Meine erwachsenen Kinder vertragen sich einfach nicht
Eltern (w, 63) aus Bayreuth: Ich bin 63 Jahre meine Kinder ein Sohn und eine Tochter sind 45 und 47 Jahre alt. Die beiden haben sich nie vertragen und stehen sich auch als Erwachsene, man kann fast sagen, feindlich, gegenüber. Jedes Familientreffen ist für mich sehr belastend, da ich immer befürchte, daß wieder Konflikte aufbrechen. Gestern war es soweit, eine dumme Bemerkung meines Sohnes bezüglich seiner Schwester brachte diese dazu, sich sehr darüber aufzuregen und die Stimmung war dahin. Die beiden sind sehr verschieden, doch das gibts ja in jeder Familie. Meine Tochter möchte nun diesen 'Konflikt' endlich beenden und fordert uns als Eltern auf dazu etwas beizutragen indem wir uns alle zusammen setzen und ruhig darüber sprechen. So wie ich meinen Sohn kenne, möchte er das nicht, wir als Eltern finden, das sind 2 Erwachsene, wo wir als Eltern heute nichts mehr zur Konfliktlösung beitragen können. Meine Tochter ist die sogenannte intellektuelle Extrovertierte, der Sohn der Introvertierte, der nicht viel spricht und schon gar nicht über seine Gefühle. Natürlich ist es für uns als Eltern schlimm, über all diese Jahre dies mitzuerleben, doch wir glauben, die 'Kinder' sollten, wenn überhaupt das selbst lösen. Die Frage ist, können und müssen wir uns als Eltern hier mit einbringen?
Ich habe Angst vor so einer Situation, da meine Tochter sehr emotional ist und erfahrungsgemäß die Sache mit Türenschlagen (seitens meines Sohnes) und Tränenausbrüchen bei der Tochter enden wird, wie so oft schon vorher.
Besten Dank für Ihren Rat.
Ich habe Angst vor so einer Situation, da meine Tochter sehr emotional ist und erfahrungsgemäß die Sache mit Türenschlagen (seitens meines Sohnes) und Tränenausbrüchen bei der Tochter enden wird, wie so oft schon vorher.
Besten Dank für Ihren Rat.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Eltern,danke für Ihr Vertrauen. Ein Dilemma, das Sie da beschreiben, Sie wünschen sich, wie fast alle Eltern, Harmonie in der Familie und stellen immer wieder ernüchtert fest, dass es einfach nicht klappt.
Es stimmt, was Sie schreiben, Ihre Kinder sind erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Auch die Verantwortung für den Konflikt müssen sie selbst übernehmen und können ihn nicht auf Sie übertragen. Dass die beiden sich nicht verstehen, liegt sicher einerseits in den unterschiedlichen Charakter-ausprägungen, andrerseits können hier auch noch unbewusste kindliche Konflikte hereinspielen, wie z.B. Eifersucht. Ich kenne die Lebensläufe Ihrer Kinder nicht, weiß nicht, wie sie erzogen wurden, ob es eine (gefühlt) unterschiedliche Behandlung der beiden gab. Oft glauben wir Eltern, alles gerecht gemacht zu haben und bei den Kindern kommt es total anders an. Um diesen Dingen auf den Grund zu gehen und herauszufinden, warum Konflikte immer wieder auf einer oberflächlichen Ebene geführt werden, wäre eine psychologische Beratung sinnvoll. Dazu gehört aber die Einsicht und das Wollen. Sie können sich mit solchen Vorschlägen übel in die Nesseln setzen, also bitte gut überlegen, ob Sie so etwas vorbringen.
Wenn Sie kein gutes Gefühl haben, lassen Sie das Gespräch, was sollten Sie dabei auch argumentieren. Ich würde offen aussprechen, dass es unter den gegebenen Umständen keine Treffen mehr in der bisherigen Form geben wird, sondern nur noch Einzeleinladungen. Es liegt in der Verantwortung Ihrer Kinder, sich zu benehmen und Konflikte untereinander lösen zu wollen und es dann auch zu tun. Wenn der Wille nicht da ist, dann ist es eben so und Sie sollten sich da besser heraushalten. Auch wenn es schmerzlich ist für Sie, versuchen Sie, es zu akzeptieren.
Ich wünsche Ihnen Kraft und Mut sowie die nötige Abgrenzung!
Herzliche Grüße und schöne Ostern!
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
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Bewertung durch den Fragensteller: 
Vielen Dank! Vor allem daß Sie sich am Samstag Zeit für eine Anwort nahmen.
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