Sohn hat den Kontakt abgebrochen

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Westwind,

vielen Dank für Ihr Vertrauen an das Psychomeda-Therapeutenteam. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie schmerzlich der Verlust Ihres geliebten Sohnes für Sie ist. Es ist sehr schwer mit solch einer Situation umzugehen. Sie schreiben, dass Sie sich vor vier Jahren mehrfach bei ihm entschuldigt haben, er jedoch trotzdem den Kontakt zu Ihnen abgebrochen hat. Sie möchten wissen, ob es andere Möglichkeiten gäbe, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Dazu kann ich Ihnen schreiben, dass Sie den Wunsch Ihres Sohnes, keinen Kontakt zu Ihnen zu haben, respektieren müssen, denn zwingen kann man einen Menschen nicht dazu wie Sie wissen. Das Herz Ihres Sohnes ist gekränkt und verschlossen. Es lässt sich nicht mit Gewalt öffnen und das wollen Sie sicherlich auch nicht. Er brauch womöglich Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Die weitaus wichtigere Frage im meinen Augen ist, wie finden Sie jetzt einen Weg aus dieser belastenden Situation heraus? Eine ambulante Psychotherapie hat Ihnen nicht geholfen wie Sie schreiben. Ich kann aus der Ferne und aufgrund des kurzen Berichts in diesem Rahmen natürlich nicht ermessen, welche Gründe das hat. Allerdings würde ich Ihnen trotzdem empfehlen, nochmal ein ausführliches Gespräch mit einem Therapeuten Ihres Vertrauens vor Ort zu suchen. Ein weiterer Vorschlag ist, dass Sie sich ein Gefühlstagebuch anlegen und sich die Seele vom Leib schreiben. Werden Sie den Frust und Verzweiflung durchs Schreiben los. Ich kann Ihre Geschichte natürlich nicht im Detail erfassen, aber vielleicht hilft es, wenn Sie Ihrem Sohn einen Brief schreiben? Wir alle sind nur Menschen und Menschen machen Fehler. Und auch Eltern sind keine Götter, sondern Menschen mit Fehlern. Damit möchte ich nichts beschwichtigen oder verharmlosen, sondern ein Tor auf dem langen Weg des Verständnisses und der Vergebung weisen.Ich denke, dass sich auch Ihr Sohn viele Gedanken macht und Sie ihm nicht egal sind. Allerdings ist es wie bereits geschrieben ein langer steiniger Weg für ihn, Ihnen zu vergeben.
Wie auch immer sich die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Sohn entwickelt: Bleiben Sie kraftvoll, geduldig und verständnisvoll.
Ich wünsche Ihnen Alles Gute!
Agnes Skupinski-Schwarz

Bewertung durch den Fragensteller:
Die Ratschläge sind sinnvoll und der beschriebenen Situation angepasst.