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Ich komme auf meiner ersten Arbeitsstelle überhaupt nicht zurecht!

NaSe (w, 27) aus Stuttgart: Hallo,


Ich komme auf meiner ersten Arbeitsstelle überhaupt nicht zurecht!

Hallo, liebes Beratungsteam,
ich habe vor 3 Monaten meinen ersten Job nach dem Volontariat angefangen, was zunächst ganz toll für mich war, da man in meiner Branche nur ganz schwer etwas findet.

Dazu musste ich extra umziehen und mein Freund ist mit mir gekommen, hat dazu extra seinen Job gekündigt und viel ausgegeben. Jetzt sind wir in der neuen Stadt und ich im neuen Beruf, aber leider komme ich dort überhaupt nicht zurecht. Ich arbeite jeden Tag mindestens 10 Stunden, eher mehr.

Der Druck ist sehr hoch und meine neue Chefin, mit der ich sehr eng zusammenarbeiten muss, wird schnell persönlich. Sie ist sehr launisch und hat mir gesagt, dass ich sie mit meinen Fragen nerve. Nun denke ich langsam, dass es ein riesiger Fehler war hier anzufangen, besonders weil sich das alles schon im Bewerbungsverfahren angekündigt hat. Aber ich war einfach nur froh, überhaupt eine Stelle zu bekommen.

Nun habe ich ständig Bauchschmerzen, wache nachts häufig auf und mache mir Sorgen. Bei der Arbeit mache ich Fehler, weshalb es wieder zu Konflikten mit meiner Chefin kommt. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ist es zu früh wegzugehen? Ich hätte dann das Gefühl versagt zu haben. Und mein Freund hätte umsonst alles aufgegeben. Ich habe auch Angst, dass es an mir liegt, dass ich einfach nicht gut genug bin für diesen Job. Vielen Dank für Ihre Antwort! Natalie

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Hallo liebe Natalie,
Vielen Dank, daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg aus Ihrer so bedrückenden Lebenslage zu zeigen.

Ganz ähnlich erging es mir, auch einmal, als ich bei einem großen Wohlfahrtsverband ganz neu angefangen hatte und der Chef mich vor allen Leute bösartig anschrie und zur Schnecke machte, obwohl er an dem Problem selbst schuld war, wie er später dann auch zugab!

Aber ich habe seinen verletzenden Umgangston und seine rücksichtlose Art, anhand des aktuellen Falles genau beschrieben, ihm in die Unterschriften-Mappe gelegt und mir einen Termin bei der Sekretärin geben lassen.

Auf diese Weise habe ich ihm Respekt abgenötigt, denn nach dem ich dies einige Male so praktiziert hatte und ihn sogar um ein Entschuldigung bat, wurde ich nach einem Jahr sogar befördert, bekam eine neue Büroeinrichtung und hatte alle Freiheiten, die man sich wünschen kann.

Natürlich liegt Ihr Falle wieder ganz anders, aber es geht im Grunde auch um das Gleiche, nämlich: An einer neuen Stelle auf alle Fälle durchzuhalten, aber unter Wahrung der Selbstachtung, der Gesundheit und mit deutlichen Grenzen, was Arbeitszeit, Nerven und Umgangston anbelangt! Vor allem müssen Sie dazu Ihre Grundeinstellung ändern und dazu möchte ich Ihnen folgende Anhaltspunkte geben:

1. Sie sind eine Anfängerin, die ein Recht auf Fragen, Antworten, Rücksicht und vor allem einen menschlichen Umgangston hat und Sie müssen Sie höflich, aber bestimmt einfordern! Z.B. auf eine höfliche Frage, erwarte ich auch eine höflich Antwort!'

Oder 'Wenn ich Sie mit meinen Fragen nerve, dann sagen Sie mir bitte, wen ich statt dessen fragen kann, sonst mache ich die Arbeit möglicher Weise falsch und muß dazu schreiben, daß ich Sie nicht fragen durfte!'

Oder 'Könnten Sie mir das nicht etwas freundlicher sagen, denn durch Ihren schroffen und lieblosen Umgangston bekomme ich regelmäßig Bauchschmerzen und mache erst recht Fehler, weil Sie mich dadurch total verunsichern!'

2. Lassen Sie sich bei Ihrer Vorgesetzten einen offiziellen Termin zu einem Mitarbeitergespräch geben und legen Sie ihr vorher ein Schriftstück mit allen Ihren Sorgen, Probleme und Bedenken in die Unterschriftenmappe, die dann Punkt für Punkt mit ihr besprechen können.

3. Wenn das nichts nützt, so können Sie eine Stufe weiter in der Hierarchie gehen und zusätzlich Rat und Unterstützung beim Betriebsrat holen!

4. Leben und Arbeiten Sie mit dem festen Vorsatz, daß Sie mindestens ein Jahr, besser 3 bis 5 Jahre durchhalten wollen und lasse Sie es vor allem auch darauf ankommen, daß Ihnen kündigt wird, bzw. haben Sie keine Angst vor einer möglichen Kündigung! Das wird Sie innerlich stark machen und denke Sie dabei daran, daß Sie vor dem Arbeitsgericht zu 99 % Recht bekommen werden. Denn wer keine Angst vor einer Kündigung hat, dem wird meistens nicht gekündigt!

5. Die Veränderung Deiner inneren Einstellung wird im Funkeln Ihrer Augen erkennbar sein und plötzlich werden Sie die meisten meiner Vorschläge gar nicht umsetzten müssen, weil Ihre Chefin Ihr neues Selbstbewußtsein spürt und sich dann nicht mehr solche Frech- und Gemeinheiten trauen wird.

6. Und wenn doch, so sollten Sie ihr jedesmal höflich, aber bestimmt, laut und deutlich sagen, so daß es auch andere Leute hören können, wie ihr Ton und Ihre Art bei Ihnen ankommt und welchen Schaden Sie dadurch bei Ihnen und der Firma anrichtet!

7. Hören auf so viele Überstunden zu machen, sondern schlafen Sie sich lieber gut aus, treiben Sie Sport, melde Sie sich zusammen mit Ihrem Liebsten bei einem Tanzclub, einem Sportverein, oder einer Kirchengemeinde an! Aber vor allem genießen Sie Ihr junges Leben und die neuen Stadt, denn nur so – wenn überhaupt – könnten Sie diese schwierige Umstellung schaffen, denn der erste Arbeitsplatz ist für alle Menschen eine ungeheuere Herausforderung, die nur mit einem gesunden Körper und einer gesunden Seele bewältigt werden kann!

8. Suchen Sie sich einen feinfühligen Seelsorgern, Therapeuten, Coach oder Lebensberater, dem Sie regelmäßig Ihr Herz ausschütten können, denn Sie brauchen unbedingt einen Angelpunkt außerhalb Ihres jetzigen seelischen Gefängnisses, denn wenn Sie so weiter machen, könnten Sie sehr schnell krank werden, ein Burnout bekommen, oder plötzlich zusammen brechen, was jetzt leider immer häufiger vorkommt! Scheue Sie keine Kosten für diesen lebenswichtigen Angelpunkt, denn eine Investition in die eigene Zukunft und Gesundheit, ist die Allerbeste die man sich denken kann!

Liebe Natalie , ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte! Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei dem jetzt so notwendigen nächsten Schritt zur Befreiung aus Ihrer so bedrückenden beruflichen Situation, damit Ihr Lebenskompaß bald wieder in Richtung echter, unbeschwerter Lebensfreude zeigt! Auf Wunsch stehe ich Ihnen dabei auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Für heute grüße ich Sie sehr herzlich als Ihr Lebensberater

Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychotherapie
* Rainerjg@T-Online.de * WWW.Rainer-JGS.de *
D-94360 Mitterfels - Burgstr. 7 - Tel. 09961/7255

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Online-Beratung wünschen, so können Sie sich schriftlich oder telefonische – auch zu ungewöhnlichen Zeiten – gerne direkt an mich wenden: Tel. 09961/7255. Das Erstgespräch ist kostenlos und unverbindlich!

*W*i*c*h*t*i*g* - Vergessen Sie bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!
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