Irgendwann werfe ich etwas nach meinem Vater, so groß ist meine Wut
Mia (m, 21) aus Kleve: Guten Abend,
um mich in nur wenigen Worten charakterisch vorzustellen: Helfersyndrom, in sich gekehrt, ruhig, höflich. Hilfsbereit - klar.
Problem, welches sich jetzt bei mir breitmacht: Die ewigen Streitereien mit meinem Vater, die sich oft nur um winzig kleine Dinge drehen (den Topf festhalten, wenn er umrührt) und alles, die machen mich schon lange nicht mehr fertig. Ich kann das inzwischen super alles runterschlucken und, wie bescheuert es sich nunmal anhört, weinen muss ich nur noch, wenn ich alleine bin und Ruhe habe. Doch jetzt macht sich diese unheimliche Wut in mir breit, wenn wir streiten. Ehrlich gesagt hoffe ich dann nur noch, dass er mit einem Messer auf mich zusticht, um das ganze zu beenden, damit ich seine ewigen Beleidigungen nicht mehr hören muss, oder dass ich einfach einen Stuhl oder den kleinen Tisch nach ihm schmeiße, damit er endlich still ist. Ich bin ein wirklich friedvoller Mensch, der noch niemanden irgendetwas getan hat, daher kenne ich sowas nicht von mir und ehrlich: ich hab Angst, dass das irgendwann so schlimm wird, dass ich tatsächlich mit etwas schmeiße.
Ich weiß ehrlich nicht, was ich machen soll. Tief einatmen und bis drei zählen und dann sind die Gedanken weg, bringt nichts.
Ich hoffe, das Sie mir vielleicht einen kleinen Tipp geben können... so oder so denke ich, dass ich, um überhaupt mal alles sortieren zu können, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte, wenigsten nur um zu plaudern. Ach keine Ahnung... Ich weiß nicht weiter...
Liebe Grüße
Mia
um mich in nur wenigen Worten charakterisch vorzustellen: Helfersyndrom, in sich gekehrt, ruhig, höflich. Hilfsbereit - klar.
Problem, welches sich jetzt bei mir breitmacht: Die ewigen Streitereien mit meinem Vater, die sich oft nur um winzig kleine Dinge drehen (den Topf festhalten, wenn er umrührt) und alles, die machen mich schon lange nicht mehr fertig. Ich kann das inzwischen super alles runterschlucken und, wie bescheuert es sich nunmal anhört, weinen muss ich nur noch, wenn ich alleine bin und Ruhe habe. Doch jetzt macht sich diese unheimliche Wut in mir breit, wenn wir streiten. Ehrlich gesagt hoffe ich dann nur noch, dass er mit einem Messer auf mich zusticht, um das ganze zu beenden, damit ich seine ewigen Beleidigungen nicht mehr hören muss, oder dass ich einfach einen Stuhl oder den kleinen Tisch nach ihm schmeiße, damit er endlich still ist. Ich bin ein wirklich friedvoller Mensch, der noch niemanden irgendetwas getan hat, daher kenne ich sowas nicht von mir und ehrlich: ich hab Angst, dass das irgendwann so schlimm wird, dass ich tatsächlich mit etwas schmeiße.
Ich weiß ehrlich nicht, was ich machen soll. Tief einatmen und bis drei zählen und dann sind die Gedanken weg, bringt nichts.
Ich hoffe, das Sie mir vielleicht einen kleinen Tipp geben können... so oder so denke ich, dass ich, um überhaupt mal alles sortieren zu können, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte, wenigsten nur um zu plaudern. Ach keine Ahnung... Ich weiß nicht weiter...
Liebe Grüße
Mia
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Mia,endlich mal etwas nach Ihrem Vater schmeissen und Ihrer Wut wirklich Luft machen, sie zu zeigen, das könnte tatsächlich reinigend wirken. Ich weiß, es ist nicht unbedingt therapeutisch, was ich schreibe, aber es genügt manchmal schon, einen Teller an die Wand zu werfen oder die Türe zuzuschlagen, auch das erleichtert. Sie sind immerhin bewußt an dem Punkt, wo Sie sagen, ich muss was tun, die einfachen Mittel helfen nicht mehr. Sie merken, dass dieses 'Immer runterschlucken' sich allmählich verselbständigt und sich aufbläst, wie ein Luftballon, an dessen Ende dann der große Knall steht. Kann es sein, dass Ihr Vater Sie in seiner Art schon reizt, so dass Sie fast schon streiten müssen? Es gehören zu so einer Situation ja immer mindestens zwei Menschen.
Sie beschreiben sich mit einem Helfersyndrom belastet, das Sie irgendwie zwingt, immer nett, höflcih und hilfsbereit zu sein. Ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse fallen da hintüber, habe ich so das Gefühl. Sie haben, so scheint es mir, Angst, zu sich zu stehen und dem Vater einmal richtig die Meinung zu sagen. Die Frage, die sich mir stellt, was fürchten Sie, wenn Sie Ihre Meinung offen sagen, Ihre Bedürfnisse wahrnehmen und bei sich sind? Dass Ihr Vater Sie nicht mehr liebt? Ist das ein Muster? Immer Leistung bringen und brav sein, sonst liebt Ihre Umwelt Sie nicht, besondern die Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen?
Was ist mit Ihrer Mutter? Sie schreiben nur vom Vater und da stellt sich mir die nächste Frage, ob es für Sie möglich wäre, auszuziehen und ein eigenes Leben zu führen? Sich abzunabeln und autonom zu sein?
Ich kann mir vorstellen, dass es sinnvoll ist für Sie, sich therapeutische Unterstützung zu holen, und bitte glauben Sie mir, was wie plaudern erscheint, ist eine sehr wirkungsvolle Methode, z.B. Gesprächstherapie. Der erste Weg wäre zum Arzt und dann eine Therapie beantragen. So können Sie sich erforschen, langsam herausfinden, warum Sie so ein Helfersyndrom haben, wie es um Ihr Selbstwertgefühl bestellt ist und wie sich in einem Entwicklungsprozess eine Verbesserung einstellen kann.
Ich wünsche Ihnen Mut und Kraft und weniger Stress!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
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