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Ich war verliebt, doch die andere Seite verstand nur Freundschaft

Marc (m, 30) aus Leipzig: Ich bin 30, seit 11 Jahren in einer stabilen Beziehung und seit über einem Jahr verheiratet. Mein Problem liegt im Jahr 2011 vor allem. Ich traf auf Arbeit eine junge Frau, die mich schlicht umgehauen hat, eine, wie ich es vom Gefühl nicht kannte. Ich war ihr ggü. in allen Belangen absolut ehrlich, wir bauten einen sehr intensiven Kontakt auf, jedoch nie mit vebundenen Intimitäten. Punktum, ich war irrsinnig verliebt. Ich lebte in diesem Konflikt für die neue Liebe alles zu riskieren oder zum Alltag zurückzukehren. Aber mein Herz hatte entschieden, ich wollte diese neugefundene Liebe. Dann auf den Tag genau vor einem Jahr: mit Rosen in der Hand gebe ich mein Gefühle preis und es passiert, was mir unvorstellbar war. Sie meinte schlicht, dass es doch nur was freundschaftliches gewesen wäre. Vor einem Jahr zerbrach erst mein Herz und aus der Verzweiflung heraus auch fast meine Ehe. Ich weiß nicht, was ich der so viel beschworenen Liebe zutrauen kann? Als alles perfekt schien, war es nur perfekter Schein. Diese Frau war wirklich zauberhaft und ich verstehe nicht, wieso sie so gehandelt hat. Meine Frau und ich habe unsere Ehe gerettet, wir sind ein tolles Paar. Mich bewegt sehr, was ich mit der Erfahrung 2011 anstellen soll? Ich vermisse sie zeitweise sehr. Und liebe ich meine Frau eigentlich ehrlich, wo ich doch bereit war alles hinzuschmeißen? Wie kann ich diese Demütigung verarbeiten, dass es am Ende auch Sinn macht und mich nach vorn bringt?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Marc,

es hat Sie sehr aus der Bahn geworfen, dieses Erlebnis, das Erkennenmüssen, dass nicht alles, was scheint, auch so ist und dass Gefühle auch nicht erwidert werden können, wenn wir uns das auch noch so wünschen.

Ich weiß nicht, ob diese junge Frau Sie demütigen wollte, sie fühlte vermutlich einfach anders als Sie, verstand es vielleicht als ein Spiel. Sie nehmen es als Demütigung wahr, das ist Ihre Bewertung und Ihre Sicht der Dinge. Aber niemand sagt, dass es auch so war. Sie haben sich sehr jung gebunden, die Beziehung ist nach Ihrer Schilderung stabil, aber trotzdem haben Sie sich verliebt. Das kann jedem passieren und eben gerade auch Menschen, die schon früh einen festen Partner haben und nichts anderes kennen lernten. Etwas Neues in Sicht, das prickelt wieder und gibt ein Gefühl des Begehrtwerdens. Klar, dass das reizt, es aber nicht heißt, dass Sie Ihre Frau nicht mehr lieben. Ob das so ist und in welcher Ausprägung, können nur Sie alleine beurteilen. Ich finde, Sie haben schon große Schritte nach vorne gemacht, Sie haben Ihre Ehe gerettet zusammen mit Ihrer Frau und das ist ein große Leistung. Es heißt für mich, dass Ihnen die Partnerschaft viel bedeutet und dass Sie sich nun wieder gut verstehen.

Ich denke, Sie sollten dieses Erlebnis einfach annehmen als einerseits schöne Erfahrung, andrerseits auch als Hinweis, wie kostbar eine gute Ehe ist und was Sie an Ihrer Frau haben. Und als Erkenntnis, dass Sie ein Mensch sind, der fühlen und sich verlieben kann, aber dann weiß, was ihm gut tut und wo er hingehört. Dass Sie noch oft an sie denken, verstehe ich, es hat Sie bis in die Grundfesten erschüttert. Die Gedanken dürfen sein und die Erinnerung auch. Wenn Sie es nun noch hinkriegen, sich nicht gedemütigt zu fühlen, sondern es unter dem Aspekt betrachten zu können, dass Sie sich evtl. mehr erhofft und gewünscht und dann mehr 'gesehen', hinein interpretiert haben, als die Frau geben wollte oder konnte, dann ist ein weiterer großer Schritt geschafft und Sie sind wieder ein Stück reifer geworden. Es hat immer auch mit Ihnen zu tun, nicht nur mit der Kollegin.

Eine Idee habe ich noch, versuchen Sie, Ihrer Ehe mehr Input zu geben, gemeinsame Unternehmungen, Abwechslung, sich wieder spannend machen. Vielleicht hatte Ihnen das in 2011 gefehlt, so dass es zu der beschriebenen Situation kam.

Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall, dass Sie weiterhin glücklich sind in Ihrer Ehe und Sie weitere Höhen und Tiefen des Lebens gemeinsam meistern können!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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Bewertung durch den Fragensteller:
der textvab mirr einsicht, an sich zu glauben. meine liebe isz verloren., aber WIR liebehet.





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