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Ich habe furchtbar Angst, meinen Freund zu verlieren

Susi (w, 20) aus Regensburg: Hallo liebes psychomeda team,

ich hoffe ihr könnt mir mit meinem problem etwas helfen...

Seit 1 Jahr bin ich mit meinem Freund zusammen und alles läuft an sich super, allerdings hat er seit 2 Jahren die diagnose hirntumor (grad 3, man kann also noch viel machen).. im februar hat er jetzt mit chemo angefangen und ist auch seit kurzem fertig, der tumor ist weg.. ich war natürlich besorgt und habe sofort online. gegoogelt wie oft sowas zurückkommt und bin durchwegs auf horrorgeschichten gestoßen, ca. 7 jahre überleben angeblich die meisten patienten..

ich hab furchtbar angst meinen freund zu verlieren und ertappe mich immer wieder beim heimlichen googeln von erfahrungen und statistiken anderer hirntumor patienten, danach geht es mir meist viel schlechter als davor und bekomme so eine panik, dass ich auch noch meinen freund verunsichere. er selbst ist absolut entspannt und fröhlich, ich will ihm das durch meine angst nicht nehmen :/

die konkrete frage: ich hätte germ vorschläge, wie ich mit dieser sotuation besser zurechtkomme.. ich habe einen zurzeit gesunden freund kann es aber nicht geniessen weil ich mich in meinem netz aus angst verstricke.. vielleicht auch strategien wie ich vom googeln loskomme, das macht ea für micj besonders schlimm...

Vielen dank schon mal!

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Susi,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Es ist verständlich, dass Sie sich um Ihren Freund sorgen und Angst haben, ihn zu verlieren. Doch Sie erkennen bereits, dass es Ihnen nicht gut tut, die ganze Zeit Statistiken zu googeln, denn letztlich finden Sie dort keine Beruhigung. Die Erkrankung Ihres Freundes ist so individuell wie das Leben selbst. Niemand weiss, wie der Heilungsverlauf sein wird. Mit dieser Ungewissheit werden Sie lernen leben zu müssen. Und genau darin liegt Ihre seelische Aufgabe.

Sie fragen nach Ratschlägen, aber es ist Ihre innerliche Einstellung, die sich wandeln muss und was letztlich auch Ihrem Freund zugute kommen wird. Kümmern Sie sich um Ihre Verlustangst. Werden Sie sich darüber bewusst, dass jedes Leben endlich ist. Als Menschen müssen wir lernen, Dinge oder Menschen loszulassen. Das klingt banal, ist aber unendlich schwer, da wir am liebsten alles festhalten und kontrollieren möchten.

Die Erkrankung Ihres Freundes ist momentan ausgeheilt. Fangen Sie an, sich darüber zu freuen - mit Ihrem Freund zusammen. Zeigen Sie ihm, dass Sie ihn lieben, statt Angst vor dem Verlust zu haben. Leben Sie jeden Tag bewusst und hören Sie auf nach Informationen zu googeln, die Ihre Ängste schüren.

Lernen Sie Informationen zu filtern, danach, ob sie gerade wirklich sinnvoll und notwendig sind oder nur zur Eindämmung innerer Ängsten als Beruhigung herangezogen werden. Ihr Freund braucht Sie jetzt an seiner Seite, doch kümmern Sie sich um Ihre Ängste außerhalb der Beziehung (Therapie, Beratung Gespräche mit Freunden), sonst belasten Sie ihn zusätzlich damit.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Freund alles Gute,
mit herzlichem Gruß

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie





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