende März heim. Finanziell aber alles ok. Ich arbeite Teilzeit, was ich auch gerne mache und meine Eltern unterstützen mich auch noch.

Wir haben einen 8jährigen Sohn, der im Moment recht oft weint, was ich sehr gut verstehen kann, denn es kommt einfach alles zusammen und bei uns ist jedes Jahr was anderes!

Klar, jeder hat sein Päckchen zu tragen und ich bin nicht die Einzigste, aber es ist mir einfach zu viel und muss oft weinen. Ich selbst hatte 2schlimme Krankheiten, wo ich fast gestorben wäre. Dann kam ein Kind ins Krankenhaus, Tod und Krankheiten von Verwandten, 2 Fehlgeburten vor 3 und 10 Jahren. Im letzten Jahr hatte ich selbst einen schlimmen Unfall und jetzt noch, dass mit meinem Mann!

Ich muss sehr oft dran denken, was für eine Angst er gehabt haben muss. Er war im Auto eingeklemmt und meinte, dass es brenne. Er selbst ist in der Reha bei einer Psychologin .Wenn er am WE mal heim darf und ich ihn abhole, weint er oft wir Autos sehen, die dem Unfallauto ähnlich sehen.

Ich versuche zwar stark zu bleiben, um ihm helfen und Mut machen zu können, aber ich komme an meine Grenzen und wenn mein Sohn weint, zerreißt es mir schier das Herz. Warum müssen dies Schicksalsschläge auch immer uns treffen? Und jetzt habe ich auch noch Angst, dass da noch was schlimmeres kommen könnte. Ist das normal, dass ich da jetzt so viel Angst habe? Sollte ich zu einem Therapeuten gehen oder wird das von selbst wieder nachlassen?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Hallo liebe, schicksalsgebeutelte Tanja!
Vielen Dank, daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg aus Ihrer so bedrückenden Lebenslage zu zeigen.

Ein Unglück kommt selten allein, sagt der Volksmund und da scheint offensichtlich etwas dran zu sein, besonders, wenn man Ihre Situation betrachtet. Sie haben versucht, diese bedrückenden Schicksalsschläge mit viel Tapferkeit zu meistern, sind aber jetzt auch an Ihre Grenzen gestoßen und haben jetzt sogar Angst, daß immer noch etwas schlimmeres kommen könne!

Ihrem Mann gegenüber versuchen Sie stark und tapfer zu sein, um ihn zu trösten und aufzurichten. Aber geteiltes Leid, ist bekanntlich nur halbes Leid und deshalb wäre es besser, wenn Sie gemeinsam, ganz offen über Ihre Gefühle sprechen würden, um sich gegenseitig zu stützten, was die persönliche Nähe erhöhen und die Familie zusammen schweißen würde!

Möglicherweise sind Sie es aber nicht gewohnt, über Ihre tiefsten Ängste und Gefühle zu sprechen, sondern haben vielmehr gelernt, daß man nach außen hin, immer eine Fassade der Stärke und Festigkeit zeigen müsse! Aber diese Verstellung kostet Sie noch zusätzlich viele unnötige Kräfte und es wäre besser, wenn Sie sich und anderen Ihre Ängste, Schwäche und die Grenze Ihrer Kraft eingestehen würden und offen darüber sprechen könnten!

Darüber hinaus steht Ihnen in einer solchen Grenzsituation die fachkundige Begleitung und Stützung durch einen Seelsorgern, Therapeuten oder Lebensberater zu. Die Krankenkasse zahlt in solchen Fällen 25 Stunden Psychotherapie, aber die Therapeuten sind meist überlastet und die Wartezeiten recht lang.

Es wäre deshalb überlegenswert, ob Sie nicht kurzfristig einige Stunden bei einem freien Therapeuten oder Lebensberater buchen, oder aber vielleicht eine Person Ihres Vertrauens in Ihrer Umgebung hätten, der Sie regelmäßig Ihre Herz ausschütten könnten!

Vielen Menschen hilft in einer solche Grenzsituation auch der Anschluß an eine Kirchengemeinde, wo man vielfältige Unterstützungen erhält und sich im Rahmen einer Gruppe von liebevoll zugewandten Menschen geborgen, sicher und aufgehoben fühlen kann.

Darüber hinaus ist die Hinwendung zur spirituellen Dimension des Lebens, der Religion, zusammen mit Gebet oder Meditation für viele Menschen in ähnlichen Situationen jener Rettungsanker, der entscheidend dazu beitragen kann, daß es wieder deutlich aufwärts geht, man auch dem Leid einen tieferen Sinn abgewinnen kann und dann oft sogar dankbar dafür ist, daß man durch dieses Leid zu einer neuen, bereichernden und beglückende Tiefe des Lebens gefunden hat!

Liebe Tanja, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte! Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei der Neuausrichtung Ihrer Bewußtseins- und Lebenslage, damit Ihr Lebenskompaß bald wieder in Richtung echter, unbeschwerter Lebensfreude zeigt und Ihre Familie nach und nach zu neuem seelischen Gleichgewicht und einem neunen, gereiften Lebensglück findet. Auf Wunsch stehe ich Ihnen dabei auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Für heute grüße ich Sie sehr herzlich als Ihr Lebensberater

Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychotherapie
* Rainerjg@T-Online.de * WWW.Rainer-JGS.de *
D-94360 Mitterfels - Burgstr. 7 - Tel. 09961/7255

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Online-Beratung wünschen, so können Sie sich schriftlich oder telefonische – auch zu ungewöhnlichen Zeiten – gerne direkt an mich wenden: Tel. 09961/7255. Das Erstgespräch ist kostenlos und unverbindlich!

*W*i*c*h*t*i*g* - Vergessen Sie bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!
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