Ich liebe meinen Job, doch ich habe zu wenig zu tun
Bored_girl (w, 33) aus Graz: Liebes Psychologen-Team!
Ich bin davon überzeugt, dass ich unter dem sogenannten Boreout Syndrom leide. Seit einem Jahr quälen mich permanente Müdigkeit, Lustlosigkeit und häufige Magenbeschwerden, die keine organische Ursache haben. Ich mag meinen Job gerne, aber ich habe so wenig zu tun, dass ich die meisten Tage damit verbringe, sinnlos im Internet zu surfen, online zu shoppen oder mit Freunden zu chatten.
Ich würde gern viel mehr Arbeit haben, damit meine Tage so richtig ausgelastet sind und die Zeit nicht so langsam vergeht. Leider ist die Arbeit, die zwar qualitativ hochwertig ist, quantitativ maximal für eine Teilzeitstelle geeignet.
Mein Chef möchte uns nicht überfordern, er möchte so viele Angestellte wie möglich haben, um allen einen angenehmen Arbeitsplatz zu ermöglichen. Der Arbeitsplatz selbst ist auch fantastisch und ich verdiene sehr viel, weshalb ich mich bisher nicht dazu durchringen konnte, mir eine andere Tätigkeit zu suchen. Ich habe vor allem Angst, keine so passende Stelle mit einem guten Gehalt zu finden.
Leider kommt auch ein Teilzeitbeschäftigungsmodell nicht in Frage, da mein Chef dies ablehnt. Ich müsse zu den Bürozeiten für die Kunden erreichbar sein.
Nun besteht mein Tag hauptsächlich darin auf zu beantwortende E-Mails bzw. Anrufe zu warten und diese dann zu erledigen. Und mir scheint, ein 8,5h Tag habe 15 Stunden...
Welchen Rat würden Sie mir geben?
Vielen Dank und liebe Grüße!
Ich bin davon überzeugt, dass ich unter dem sogenannten Boreout Syndrom leide. Seit einem Jahr quälen mich permanente Müdigkeit, Lustlosigkeit und häufige Magenbeschwerden, die keine organische Ursache haben. Ich mag meinen Job gerne, aber ich habe so wenig zu tun, dass ich die meisten Tage damit verbringe, sinnlos im Internet zu surfen, online zu shoppen oder mit Freunden zu chatten.
Ich würde gern viel mehr Arbeit haben, damit meine Tage so richtig ausgelastet sind und die Zeit nicht so langsam vergeht. Leider ist die Arbeit, die zwar qualitativ hochwertig ist, quantitativ maximal für eine Teilzeitstelle geeignet.
Mein Chef möchte uns nicht überfordern, er möchte so viele Angestellte wie möglich haben, um allen einen angenehmen Arbeitsplatz zu ermöglichen. Der Arbeitsplatz selbst ist auch fantastisch und ich verdiene sehr viel, weshalb ich mich bisher nicht dazu durchringen konnte, mir eine andere Tätigkeit zu suchen. Ich habe vor allem Angst, keine so passende Stelle mit einem guten Gehalt zu finden.
Leider kommt auch ein Teilzeitbeschäftigungsmodell nicht in Frage, da mein Chef dies ablehnt. Ich müsse zu den Bürozeiten für die Kunden erreichbar sein.
Nun besteht mein Tag hauptsächlich darin auf zu beantwortende E-Mails bzw. Anrufe zu warten und diese dann zu erledigen. Und mir scheint, ein 8,5h Tag habe 15 Stunden...
Welchen Rat würden Sie mir geben?
Vielen Dank und liebe Grüße!
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Bored_girl,ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie befinden sich wirklich in einer ganz besonderen Lebenssituation. Sie arbeiten in einem Job, in dem es nicht genug für Sie zu tun gibt. Die Arbeit ist qualitativ hochwertig, aber vom Umfang her eher eine Teilzeitstelle. Ihrem Chef ist es wichtig, seine Mitarbeiter nicht zu überfordern und deshalb verteilt er die Arbeit auf möglichst viele Angestellte. Ihr Arbeitsplatz ist fantastisch, Sie verdienen sehr viel Geld und Sie lieben Ihren Job.
Das Einzige ist, dass Sie über 8,5 Stunden nicht genug zu tun haben. Seit einem Jahr leiden Sie bereits an Symptomen wie Müdigkeit, Lustlosigkeit und Magenbeschwerden ohne dass es dafür einen organischen Befund gibt. Ohne eine Ferndiagnose stellen zu können und zu dürfen, denke ich, Sie könnten mit der Annahme, dass Sie unter einem Bore-Out-Syndrom leiden, richtig liegen.
Bisher konnten Sie sich nicht dazu durchringen, eine andere Tätigkeit zu suchen. Denn Sie fürchten, so eine optimale Stelle mit einem so guten Gehalt nicht noch einmal zu finden.
Nun fragen Sie sich, was Sie tun können und das ist in der Tat nicht leicht zu beantworten.
Natürlich wäre es am besten, Ihr Chef würde einsehen, dass man aus Ihrer Tätigkeit doch eine Teilzeitstelle machen könnte. Doch es ist genau so gedacht, dass Sie in den Bürozeiten den Kunden zur Verfügung stehen sollen. Sie haben also eine Tätigkeit, in der es viel um das Warten bzw. Abwarten geht.
Wenn Sie dazu eine andere, innere Einstellung finden könnten, würde es Ihnen nicht so vorkommen, als müssten Sie die Zeit dort mit Surfen und Chatten totschlagen. Sie werden auch für das Warten bezahlt, aber Sie möchten sich gerne ausgelastet fühlen und wirklich etwas tun. Das sind zwei verschiedene Dinge, die in einen Konflikt miteinander geraten. Wenn es Ihnen gelingen würde, das Warten in eine angenehme und sinnvolle Erfahrung umwandeln zu können, würde sich einiges verändern. Dabei könnte Ihnen das Erlernen einer Meditation oder noch besser, ein Kurs in Achtsamkeitsbasierter Stressreduktion (Mindfulness- Based Stress Reduktion) sehr helfen.
Sollte Sie dieser Vorschlag nicht ansprechen, gibt es nur die Möglichkeit, Ihren Arbeitsplatz zu wechseln. Auch wenn Sie dann weniger verdienen und der Arbeitsplatz nicht mehr ganz so optimal ist.
Sie können sich auch die Frage stellen, ob Sie sich beruflich noch weiterentwickeln wollen, also generell noch Herausforderungen suchen - oder ob Sie gerne an einem Ort bleiben möchten, an dem es Ihnen gefällt.
Es wird keine optimale Lösung ohne Verlust oder Krankheit geben - es sei denn, das Warten auf Kundenanrufe wird für Sie zu einem entspannten Spaziergang und fängt an, sich sinnvoll anzufühlen. Sonst werden Ihre Symptome Sie auf lange Sicht dann doch zu einem Arbeitsplatzwechsel zwingen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein paar Anregungen geben, mit denen es leichter für Sie wird, eine Entscheidung zu fällen.
Wie auch immer sie ausfallen mag – ich wünsche Ihnen alles Gute dafür,
herzlicher Gruß
Anke Wagner
-Heilpraktikerin f. Psychotherapie -
Bewertung durch den Fragensteller: 



Liebe Frau Wagner! Vielen Dank für diese interessante, hilfreiche Sicht der Dinge! Ich werde mir Ihren Rat zu Herzen nehmen! Liebe Grüße




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