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Sind meine Tagträumereien bedenklich?

liwaycs (w, 27) aus Wiesbaden: Hallo Psychologen-Team,
ich habe eigentlich seitdem ich denken kann extreme Tagträume.
Während ich Sport mache, Auto fahre, Musik höre, oder allgemein: immer wenn ich nicht grade mit etwas beschäftigt bin.
Dabei setzte ich mich selber immer in verschiedene Rollen, wird es irgendwann zu langweilig suche ich mir ein neues Szenario aus.
Bisher habe ich mir keine großen Gedanken darüber gemacht, da es für mich eine Art der Meditation oder Entspannung war.
Nachdem ich mich aber mit meiner besten Freundin darüber unterhalten habe, bin ich mir nicht mehr so sicher.
Ich habe letztens mein Studium abgebrochen und war eine Zeit sehr unsicher was mein zukünftigen Lebensweg angeht, das ist aber nun geregelt.
ich habe ein sehr gutes soziales Umfeld, mit 3-4 sehr engen Freunden und einem großen Bekanntenkreis.
Habe aber im allgemeinen das Gefühl, das ich gerne in Fantasiewelten -gedanken abtauche wenn ich mich nicht grade auf etwas spezielles konzentrieren muss (arbeiten, Freunde, etc).
Ich stelle diese Frage hier, da mich dies Thema beschäftigt und ich im Internet schon von ein paar Leuten mit diesem 'Symptom' gelesen habe aber ohne Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
Liwaycs

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Guten Tag Liwaycs,

vielen Dank für Ihre Frage an unsere Onlineberatung.

Sie schreiben, dass Sie schon seit Sie denken können diese Tagträume haben. Es stellen sich hier erst einmal ganz allgemein die Fragen, ob Sie diese Träume in der Form selber steuern können, dass Sie Beginn und Ende der Tagtraumphase bestimmen. Wenn ich Ihren Bericht richtig lese, ist dies der Fall. Es scheint, als führten Sie selber „Regie“, da Sie ja auch das Szenario wechseln können, wenn Ihnen langweilig wird. Das spricht dafür, dass Sie nicht von den Träumen bestimmt werden.
Inwiefern es evtl. bedenklich ist, wenn Sie zum Beispiel aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, kann ich aufgrund Ihrer Schilderung leider nicht einschätzen. Wenn ich aber davon ausgehe, dass Sie sich jederzeit der Tatsache bewusst sind, was Realität ist und was Ihrer Phantasie entspringt und Sie jederzeit „umswitschen“ können, ist es wohl gleichzusetzen mit alltäglichen Gedankengängen, die uns ständig begleiten wenn wir gerade nicht auf eine andere Sache fixiert oder konzentriert sind.
Sie schreiben selber, es sei für Sie mit einer Meditation oder Entspannungsübung vergleichbar. Mir scheint, Sie haben sich lange diese wunderbare den Kindern eigene Phantasie erhalten können und können diese Eigenschaft vorteilhaft für sich nutzen.
Sehen Sie im Abbruch Ihres Studiums einen Zusammenhang zu diesen Tagträumen? Der weitere Lebensweg ist nach Ihren Angaben doch nun geregelt.

Sicherlich gibt es verschiedene Formen von Gedankengängen mit Krankheitswert, diese sehe ich aber hier in Ihren Schilderungen nicht. Wichtig ist in erster Linie, dass Sie die Gedanken von alleine im Bedarfsfall sofort stoppen können und dass Sie – wie geschrieben – immer zwischen Realität und Phantasie unterscheiden können. Wichtig ist ebenso, dass Sie nicht das Gefühl haben, die Gedanken kämen von irgendwoher in Ihren Kopf und Sie könnten nichts steuern. Solange Sie nicht den Eindruck haben, von Ihren Gedanken „manipuliert“ zu werden, kann man sicherlich davon ausgehen, dass Sie ein Mensch mit einer guten Phantasie sind.

Erhalten Sie sich diese Eigenschaft so lange wie möglich.

Viele Grüße
Tatjana Hartmann-Odemer
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Systemische Beratung
68775 Ketsch
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für die zügige Antwort, die Antwort hat mir geholfen.





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