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Unser erwachsene Sohn übernimmt keine Verantwortung und wird immer unerträglicher!

CryingMom (w, 35) aus Berlin:

Liebe Lebensberater,
unser Sohn (18) übernimmt keinerlei Verantwortung und wird immer unerträglicher! Hallo, wir als Eltern sind verzweifelt, denn unser Sohn (18 ) entfremdet sich immer mehr. Er versteckt sich in seinem Zimmer und nimmt seid ca. 5 Jahren kaum mehr Anteil am Familienleben.

Er übernimmt keine Verantwortung für sein Handeln zu Haus, zieht immer nur ein Gesicht, hält sich nicht an Vereinbarungen, ist nicht kritikfähig und spricht nur mit uns wenn er etwas will, es um ihn geht und solang man ihm Recht gibt! Bei der kleinsten Kritik macht er zu und redet kein Wort mehr, selbst im Freundeskreis werden dann Leute oft aussortiert.

Meinem Mann zerreißt es das Herz, denn er wird nun fast völlig ignoriert. Immer wieder versuchen wir mit ihm drüber zu reden, doch unser Sohn bleibt still, wirkt dabei desinteressiert und arrogant. Jeder Versuch wurde mit mehr Ignoranz seinerseits bestraft.

Im Laufe der Zeit wurde mein Mann immer lauter, was seine Verletzlichkeit widerspiegelte. Normaler Weise ist mein Mann ein sehr humorvoller Mensch, dem fast nie das Lächeln ausgeht, doch jetzt bekommt er Magengrummeln sobald er unseren Sohn sieht.

Eigentlich wünschen wir uns von unserem Sohn nur etwas mehr Menschlichkeit, mehr eben wie nur ein Hallo, Tschüss oder Nacht. Die Atmosphäre zu Haus ist sehr gespannt und es reicht mittlerweile ein kleiner Funken, bis sich irgendwer aufregt und auch unser Sohn pumpt und schnaubt, sagt aber dennoch nichts. Er soll ja keine 24 Stunden auf unserem Schoß sitzen, doch die kurze Zeit, die man miteinander verbringt sollte nicht so an die Substanz gehen. Was könnten wir noch tun? Danke für Ihre Hilfe! Angela

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Hallo liebe, besorgte und ratlose Mutter!
Sie beschreiben sehr plastische und lebensnah, wie es heute vielen Eltern mit ihren erwachsen werdenden Kinder, in unserer mediengesteuerten Wohlstandsgesellschaft ergeht. Danke für Ihre Vertrauen und ich will gerne versuchen Ihnen einen Weg aus Ihrer so bedrückenden Familiensituation zu zeigen.

Leider schreiben Sie gar nichts darüber, wie die materiellen Dinge in Ihrer Eltern-Kind-Beziehung aussehen. Ich nehme an, daß Ihr Sohn noch in der Ausbildung ist und alles von Ihnen bekommt, was er zum Leben braucht und noch einiges mehr! Außerdem waschen Sie wahrscheinlich auch sein Wäsche und er bekommt ein ansehnliches Taschengeld. Darüber hinaus habe ich den Eindruck, daß er ein Einzelkind ist und schon deshalb in einem ungesunden und übertriebenen Focus der Aufmerksamkeit seiner Eltern steht!

Hier hieße es auch für Sie anzusetzen, zumal Ihr Junge ja auch schon erwachsen ist! Wenn er keinen verantwortungs- und liebevollen Anteil am Familienleben nimmt, auch seinen häuslichen Pflichten nicht gerecht wird und sich nur von hinten bis vorne Bedienen und aushalten läßt, so hat er es ganz eindeutig verwirkt ein behüteter Teil der Familie zu sein und sollte endlich mir der rauhen Wirklichkeit des selbständigen Lebens konfrontiert werden, was ihm auch endlich die Möglichkeit geben würde, den Rückwirkungen seiner lieblosen, arroganten und wenig einfühlsamen Verhaltensweisen direkter ausgesetzt zu sein und zu merken, daß er auf diese Weise im Leben nicht sehr weit kommen wird!

Konkret hieße das für Sie, ihm einen Platz als Untermieter in einer kleinen billigen Mansardenwohnung oder in einem Wohnheim für junge Männer zu verschaffen und ihm nur den von Sozialamt ausgerechnete Mindestunterhalt zu zahlen! Außerdem könnte er dann Wohngeld beantragen und sich auch etwas nebenbei dazu verdienen. Zudem steht ihm ja wahrscheinlich nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz möglicherweise auch noch eine Unterstützung zu, was außerdem in keinem anderen Land dieser Welt so großzügig geregelt wird.

Diese durchgreifende Maßnahme wäre, nach meiner langjährigen Erfahrung, für alle Beteiligten eine gute Möglichkeit ihre Seele zu erholen, daraus zu lernen, innerlich zu wachsen und sich wieder auf die wesentlichen Dinge des Lebens zu konzentrieren!

Das hieße ja nicht, daß Sie in Feindschaft scheiden müßten, sondern Sie könnten ihm weiterhin mit Rat und Tag zu Seite stehen, wenn er sich denn an die unabdingbaren Regeln des achtungsvollen menschlichen Miteinanders hält und auch klar, deutlich und freundlich um Hilfe bittet!

Sie werden sehen, liebe Angela, wie Sie und Ihr Mann dann plötzlich wieder aufatmen und zu Ihrer alten heiteren und lebensfrohen Art zurück finden können, wenn Ihr Sohn aus dem Hotel Mama endlich ausgezogen ist! Aber das allerwichtigste wäre ja, daß der junge Mann endlich einen gesunden Abstand von den, ihm so nervig auf der Pelle sitzenden Eltern eines Einzelkindes bekommt und sich auf seine eigene Stärke besinnen und an seiner Seele und seinem Charakter arbeiten und für das reale Leben lernen kann!

Ich hoffe, liebe Angele, daß ich Ihnen mit meinen Worten etwas Mut machen und eine Richtung weisen konnte, die Sie mit gutem Gefühl bejahen können! Vor allem aber wünsche Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei der jetzt so notwendigen Neugestaltung Ihrer Lebenssituation, damit Ihr Lebenskompaß und der Ihrer Familienangehörigen in Zukunft wieder in Richtung echter, unbeschwerter Freude zeigt! Auf Wunsch stehe ich Ihnen dabei auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Für heute grüße ich Sie sehr herzlich als Ihr Lebensberater

Rainer J. G. Schmidt – E-Post@Rainer-JGS.de
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychotherapie
D-94360 Mitterfels – Burgstraße 7 – Tel. 09961/7255

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben, oder eine regelmäßige Online-Beratung wünschen, so können Sie sich gerne auch direkt an mich wenden. - Vergessen aber Sie bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und wenn möglich, auch kurz zu kommentieren - herzlichen Dank und alles Gute!

Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank, unser Sohn ist kein Einzelkind aber benimmt sich so. Der Platz reicht nicht aus um konkreter zu werden. Danke für ihre Hilfe!





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