Selbstzweifel und Angst vor Gruppen
RuMi (w, 26) aus Düsseldorf: Hallo zusammen,
laut dem psychologischen online-Test bin ich eine „Cholerikerin“; gesellig, spontan, aus sich herausgehend, aber auch nervös, unruhig, ängstlich.
Dem kann ich zustimmen. Ich habe ein paar Jahre im Ausland gelebt, würde das auch jederzeit wieder tun. Solche Aktionen traue ich mir zu (andere Kulturen, Mentalitäten und Religionen interessieren mich), ich habe keine Angst vor dem Unbekannten, bin immer offen für Neues, scheue keine Veränderungen, bin gerne unter Menschen.
In anderen Situationen wiederum (die für andere völlig leicht zu bewältigen sind) werde ich schnell nervös, bekomme Selbstzweifel und werde anderen gegenüber auch schon mal laut oder unfair. Z. B. wenn ich bei der Arbeit Professionalität beweisen muss oder vor Menschengruppen sprechen muss, obwohl ich mir meiner Leistungen und Kenntnisse sonst sicher bin.
Die typischen Selbstcoaching-Methoden und Tipps, die man aus Büchern kennt, haben bei mir nicht viel Wirkung gezeigt. Ich würde diese negativen Eigenschaften aber sehr gerne ablegen, da sie mir im Arbeits- wie auch im Privatleben immer wieder mal Probleme bereiten.
Könnten diese Eigenschaften psychologische Hintergründe haben? Was würden Sie mir empfehlen?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!!
laut dem psychologischen online-Test bin ich eine „Cholerikerin“; gesellig, spontan, aus sich herausgehend, aber auch nervös, unruhig, ängstlich.
Dem kann ich zustimmen. Ich habe ein paar Jahre im Ausland gelebt, würde das auch jederzeit wieder tun. Solche Aktionen traue ich mir zu (andere Kulturen, Mentalitäten und Religionen interessieren mich), ich habe keine Angst vor dem Unbekannten, bin immer offen für Neues, scheue keine Veränderungen, bin gerne unter Menschen.
In anderen Situationen wiederum (die für andere völlig leicht zu bewältigen sind) werde ich schnell nervös, bekomme Selbstzweifel und werde anderen gegenüber auch schon mal laut oder unfair. Z. B. wenn ich bei der Arbeit Professionalität beweisen muss oder vor Menschengruppen sprechen muss, obwohl ich mir meiner Leistungen und Kenntnisse sonst sicher bin.
Die typischen Selbstcoaching-Methoden und Tipps, die man aus Büchern kennt, haben bei mir nicht viel Wirkung gezeigt. Ich würde diese negativen Eigenschaften aber sehr gerne ablegen, da sie mir im Arbeits- wie auch im Privatleben immer wieder mal Probleme bereiten.
Könnten diese Eigenschaften psychologische Hintergründe haben? Was würden Sie mir empfehlen?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!!
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe RuMi,die online-Tests können nur eine grobe Einschätzung von Persönlichkeits-Merkmalen geben, denn es ist natürlich nicht sicher, inwieweit Ihr eigenes Unbewußtes Ihre Antworten 'lenkt' und das Ergebnis beeinflußt. Aus dem Grunde können psychologische Diagnosen, Einschätzungen und Veränderungen immer nur im direkten Gespräch mit einem anwesenden Therapeuten stattfinden.
Das, was Sie beschreiben, klingt nach einer sogenannten 'sozialen Phobie'. Dies hört sich dramatisch an, ist aber ein weit verbreitetes Phänomen, es gibt eher wenige Menschen, die zu Recht behaupten können, noch niemals das 'Flattern' bekommen zu haben, wenn Sie vor einer Gruppe etwas darstellen müssen. Dieses Phänomen ist bekannt unter dem Begriff 'Lampenfieber'.
Dahinter steckt die Befürchtung, man könnte sich 'lächerlich machen', wenn man falsche Antworten gibt oder einem eine Ungeschicklichkeit passiert, z. B. Stolpern, Black-out haben, sich versprechen etc. Mindestens in größeren Städten gibt es Gruppen und Seminare, die sich genau dieses Phänomens annehmen und die entsprechenden Situationen trainieren. Ihre Erfahrung mit 'Selbstcoaching' trifft den Punkt, den ich am Anfang erwähnt habe: Es braucht für alle (seelischen) Veränderungen einen 'Sparrings-Partner', ein kompetentes Gegenüber, das die die eigenen Gefühle und Verhaltensweisen wahrnehmen, interpretieren und reflektieren kann. Nur auf diese Art und Weise kann die eigene Wahrnehmung erweitert und modifiziert werden, und so können auch die Ängste bearbeitet werden, sich vor anderen zu blamieren.
Dafür müssen Sie nicht unbedingt mit einem Psychotherapeuten zusammenarbeiten, sondern können sich auch an einen Coach wenden, der auf diesem Gebiet Erfahrung hat. Sie beschreiben sich als Menschen, der insgesamt zufrieden mit sich ist und nur bestimmte Eigenschaften 'ablegen' will, somit würde ich auch nicht von einer therapiebedürftigen Störung sprechen, sondern von einem Wunsch nach Selbstentwicklung. Haben Sie also den Mut, sich in den intensiven Kontakt mit einem Gegenüber zu begeben, um mehr über sich selbst herauszufinden!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Holger Nikolai
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