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Mein Sohn lässt keinen neuen Partner an mich heran

Pauline (w, 43) aus ueckermünde : Hallo, ich bin seit 9 Jahren verwitwet, habe einen 13jährigen Sohn.
Wir würden gern wieder einen Partner an unserer Seite haben. Leider gestaltet es sich von der Seite meines Sohnes sehr schwierig. Auf der einen Seite ist er mit einem neuen Partner einverstanden, auf der anderen Seite lässt er keinen an uns heran. In Gesprächen kommt heraus, dass er nicht damit umgehen kann.
Habe langsam versucht, ihn daran zu gewöhnen. Das heißt, ich habe meinen Partner mal eingeladen und wir haben was zusammen unternommen. Wie kann ich ihm helfen, besser damit umzugehen? Oder es überhaupt zuzulassen?
Vielen Dank.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Pauline,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage.

Was mir beim Lesen aufgefallen ist, dass Sie in der Wir-Form schreiben, also WIR würden gern wieder einen Partner an UNSERER Seite haben.

Es ist einvollkommen legitimer Wunsch, dass Sie als Frau nach langer Witwenschaft sich wieder einen Partner wünschen, dem Sie auf Augenhöhe begegnen können. Mir scheint, Sie haben auch schon jemanden gefunden. Doch es kann sein, dass in den letzten Jahren Ihr Sohn sich unbewußt als Partner gefühlt hat und nun einen neuen Mann als unliebsamen Konkurrenten empfindet.

Andrerseits ist er mit dieser Rolle natürlich überfordert und es ist auch gar nicht seine Aufgabe. Womöglich ist er in einem Dilemma gefangen, will Sie vielleicht schützen, möchte sich aber auch lösen und weiß nicht, wie es gehen soll. Eifersucht und Verlustängste spielen sicher auch mit herein.

Versuchen Sie bitte nicht, den Sohn in Ihre Entscheidung für oder wider jemanden mit einzubeziehen, das geht in der Regel aus wie das Hornberger Schiessen. Sie möchten zurecht mit einem Partner leben, er muss zu Ihnen passen und Ihr Sohn wird über kurz oder lang die eignen Wege gehen. Ihm muss der Partner nicht gefallen, es ist Ihr Leben. Wichtig ist, dass ein normaler Umgang möglich ist, dass aus Ihrer bisher engen Zweierbeziehung eine normale Eltern/Stiefeltern/Kind-Beziehung werden kann, aus der sich der Sohn dann gesund ablösen kann.

Sprechen Sie klar und deutlich mit ihm, dass er immer Ihr Kind sein wird, aber Sie Ihre Entscheidung alleine treffen werden. Eine begleitende Therapie könnte Ihrem Sohn Unterstützung geben, auch weil ich nicht weiß, wie er den Tod des Vaters verarbeitet hat. Vielleicht sind da noch tiefsitzende, verborgene Emotionen, Ängste, Befürchtungen. Sie sind zu nah dran an ihm, wollen allen gerecht werden, eine neutrale Person kann da besser stützen.

Sie können hier auf dem Portal nach einem Therapeuten suchen oder sich auch an die Krankenkasse oder den Vertrauenslehrer in der Schule Ihres Kindes wenden.

Ich wünsche Ihrem Sohn kompetente Hilfe, für Sie alle Mut und Kraft!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie
Weltliche Trauerrednerin

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Vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner Anfrage.





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