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Warum bin ich so faul?

Faulistsandy (w, 38) aus Sundern: Liebe Psychologen, ich habe bestimmt 100 fragen, rund um mein leben. Ich hinterfrage so ziemlich alles um mich. Ich bin ruhiger und fauler Typ. Ich strotze nicht voll Energie. Bei uns bleibt vieles dadurch liegen. Ich habe eine Familie mit 3 Kinder. Mich stört es sehr, dass ich meinen Arsch nicht hoch bekomme. Eine meiner Lieblingsbeschäftigung ist Meditation.
Kann es sein, dass Meditation für mich nicht gut ist????
LG

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Fragestellerin,


vielen Dank für Ihre Offenheit!

Was mir als Erstes auffällt, ist, dass Sie voller Vorwurf gegen sich selbst sind.
Sie bezeichnen sich selbst als 'ruhigen und faulen Typ', Ihr Nickname lautet 'Faulistsandy' und Sie sprechen davon, dass Sie 'Ihren Arsch nicht hochbekommen'.

Das ist nicht gerade motivierend. Letztlich gibt es keine mächtigeren zwei Worte als 'Ich bin'. Wie wir uns definieren, so verhalten wir uns meist auch. Unser Gehirn tut alles, damit wir recht behalten. Unsere Gedanken erzeugen unsere Gefühle. Unsere Gefühle erzeugen unsere Handlungen. Unsere Handlungen erzeugen Ergebnisse. Und unsere Ergebnisse bestimmen unser Selbstbild.
Hilfreich kann es sein, wenn Sie sich folgende Fragen stellen: Seit wann bezeichnen Sie sich selbst als faul? Wann ist das in Ihr Leben gekommen? Wann wurden Sie zum ersten Mal als faul bezeichnet? Wer hat Sie so bezeichnet?

An und für sich ist Meditation ein sehr hilfreiches Tool. Zahlreiche Studien belegen die stressreduzierende Wirkung und die positiven Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unser Immunsystem. Wenn Sie allerdings das Gefühl haben, Sie benutzen die Meditation als eine Art Realitätsflucht, mit der Sie die Hälfte Ihres Tages verbringen, kann es nützlich sein, die Zeit etwas zu reduzieren. Außerdem können Sie die Meditation nutzen, um sich eine Intention für den Tag zu setzen und so wieder ein wenig ins Handeln zu kommen. Beispiele wären: Ich bin voller Freude/Ich bin voller positiver Energie/Ich bin voller Leichtigkeit/Ich bin aktiv.

Energie und Antrieb entstehen durch Tätigkeit. Beginnen Sie damit, heute 15 Minuten spazieren zu gehen. Steigern Sie Ihr Aktivitätsniveau nach und nach. Und starten Sie nicht gleich mit einer Tätigkeit, auf die Sie absolut keine Lust haben, wie zum Beispiel etwas im Haushalt. Belohnen Sie sich für jeden kleinen Fortschritt, den Sie machen.

Sie sprechen davon, dass Sie so ziemlich alles hinterfragen. Es klingt für mich, als ob Sie sich öfter in Grübeleien verlieren. Hier kann es nützlich sein, sich eine feste Grübelzeit zu gönnen. Beispielsweise eine halbe oder eine Stunde am Tag. Alles, was Sie außerhalb dieser Zeit an Gedanken, die zum Grübeln einladen, überfällt, können Sie gut im Zaum halten, indem Sie sich ein Stopp-Schild vorstellen, dazu eine Bewegung mit der Faust ausführen/mit dem Fuß aufstampfen und laut oder in Gedanken Stopp sagen. Halten Sie sich vor Augen, dass Sie diesen Gedanken später nachgehen dürfen (z.B. um 15 Uhr). Wenn Sie möchten, können Sie zusätzlich eine kleine Kiste aufstellen, die als Aufbewahrungsort für all die Gedanken steht, die Sie bis zu Ihrer festen Grübelzeit dort sicher verstauen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.


Herzliche Grüße
Petra Förster
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