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Lernschwierigkeiten

Holger (m, 43) aus Leipzig: Sehr geehrte Damen und Herren,

unser Sohn hat große Schulprobleme. Die Lehrerin sagt, er stört den Unterricht und ist unkonzentriert. Ich denke, dass es daran liegt, weil er unterfordert ist. Wir waren auch schon bei einem Psychologen (Bekannter von uns), der einen Intelligenztest gemacht hat. Da hat unser Sohn einen IQ von 125 erreicht, was denke ich für sein Alter sehr gut sein dürfte. An mangelnder Intelligenz kann es also nicht liegen. Was können wir tun, damit unser Sohn versteht, dass er sich in der Schule anders verhalten muss und endlich seine Intelligenz nutzt, um auch gute Schulnoten abzuliefern?

Schon vorab danke für Ihre Mühe
Holger M.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Holger,

die angesprochenen Probleme treten sehr häufig auf, können jedoch ganz unterschiedliche Ursachen haben. Außer der angesprochenen Unterforderung kommen z. B. in Betracht: Unverträglichkeit bestimmter Nahrungsmittel oder Medikamente, ein unstrukturierter Tagesablauf zu Hause, emotionale Defizite, Traumata oder auch ADS/ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts)Störung).

Vorsicht bitte mit Intelligenztests: Du schreibst 'für sein Alter', aber ein zuverlässiger Intelligenztest gilt nur für genau eine Altersstufe, der IQ 'wächst nicht mit dem Alter'... Davon abgesehen haben die beschriebenen Störungen höchstwahrscheinlich nichts mit der Intelligenz zu tun. Weiterhin sollten Tests, Gespräche etc. am besten mit 'externen' Fachleuten geschehen, das bloße 'Bekanntsein' kann jede gute Absicht zunichtemachen!

Egal, welche der oben erwähnten Möglichkeiten zutreffen sollte, zielführend kann nur ein Gespräch mit einem Kinder- und Jugendtherapeuten sein. Dort werden der Verlauf der Probleme thematisiert und dazu alle - vielen! - Faktoren, die dazu beitragen können, daß Dein Sohn Schulprobleme hat. Eine erste Anlaufstelle sollte der Kinderarzt sein, der zuerst körperliche Verursachungen ausschließt und dann auch Empfehlungen für einen weiteren Kontakt zu Sozialpädagogen oder einem Therapeuten ausspricht.

Gerade Störungen im Kindes- und Jugendalter können sich sehr günstig entwickeln, aber die emotionale und praktische Unterstützung durch die Eltern ist unabdingbar wichtig! Und: 'Verstehen' braucht Dein Sohn gar nichts, er sollte nur SPÜREN können, daß seine Eltern ihn lieben und alles für ihn tun.

Herzliche Grüße

Ihr

Holger Nikolai
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