Navigation Psychomeda.de
Das Psychologie-Portal

Eine unglückliche Mutter und ein fehlender Vater

sailormoon (w, 30) aus stuttgart: Ich bin 30 jahre verheiratet und habe einen 3 jährigen sohn. Ich bin ständig unzufrieden und schlecht gelaunt und überfordert mit der erziehung.Uns gehts gut. Kind gesund, haben ein haus, 2 autos usw. Ich bin so schlecht gelaunt und genervt das ich mein kind derart anschreie und beschimpfe das ich richtig erschrecke. Ich bin froh wenn er im kiga ist. Ist er daheim würde ich am liebsten ihn v. den fernseher setzen. Mein mann ist sehr sportlich und nimmt sich dadurch oft ne auszeit er arbeitet schicht und ist auch am wochenende nicht da. Ich wollte schon medikamene nehmen die stimmungsaufhellenden sind aber habs dann doch net gemacht. Mache 1x die woche zumba. Am meisten nervt mich das ich über alles genervt bin und mir alles zu viel wird oder oft ist. Eigentlich wollen wir ein 2. Kind habe aber angst das ich es net schaffe und es auch nur anschreie. Wie kann ich zufriedener werden? Soll ich tabletten nehmen?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe sailormoon,

Sie schreiben direkt und ehrlich und beschönigen Ihr Verhalten nicht. Sie sagen auch nicht, oh mein Sohn ist sooooo schwierig, deshalb bin ich so genervt.
Sie beschreiben offen Ihr negatives Verhalten gegenüber Ihrem Sohn und Ihre Launen und Stimmungen.
Sie sagen, dass Sie über sich selbst genervt sind. Ich würde sagen, Sie sind darüber traurig und verzweifelt, denn Sie wären so gerne eine bessere Mutter.

Ihre Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist ein guter Anfang und nun sollten Sie noch tiefer in sich selbst gehen.
Sie sind nicht einfach nur launisch, auch wenn Ihnen das so vorkommen mag.
'Launisch' verharmlost Ihre Gefühle. Sie schreien Ihr Kind an und erschrecken selbst darüber. Das hört sich nach Überforderung, Wut, Trauer und Verzweiflung an.

Ja, es mag Ihnen auf einer Ebene gut gehen. Sie haben ein Haus, zwei Autos und sind, Gott sei Dank, alle gesund.
Doch was ist beispielsweise mit Ihrer Ehe? Warum will der Vater Ihres Kindes, der sowieso schon beruflich viel weg ist, seine Freizeit nicht mit seinem kleinen Kind und seiner Frau verbringen und stattdessen lieber Sport machen?
Welche Gefühle löst das in Ihnen aus, wenn Sie die Wochenenden alleine mit Ihrem Kind verbringen müssen?
Wie reagieren Sie ihm gegenüber?
Kann es sein, dass Ihre Wut und Frustration, die Ihrem Kind gegenüber rausplatzt, in erster Linie Ihrem Mann gilt?

Dann frage ich mich als Therapeutin außerdem, wie wohl Ihre eigene Kindheit war?
Wie wurden Sie als Kind behandelt?
Oftmals werden Mütter durch ihre Kinder mit den Gefühlen ihrer eigenen Kindheit konfrontiert.
Gibt es da in Ihnen vielleicht längst verschüttete Erinnerungen oder gar seelische Verletzungen?

Liebe sailormoon, ich denke, es würde Ihnen sehr sehr gut tun, wenn Sie sich Hilfe und Unterstützung holen würden.
Sie lieben Ihren Sohn und machen sich Vorwürfe wegen Ihres Verhaltens ihm gegenüber. Holen Sie sich Hilfe, weil Sie damit ihm und sich selbst helfen.

Gestehen Sie sich ein, dass es nicht nur schlechte Laune, sondern tiefer greifende Probleme sind, die Sie aufarbeiten und lösen können. Ihre Ehrlichkeit ist dabei ein gutes Startkapital!

Ich bin Therapeutin in Esslingen, vielleicht höre ich ja von Ihnen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Beziehung zu Ihrem Sohn, Ihrem Mann und zu sich selbst friedlicher und freudiger gestalten können.

Herzliche Grüße
Rabia Karin Dessau

Heilpraktikerin Psychotherapie in Esslingen

Bewertung durch den Fragensteller:
es war echt super so schnell eine antwort zu bekommen, und hat ein gutes gefühl bei der kurzen beratung. danke





Online-Beratung

Auf Psychomeda beantworten Psychologen und Therapeuten Ihre Fragen unentgeltlich. Jetzt online Ihre Frage stellen...


Therapeuten

Zuletzt aufgerufene Therapeuten-Seiten. Therapeut, Coach, Berater? Eintragen...


Beliebt auf Psychomeda


TwitterSocial Feed



Folgen Sie uns auf Twitter


Qualität

Psychomeda ist ein unabhängiges psychologisches Informations- und Beratungsportal von Psychologen und Therapeuten. Wir informieren evidenzbasiert und auf wissenschaftlicher Grundlage. Weiter