Partner wird als zurückgezogen empfunden
pino (w, 51) aus berlin: Habe einen Mann kennengelernt; finde ihn auch sehr nett. Ich denke, er ist sehr introvertiert, ich eher das Gegenteil. Wir telefonieren täglich, sehen uns jedoch selten, da er nachts arbeitet. Ich bin sehr irritiert, da er einen selbstbewussten Eindruck macht, doch seine Wortkargheit passt nicht dazu.
Manchmal habe ich das Gefühl, er hat oder kann keine Gefühle zeigen. Treffen wir uns, würde ich nicht mal einen Begrüssungskuss bekommen, wenn nicht ich die Initiative ergreife. Wenn ich nicht frage, ob wir uns sehen wollen, würde wohl gar nichts passieren. Ich habe ihn schon gefragt, ob er mich nicht mag, er sagt, Menschen sind halt verschieden. Sein Verhalten empfinde ich manchmal als unhöflich, aber er kann auch extrem höflich sein.
Ein Beispiel: Wir waren in der Kirche verabredet (beide Adventisten), trafen uns aber durch unvorhersehbare Zufälle in der Notaufnahme eines Krankenhauses (Kindernotaufnahme), ich war ganz überrascht und er kommt ohne eine Miene zu verziehen auf mich zu und gibt mir die Hand!
Wir haben uns zwar während des Wartens unterhalten und auch später telefoniert (Anruf kam von ihm), aber das musste ich erstmal verkraften. So könnte ich die Liste weiterführen. Wie sehen Sie das? Ist das Arroganz oder hat er Probleme? Habe ich Probleme? Was raten sie mir (ein Gespräch ist von meiner Seite aus nötig)?. Ist das noch introvertiert? Ich wäre für eine Antwort so dankbar, da ich ihn ja mag. Liebe Grüsse, Pino
PS: Kenne ihn seit 2 Monaten, habe aber vom ersten Tag an seine Nähe genossen.
Manchmal habe ich das Gefühl, er hat oder kann keine Gefühle zeigen. Treffen wir uns, würde ich nicht mal einen Begrüssungskuss bekommen, wenn nicht ich die Initiative ergreife. Wenn ich nicht frage, ob wir uns sehen wollen, würde wohl gar nichts passieren. Ich habe ihn schon gefragt, ob er mich nicht mag, er sagt, Menschen sind halt verschieden. Sein Verhalten empfinde ich manchmal als unhöflich, aber er kann auch extrem höflich sein.
Ein Beispiel: Wir waren in der Kirche verabredet (beide Adventisten), trafen uns aber durch unvorhersehbare Zufälle in der Notaufnahme eines Krankenhauses (Kindernotaufnahme), ich war ganz überrascht und er kommt ohne eine Miene zu verziehen auf mich zu und gibt mir die Hand!
Wir haben uns zwar während des Wartens unterhalten und auch später telefoniert (Anruf kam von ihm), aber das musste ich erstmal verkraften. So könnte ich die Liste weiterführen. Wie sehen Sie das? Ist das Arroganz oder hat er Probleme? Habe ich Probleme? Was raten sie mir (ein Gespräch ist von meiner Seite aus nötig)?. Ist das noch introvertiert? Ich wäre für eine Antwort so dankbar, da ich ihn ja mag. Liebe Grüsse, Pino
PS: Kenne ihn seit 2 Monaten, habe aber vom ersten Tag an seine Nähe genossen.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe pino,vielen Dank für Ihre sehr ausführliche Zuschrift! Für mich als Berater kann sich alles immer nur um den Fragesteller drehen, also um Sie! Sie genießen die Nähe Ihres neuen Freundes, den Sie erst seit wenigen Wochen kennen. Insofern frage ich mich, ob es sich bei Ihnen um Verliebtheit handelt oder um Sympathie? Sie 'genießen die Nähe' und 'finden ihn nett'. Warum irritiert es Sie dann, wenn er Ihnen die Hand gibt oder manchmal wenig erzählt? Dafür kann es die sprichwörtlichen '1001 Gründe geben...
Daß Sie erwarten, er würde Sie zur Begrüßung küssen und insgesamt mehr 'Engagement' zeigen, läßt mich vermuten, daß Sie sich eine romantische, eine Partner-Beziehung zu ihm wünschen, mindestens aber 'mehr', als Sie jetzt von ihm bekommen. Und da bin ich genau bei dem entscheidenden Punkt: Für mich klingt Ihre Zuschrift, als würden Sie vieles 'erwarten', doch sind Erwartungen fast grundsätzlich mit Enttäuschungen verbunden! Erwartungen fallen erfahrungsgemäß viel größer aus, als sie jemals erfüllt werden könnten. Eine Alternative dazu ist die innere Haltung 'ich wünsche mir'. Hören Sie einmal in sich hinein und fragen sich 'was wünsche ich mir?'. Schreiben Sie dies unter diesem Titel auf ein Blatt Papier und lesen Sie sich Ihre Gedanken immer wieder durch.
In Ihrer Beschreibung klingen Enttäuschung und Ungeduld an. Gleichzeitig empfinden Sie ja mindestens Sympathie für Ihren Freund. Das sind ziemlich gegensätzliche Empfindungen, denn offensichtlich hat Ihr Bekannter ja durch sein 'So-Sein' Ihr Interesse erregt. Die Frage ist also, warum er jetzt 'anders' sein sollte?
Vielleicht könnten Sie sich selbst und Ihre Gefühle, Ängste und Bedürfnisse sehr viel besser kennenlernen, wenn Sie erst einmal 'bei sich' bleiben. Dabei hilft Ihnen ein Therapeut oder Coach, mit dem Sie Gespräche führen können, in denen Sie eine deutlich intensivere Selbstwahrnehmung erfahren. Je besser Sie Ihre eigene Seele verstehen, desto offener und entspannter können Sie Beziehungen zu anderen Personen eingehen und ihre Eigenarten schätzen lernen.
'Menschen sind halt verschieden' - in dieser Aussage Ihres Bekannten steckt eine Menge Weisheit! Die Verschiedenheit zu akzeptieren und als Besonderheit des anderen zu betrachten ist vielleicht der beste Weg, echte Sympathie und Zuneigung zu erfahren!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Holger Nikolai
- Heilpraktiker f. Psychotherapie -
Bewertung durch den Fragensteller: 
sehr hilfreich,hätte jedoch gern gewusst ,ob das in das bild der Introvertiertheit gehört, nur für mich zum Verständnis.Vielen Dank an den Beraters.
sehr hilfreich,hätte jedoch gern gewusst ,ob das in das bild der Introvertiertheit gehört, nur für mich zum Verständnis.Vielen Dank an den Beraters.
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