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Meine Mitmenschen sind meine Konkurrenten

Sebi (m, 19) aus Köln: Hallo,
ich bin schon immer ein Perfektionist gewesen. In der Schule oder beim Sport war mir ein gutes abschneiden sehr wichtig. Aus diesem Grund sehe ich (einige) meiner Mitmenschen als Konkurrenten (z.B. Freundinn). Ich versuche dann besser als diese zu sein. Zudem habe ich ein geringes Selbstwert Gefühl. Ich halte mich nicht für etwas besonderes und bin eher ruhig und zurückhaltend.

Nun zu meinen Hauptproblem: Bei den diesjährigen Abiturprüfungen habe ich nicht besonders gut abgeschnitten. Mein Schnitt ist zwar immer noch recht gut (2.0), jedoch bin ich selbst nicht damit zufrieden. Einmal weil ich hätte besser abschneiden können und zum anderen weil Konkurrierende Personen (wie z.B. Freundinn) besser gewesen sind.

Aus diesem Grund habe ich mich zum ersten Mal leicht an den Händen selbstverletzt. Es war eine Art Selbstbestrafung. Ich denke nicht, dass ich es wieder machen werden, jedoch habe ich aufgrund des Verhaltens einige Fragen an Sie.

Wie bekomme ich ein höheres Selbstwertgefühl ? Wie werde ich Kritikfähiger und sehe nicht alle Mitmenschen als direkt Konkurrenten?

Danke im Voraus!
Gruß Sebi

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo lieber perfekter Sebi,

ich stelle mir das sehr anstrengend vor, ständig im Konkurrenzkampf mit seinen Mitmenschen zu leben. Immer der Beste sein zu wollen, um dann nachher zu erleben, das es einen Besseren gibt.
Und es wird immer einen geben, der besser ist.
Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.
Immer wenn ein Rekord gebrochen wurde, wird es irgendwann einen geben, der diesen Rekord überbietet.

Trösten Sie sich damit, dass dieses Streben, dieser Eifer das Beste zu geben, Sie auf jeden Fall in der Zukunft weit voranbringen könnte.

Schwierig wird es allerdings wenn selbst vertraute Menschen, in Ihrem Fall die Freundin in das Denken um die Konkurrenzsituation mit einbezogen werden.

Oder auch, wenn eigene Erfolge so gar nicht richtig wahrgenommen werden können und schon als „Selbstbestrafung“ oder innerem Druckausgleich, selbstverletzende Handlungen vorgenommen werden.

Tatsächlich hängt dieses perfektionistische Denken unmittelbar mit einem schwach ausgeprägten Selbstwertgefühl zusammen. Eigene Erfolge werden entweder nicht wahrgenommen oder aber herabgewertet.
Typische Denkmuster sind dann: „Das ist jetzt nichts besonderes, das kann jeder!“
Selbstunsichere Menschen neigen dann auch dazu, Erfolge von anderen Menschen überzubewerten.

Ein schwach ausgeprägtes Selbstwertgefühl hängt meist mit Verhaltensmustern zusammen, die in der Kindheit angelernt oder anerzogen wurden.

Jedes Verhalten ist änderbar, allerdings braucht jede Verhaltensänderung auch seine Zeit.

Da Sie sehr reflektiert über Ihre Problematik schreiben, kann ich mir gut vorstellen, dass Sie durch einige Therapiestunden Möglichkeiten entwickeln könnten, dass eigene Selbstbild positiv zu gestalten.
Sie werden merken, wenn es Ihnen gelingt mit Unterstützung eines Therapeuten oder aber auch Coaches Ihre Denkstrukturen herauszuarbeiten und durch ein angemesseneres Verhalten zu ersetzen, wird gleichzeitig Ihre Kritikfähigkeit steigen und Ihr Konkurrenzdenken sinken.

Gehen Sie´s einfach an, Sie werden merken, es lohnt sich!

Mit den besten Grüssen
Angela Eichler
Heilpraktikerin (Psychotherapie)
Hypnotherapie
wingwave®-coaching

Bewertung durch den Fragensteller:





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