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Meine Kollegen beschuldigen mich grundlos - obwohl ich nichts getan habe!

Pezzi (w, 47) aus Waldsassen: Hallo und vielen Dank, dass Sie mir helfen wollen.
Ich bin seit 28 Jahren in der gleichen Abteilung beschäftigt. Keine Karriere. Keine Beförderung. Immer die gleichen Tätigkeiten und ich bin zufrieden. Ich bin ein sehr ruhiger Mensch und kam bisher mit jedem sehr gut aus.
Nach und nach begann sich die Abteilung zu 'verjüngen'. Einige gingen in Rente. Neue junge Leute kamen. Auch der neue Chef ist erst Mitte 30.
Die jüngeren Kolleginnen machen es mir sehr schwer.
Sie verbreiten Lügen über mich, beachten mich nicht, grüßen nicht mal mehr und oft musste ich schon beim Chef antreten und mich für Dinge rechtfertigen, die ich nicht gemacht habe.
Neulich habe ich nach einer Woche Urlaub meine Arbeiten zufällig im Schrank gefunden. Meiner Vertretung war es wohl zu viel. Ich hab sie darauf angesprochen und ihr gesagt, dass das nicht so schlimm sei, sie hätte es mir nur eben sagen müssen. Daraufhin musste ich wieder 'antreten', weil ich sie angeblich angeschrien und fertiggemacht hätte. Niemand hatte je so etwas je von mir gehört.
Ich habe in den 28 Jahren so etwas noch nicht erlebt und bin völlig ratlos.
Ich habe schon versucht, es jemanden anzuvertrauen, aber es mischt sich keiner ein. Das Gespräch mit den Kolleginnen selbst hat nichts gebracht. Wenn man sie darauf anspricht, leugnen sie alles. Wollen die mich loswerden?
Ich hab schon Magenschmerzen und Schlafstörungen deswegen. Immer frage ich mich warum. Was habe ich ihnen nur getan. Ich bin sehr traurig.

Vielen Dank für Ihre Mühe und viele Grüße



Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Fragestellerin,

danke für Ihr Vertrauen. So wie Sie Ihre Situation schildern, sieht es ganz so aus, als erlebten Sie gerade Mobbing am Arbeitsplatz. Leider ist es nun mal so, dass Sie nichts „getan“ haben müssen, damit dies passiert. Es kann ausreichen, dass Sie älter und damit anders sind als die neuen Kolleginnen und Kollegen, und dass die neue Generation dies als störend empfindet und Sie daher loswerden will.

Da Sie in dieser Situation allem Anschein nach in der Firma auf einsamen Posten stehen und bereits körperliche Symptome entwickeln, sollten Sie nun Schutz und Unterstützung suchen. Sie dürfen diese Situation nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern sollten sie Ernst nehmen. Sonst besteht die Gefahr, dass Sie eine handfeste Depression entwickeln. Das können und sollten Sie nicht zulassen.

Suchen Sie als erstes einen Arzt Ihres Vertrauens auf und schildern Sie Ihre Lage. Sollten sich Ihre körperlichen Symptome weiterhin verschlechtern, wird dieser Sie in Bedarfsfall krank schreiben müssen. Weiterhin möchte ich Sie ermutigen, über eine Psychotherapie nachzudenken, in der Sie über die Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz sprechen und sich die entsprechende Unterstützung sichern können. In der Therapie sollten Sie die Möglichkeit haben, Ihr künftiges Vorgehen am Arbeitsplatz neu zu überdenken und Strategien zu entwickeln, wie Sie diese schwierige Situation zu Ihren Gunsten und im Dienst Ihrer Gesundheit gut bewältigen können.

Ich freue mich, wenn ich Ihnen weiterhelfen konnte, und Sie dies mit einem Klick positiv honorieren.

Mit Gruß
Marion Weber
Bewertung:
Vielen Dank, Sie haben mir sehr geholfen. Es wird wohl das Besten sein, mir professionelle Hilfe zu holen.





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