Ich würde am liebsten nach Berlin zurückgehen

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Manucy,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie möchten nach Berlin zurückgehen. Das ist sehr klar und deutlich. Doch es fällt Ihnen schwer, diesen Schritt zu gehen, da Sie möglich wenig Schaden anrichten wollen. Ich kann verstehen, dass Sie niemanden verletzen möchten. Aber das Ende Ihrer Beziehung existiert bereits. Sie lieben Ihren Mann nicht mehr und sind zornig auf ihn, weil er Ihnen im Weg steht.

Ihr Weg ist grundsätzlich frei. Die Kinder sind längst aus dem Haus. Sie haben einen verantwortungsvollen Job, der Sie nervt und den Sie im Grunde auch gerne aufgeben würden. Ich kann aus Ihren Zeilen nichts Positives mehr herauslesen, weshalb es sich lohnen würde, dort zu bleiben.

Niemand erwartet, dass Sie stillhalten, es gibt keinen äußerlichen 'Feind'. Was es vielleicht gibt, sind Ängste. Wenn Sie sich Ihren Ängsten zuwenden, werden Sie mehr über Ihre Beweggründe erfahren, warum Sie zögern. Sie können auf diese Weise herausfinden, was Sie brauchen, um sich endlich aus Ihrer Situation zu lösen, d.h. welche Art der Unterstützung oder Hilfestellung.

Erst wenn Sie den Mut haben, für Ihren Wunsch einzustehen, können Sie die entsprechenden Schritte tun. Das bedeutet auch, dass Sie es ertragen können müssen, andere Menschen zu enttäuschen. Jede unserer Handlung berührt auch andere Menschen - sich still zu verhalten, aus Angst, jemanden zu verletzen, heißt sich selbst zu verleugnen.

Trauen Sie sich, zu Ihrem Wunsch zu stehen, denn Sie haben sich schon längst von Ihrer derzeitigen Lebenssituation verabschiedet. Jetzt geht es darum, das nach außen sichtbar werden zu lassen und anderen Menschen mitzuteilen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute dafür,
mit herzlichem Gruß

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie

Bewertung durch den Fragensteller:
Sie haben mir aus der Seele gesprochen