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Ich möchte zu meiner Familie zurückziehen

traurigesmaedchen (w, 24) aus Leverkusen:

Hallo...

Ich habe ein Problem. Ich bin vor einem Jahr zu meinem Freund nach Leverkusen gezogen. Am Anfang lief alles super nur die letzte Zeit läuft es nicht mehr so gut. Ich habe einen Sohn (5jahre) nicht der leibliche Sohn von meinem Freund aber mein Sohn sieht ihn als Vater. Und vor zehn Monaten bekamen wir einen gemeinsamen Sohn.

Ich fühle mich in meiner Beziehung nicht mehr wohl,habe immer mehr das verlangen danach zurück zur meiner Familie zu ziehen. Nur traue ich mich nicht es ihm zu sagen. Habe Angst das er mich nicht versteht und alleine schon wegen den Kindern.

Ich weiß einfach nicht was ich machen soll? Bin ich eine schlechte Mutter wenn ich meinen Kindern den Vater nehme? Das Problem ist ich habe dort niemanden. Keine Freunde niemanden mit dem ich dort reden kann. Möchte einfach wieder glücklich sein und eine gute Mutter für meine Söhne sein. Aber ich bin einfach ständig nur noch mies drauf weil ich mich nach meinen alten leben sehne...

Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Danke schon mal im voraus

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe traurigesmaedchen,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie sind vor einem Jahr mit Ihrem Sohn zu Ihrem Freund gezogen. Am Anfang haben sie sich gut verstanden, Sie bekamen auch ein weiteres Kind. Doch in letzter Zeit fühlen Sie sich in der Beziehung nicht mehr wohl und vermissen mehr und mehr den Kontakt zu Ihrer Familie.

Als Mutter zweier Kinder in einer neuen Stadt zu wohnen, in der Sie außer dem Beziehungspartner niemanden kennen, kann sehr belastend sein. Ich kann es gut nachempfinden, dass Sie sich dort einsam fühlen und Austausch und Unterstützung vermissen.

Sie haben ein großes Verlangen danach, zu Ihrer Familie zurückzuziehen. Doch Sie trauen sich nicht, es Ihrem Partner zu sagen, weil Sie befürchten, er könne es nicht verstehen und auch weil Ihre Kinder ihn als Vater sehen.

Entscheidend ist jedoch, was Sie als Mutter brauchen, um glücklich zu sein und gut für Ihre Kinder da sein zu können. Ihre Kinder würden auf Dauer darunter leiden, wenn es ihrer Mutter permanent schlecht geht. Sie würden auch unter einer disharmonischen Partnerschaft leiden, die nur wegen der Kinder aufrecht erhalten wird. Insofern gibt es keine harmonische Lösung für alle Beteiligten, sondern nur den Weg der Klarheit und Offenheit miteinander.

Ihr Partner wird Ihre Gründe vielleicht nicht verstehen. Das muss er auch nicht. Er hat andere Bedürfnisse und empfindet die Beziehungssituation eventuell auch ganz anders. Sie müssen deshalb damit rechnen, dass er nicht verständnisvoll reagiert, sondern traurig, wütend, vorwurfsvoll usw. Das bedeutet nicht, dass Sie eine schlechte Mutter sind. Es bedeutet nur, dass sie beide zum jetzigen Zeitpunkt unterschiedliche Vorstellungen und Bedürfnisse haben, die gerade nicht vereinbar sind. Es sei denn, Ihr Freund könnte sich vorstellen, mit Ihnen zu ziehen. Ich weiß nicht, ob Sie sich das überhaupt wünschen würden - wenn ja, wäre es eine gemeinsam überlegenswerte Option.

Der erste Schritt ist, dass Sie sich von Schuldgefühlen befreien. Sie sind für sich selbst verantwortlich und für Ihre Kinder und mein Eindruck ist, dass Sie sich der Verantwortung sehr bewusst sind. Sie spüren intuitiv, dass Sie dort nicht glücklich werden können und sind bereit, wieder dorthin zurückzuziehen, wo Sie sich wohl, vertraut und unterstützt fühlen.

Sprechen Sie mit Ihrem Partner offen darüber. Doch erwarten Sie nicht, dass er genauso empfindet wie Sie. Verhandeln Sie mit ihm über die Möglichkeiten, die es gibt, damit er weiter als Vater für die Kinder da sein kann. Möchten Sie zu Ihrer Familie zurück, aber weiterhin eine Partnerschaft mit ihm führen? Oder bedeutet die räumliche Trennung gleichzeitig auch das Ende der Beziehung? Klären Sie dies für sich, bevor Sie mit ihm sprechen.

Wenn Ihnen der Ablöseprozess schwerfällt, nehmen Sie ein paar Beratungsstunden (direkt vor Ort oder auch Online) um emotionalen Rückhalt zu bekommen und Schuldgefühle schon jetzt zu bearbeiten, so dass Sie selbstbewusst Ihren Weg gehen können - voller Verständnis für die Bedürfnisse und Sichtweisen der Anderen, doch ohne sich dafür verantwortlich zu fühlen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute -
mit herzlichem Gruß

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie




Bewertung durch den Fragensteller:
danke vielmals :-)





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