Mein Bruder tanzt einfach nicht nach meiner Pfeife
Minnie (w, 32) aus Stuttgart : Liebes Psychomeda-Team,
mein jüngerer Bruder ist seit vielen Jahren mit der Schwester meines Lebenspartners (mit dem ich auch seit vielen Jahren zusammen bin) zusammen. An sich kein Problem, wenn sie ihn nicht immer weiter von unserer Familie wegzerren würde. Ich kann das Problem schlecht beschreiben, aber bei Familienfeiern redet sie schlecht über meine Familie und bei meiner Familie schleimt sie sich wieder ein. Nun heiraten die beide und ich bin total verletzt, dass mein Freund und ich nicht vorher heiraten konnten. Mein Freund weiß davon, sagt aber, dass er auch nichts ändern kann und wir das einfach so akzeptieren müssen. (Momentan passt eine Hochzeit nicht in unsere Planung, ist aber in den nächsten Jahren in Aussicht). Es hätte mir einfach mehr bedeutet, wenn ich als ältere die beiden Familien zusammen gebracht hätte, und nicht mein Bruder. Meine Hochzeit wird dann einfach ein fast identisches Ereignis (natürlich die selbe Gästeliste) sein und da hätte ich auf das Recht der Älteren plädiert, und dass sie darauf einfach ein bisschen mehr Rücksicht genommen hätten.
Soll ich nun mit meinem Bruder reden? Eigentlich ist es ja beschlossene Sache und ich möächte da auch keinen Keil reinrammen, aber es verletzt mich so sehr, dass ich seit Ewigkeiten nicht mehr richtig schlafen kann. Noch dazu kann ich mit der Freundin meines Bruders nicht reden, weil sie bei jeder Kleinigkeit schon beleidigt ist.
Liebe Grüße,
Minnie
mein jüngerer Bruder ist seit vielen Jahren mit der Schwester meines Lebenspartners (mit dem ich auch seit vielen Jahren zusammen bin) zusammen. An sich kein Problem, wenn sie ihn nicht immer weiter von unserer Familie wegzerren würde. Ich kann das Problem schlecht beschreiben, aber bei Familienfeiern redet sie schlecht über meine Familie und bei meiner Familie schleimt sie sich wieder ein. Nun heiraten die beide und ich bin total verletzt, dass mein Freund und ich nicht vorher heiraten konnten. Mein Freund weiß davon, sagt aber, dass er auch nichts ändern kann und wir das einfach so akzeptieren müssen. (Momentan passt eine Hochzeit nicht in unsere Planung, ist aber in den nächsten Jahren in Aussicht). Es hätte mir einfach mehr bedeutet, wenn ich als ältere die beiden Familien zusammen gebracht hätte, und nicht mein Bruder. Meine Hochzeit wird dann einfach ein fast identisches Ereignis (natürlich die selbe Gästeliste) sein und da hätte ich auf das Recht der Älteren plädiert, und dass sie darauf einfach ein bisschen mehr Rücksicht genommen hätten.
Soll ich nun mit meinem Bruder reden? Eigentlich ist es ja beschlossene Sache und ich möächte da auch keinen Keil reinrammen, aber es verletzt mich so sehr, dass ich seit Ewigkeiten nicht mehr richtig schlafen kann. Noch dazu kann ich mit der Freundin meines Bruders nicht reden, weil sie bei jeder Kleinigkeit schon beleidigt ist.
Liebe Grüße,
Minnie
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Minnie,vielen Dank, dass Sie sich vertrauensvoll an Pychomeda wenden.
Sie möchten gerne etwas mit Ihrem Bruder klären und ich möchte für Sie gerne Licht auf die Sache werfen, vielleicht können Sie einen ganz neuen Blickwinkel einnehmen?
Als erstes beschreiben Sie, dass Ihre Schwägerin in Spe wenn sie mit ihrer Familie zusammen ist, Ihre eigene Familie schlecht macht. Das ist doch ein ganz typisches Verhalten, wenn jemand einen niedrigen Selbstwert hat. Scheinbar kann man sich dann aufwerten indem man andere abwertet. Das funktioniert ja aber nicht wirklich - sondern es sind nur Machtspielchen.
Die andere Sache ist, dass Sie sagen, Sie seien verletzt, dass die beiden vor Ihnen heiraten. Mir scheint eher, eine Vorstellung von Ihnen sei verletzt und Sie sind gekränkt. Sie sind getroffen, weil Sie bisher bei den Machtspielchen mitmachten. Wenn Sie jetzt als erstes dran gewesen wären, dann hätten Sie gewonnen und hätten die Nase vorne. Es ist nur eine Vermutung. Spüren Sie dem mal ganz ehrlich nach. Könnte das stimmen?
Wie wäre es, wenn Sie Ihr Leben nach Ihren Bedürfnissen ausrichten - und die Vorstellungen wie das Leben zu sein hat einfach hinten an stellen? Ihr Bruder möchte jetzt heiraten - Sie möchten es jetzt noch nicht. Das sind Ihre Bedürfnisse. Dass Sie die erste sein sollten - das ist eine Vorstellung wie das Leben zu sein hat. Und warum sollten die beiden Hochzeiten identisch sein? Diese bestehen ja nicht nur aus der Gästeliste. Und keiner von Ihnen beiden, keines der beiden Paare muss besser sein als das andere. Jeder ist einfach so wie er ist.
Sie möchten mit Ihrem Bruder sprechen.
Was soll das Ergebnis sein? Wenn Sie an Ihren Vorstellungen festhalten möchten, werden Sie die Machtspielchen fortsetzen. Was kommunizieren Sie damit? Ich möchte eigentlich die erste sein und bin es nicht, jetzt bin ich Verliererin. Du solltest dein Leben nach mir richten, damit ich Gewinnerin bin.
Mein Feedback dazu: Das sind aus meiner Sicht Machtkämpfe.
Ihren Platz als Erstgeborene kann Ihnen ja keiner nehmen. Auch nicht wenn Ihr Bruder vor Ihnen heiratet. Es gibt übrigens auch kein Gesetz, das vorschreibt dass man ein riesiges Fest veranstalten muss nach der standesamtlichen Heirat. Fragen Sie sich mal, warum Sie heiraten? Möchten Sie Ihrer Liebe dadurch Ausdruck verleihen? Oder soll die Hochzeit in irgendwelche Jahresplanung passen?
Was könnten Sie noch mit Ihrem Bruder besprechen?
Sie können Ihrem Bruder einfach zu seiner Entscheidung gratulieren und ihm zusagen, dass Sie gerne zum Fest kommen werden.
Und ich empfehle Ihnen ganz dringend, sich damit zu beschäftigen, dass Sie den Ball der Entwertung von Ihrer Schwägerin in Spe nicht ständig annehmen. Das hat mit Ihnen ja gar nichts zu tun - sondern zeigt einfach nur deren niedrigen Selbstwert.
Ich wünsche Ihnen viel Freude damit, das Miteinander in dieser Familie ganz anders zu gestalten als bisher. Tragen Sie dazu bei, dass Sie ein schönes Miteinander haben in Zukunft. Mein Rat ist: legen Sie weniger Wert darauf diese zu sein, die die Familien durch die Heirat zusammenführt - als vielmehr diejenige, die die Familien in jedem Moment zusammenführt. Indem Sie darauf achten, dass ein wertschätzendes und respektvolles Miteinander sein kann. Beenden Sie die Machtspielchen. Denn das lohnt sich!
Und ich wünsche Ihnen viel Kraft und vor allem Witz dafür.
Herzlicher Gruß
Shivani Vogt
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