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Mein Mann sieht seine Assistentin als Ersatz-Tochter, was mich tief verletzt!

nora (w, 53) aus Nürnberg:

Mein Mann behandelt seine Assistentin als Ersatz-Tochter, was mich tief verletzt!

Guten Tag, liebes Beratungsteam!
Vor 23 Jahren bin ich, nach einem einjährigen Auslandsaufenthalt meins Mannes, schwanger geworden. Obwohl er wußte, daß wir nicht verhüttet hatten, warf er mir vor, die Schwangerschaft absichtlich herbeigeführt zu haben und stellte mich vor die Wahl: entweder das Kind oder unsere Beziehung! Wir hatten damals bereits einen dreijährigen Sohn.

Ich konnte ihn und sein Verhalten nicht verstehen und ein Schwangerschaftsabbruch konnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Der psychische Druck war aber zu groß, so dass ich das Kind leider verlor.

Jetzt hat mein Mann eine 23Jährige Assistentin in seinem Projekt und kümmert sich auffällig liebevoll um sie. Er finanziert ihr den Führerschein und ist besorgt um ihre Ernährung und Gesundheit. Er ruft sie an und fragt wie es ihr gehe, was die Familie mache usw.

Er hat sie sogar zu einem Besuch in unsere Stadt eingeladen, um Ihr die Umgebung zu zeigen. Dabei ist mir der vertaute Umgang aufgefallen und dass sie auf seine Ratschläge mit „Papa“ antwortet. Ich habe meinen Mann darauf angesprochen und um Erklärung gebeten, in welcher Beziehung er zu diesem Mädchen stehe. Er sieht sie als Tochterersatz an und war sehr aggressiv mir gegenüber. Ich fühle mich tief verletzt und bitte um Ihre Hilfe! Nora

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Hallo liebe, unglückliche Nora!
Ich kann Ihre tiefe seelische Verletzung gut verstehen, denn Ihr Mann kümmert sich jetzt um ein Mädchen, daß vom Alter her genau dem Kind entspricht, welches er seinerzeit so vehement abgelehnte und Sie außerdem dermaßen unter Druck gesetzt hat, daß Ihr Körper sich diesem Kind verweigerte und es zu einem Abgang kam.

Dieses traumatische Erlebnis wird jetzt für Sie wieder ganz lebendig und aktuell, weil Sie hautnah miterleben müssen, wie Ihr Mann jetzt jene Zuneigung und Liebe, die er Ihnen und Ihrem werdendes Kinde verweigerte, einem fremden Menschen schenkt!

Zwar bekennt sich Ihr Mann zu seiner „Ersatztochter“ aber er zeigt zum wiederholten Male keinerlei Verständnis für Ihren tiefen Schmerz, sondern weist Sie vielmehr böse ab, ohne sich um Ihre Befindlichkeit zu kümmern.

Ganz anders würde es aussehen, wenn Ihr Mann sich zu seinem damaligen Fehlverhalten bekennte würde und Sie um Verzeihung bäte, dann könnten Sie sich vielleicht gemeinsam um jene Ersatztochter kümmern, der er sich jetzt so verbunden fühlt, was dann auch ein heilender Balsam für Ihrer seelische Verletzung sein könnte!

Doch, wie so viele Menschen und besonders Männer, kann er offensichtlich seinen großen Fehler Ihnen gegenüber nicht eingestehen und trotzdem scheint er ein sehr großes Bedürfnis zu haben, einer Tochter seine Liebe schenken zu dürfen. Sein aggressives und verletzendes Verhalten Ihnen gegenüber, sehe ich als unreifes und menschlich bedauernswertes paradoxes Schuldeingeständnis.

Wenn Sie, liebe Nora, Ihren Mann trotz allem noch aufrichtig lieben, dann könnten Sie versuchen ihm eine Brücke zu bauen und ihm Ihr Verzeihen anbieten, wenn er sich bereit finden könnte, sich zu seinem damaligen Fehlverhalten zu bekennen. Wieviel schöner wäre es doch, wenn Sie sich jetzt gemeinsam, um diesen jungen Menschen kümmern könnten, das vom Alter her Ihr gemeinsame Tochter sein könnte.

Ich kann Ihnen nur raten, noch einmal ernsthaft mit Ihrem Mann zu reden und ihm dabei klar vor Augen zu führen, daß er es jetzt in der Hand hat, ob Sie gemeinsam einen Weg des Verzeihens und der Liebe gehen, oder ob sich Ihre Wege schmerzhaft trennen müssen, zum großen Leidwesen aller Beteiligten!

Bei dieser Versöhnungsarbeit und der Aufarbeitung der damit zusammenhängenden tiefer liegenden Problematik, könnte Ihnen eine Eheberatung, oder auch der Kontakt mit einem Lebensberater von großem Nutzen sein!

Ich hoffe, liebe Nora, daß ich Ihnen mit meinen Worten wieder Mut machen und einen Weg weisen konnte, der Sie aus dem Tal der Tränen zu den lichten Höhen des Verstehens, Verzeihens und einer möglichen neue Liebe zu Ihrem Mann und Ihrer „Pflegetochter“ führen könnte.

Vor allem aber wünsche Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei der jetzt so notwendigen Neugestaltung Ihrer Lebenssituation, damit Ihr Lebenskompaß in Zukunft in Richtung echter, unbeschwerter Freude zeigt! Auf Wunsch stehe ich Ihnen dabei auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Für heute grüße ich Sie sehr herzlich als Ihr Lebensberater

Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychotherapie
*Rainerjg@T-Online.de * WWW.Rainer-JGS.de*
D-94360 Mitterfels – Burgstr. 7 – Tel. 09961/7255

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben, oder eine regelmäßige Online-Beratung wünschen, so können Sie sich gerne auch direkt an mich wenden.

*W*i*c*h*t*i*g* - Vergessen Sie bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und wenn möglich, auch kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch sehr gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort ein wenig weiter helfen konnte – herzlichen Dank und alles Gute!
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