Navigation Psychomeda.de
Das Psychologie-Portal

Ich habe Angst vor sozialen Kontakten

Pseudonym (w, 20) aus Stuttgart: Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe folgendes Problem:
Seit einigen Jahren stelle ich mein Verhalten, meine Worte und mein Auftreten immer in Frage und trete dadurch in der Öffentlichkeit immer sehr unsicher und gehemmt auf,vergesse was ich sagen will und gerate in große Aufregung.
Jeder Kontakt zur 'Außenwelt' ist bei mir mit großem Stress verbunden.
Im nachhinein zerbreche ich mir so sehr den Kopf, über mein Verhalten, sodass ich oft weder Hunger habe und kaum durch schlafen kann.
Ich kann Dinge, die ich mir vornehme, nur mit Schwierigkeit bewältigen, denn starke Selbstzweifel begleiten mich ständig.
Das Leben vollkommen auszukosten, mich zu konzentrieren, Freude zu empfinden, die kleinsten Dinge zu genießen fällt mir sehr schwer, da ich mich eingeschränkt und gefangen fühle.
Ich bin so erschöpft davon, nicht Ich-Sein zu können und gar nicht zu wissen Wer-Ich-Bin.

Wie kann ich mir selber helfen?

Ich würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen.

Pseudonym.



Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Pseudonym,

vielen Dank für Ihre Offenheit und das Vertrauen, das Sie uns entgegenbringen.

Sie schreiben, dass Kontakte mit der Außenwelt für Sie zunehmend mit Stress verbunden sind, weil Sie sich selbst permanent kritisch hinterfragen. Eine Einschätzung von außen, ohne Sie direkt erlebt zu haben, ist sehr schwierig, vielleicht finden Sie sich in der Beschreibung der sozialen Phobie wieder. Hierbei handelt es sich um Angst vor sozialen Situationen, die dann behandelt werden sollte, wenn die betroffene Person durch die Angst in ihrem normalen Alltag eingeschränkt ist. Wenn Sie schreiben, dass Sie kaum noch Hunger haben und kaum schlafen, scheint mir Ihre Situation sehr ungesund.

Sie fragen, wie Sie sich selbst helfen können. Dies ist in Ihrem Fall schwierig. Sie schreiben, dass Sie Schwierigkeiten im Umgang mit der Außenwelt haben, daher sollten Sie die Außenwelt in Ihre Problemlösung einbeziehen. Ihren Wunsch, sich selbst zu helfen (ohne Einbeziehung von Dritten), kann ich gut verstehen, doch vielleicht ist genau dieser Wunsch Teil Ihres Problems, der Außenwelt so wenig wie möglich begegnen zu wollen.

Ich halte es für dringend angeraten, dass Sie sich psychotherapeutische Begleitung suchen, um mit professioneller Hilfe an Ihrer Situation zu arbeiten. Dort können Sie in kleinen, langsamen Schritten ausprobieren, wie es sich anfühlt, zu versuchen, wieder mehr Ich-zu-Sein und wie es Ihnen gelingen kann, sich selbst weniger in Frage zu stellen.

Suchen Sie sich eine Therapeutin oder einen Therapeuten, bei dem Sie sich gut aufgehoben fühlen, Sie können sich bis zu fünf verschiedene Therapeuten zunächst probeweise ansehen. Falls Sie nicht sofort einen Termin bekommen, können Sie für die Überbrückung auch eine psychologische Beratung oder eine Begleitung durch einen sogenannten Übergangstherapeuten nutzen.

Ich hoffe, meine Anregungen sind hilfreich für Sie.

Ich wünsche Ihnen alle Gute!

Mit herzlichem Gruß,

Frauke Dobek
Dipl.- Ehe-, Familien- und Lebensberaterin
Bewertung durch den Fragensteller:

Mehr zum Thema auf Psychomeda

Online-Beratung

Auf Psychomeda beantworten Psychologen und Therapeuten Ihre Fragen unentgeltlich. Jetzt online Ihre Frage stellen...


Therapeuten

Zuletzt aufgerufene Therapeuten-Seiten. Therapeut, Coach, Berater? Eintragen...


Beliebt auf Psychomeda


TwitterSocial Feed



Folgen Sie uns auf Twitter


Qualität

Psychomeda ist ein unabhängiges psychologisches Informations- und Beratungsportal von Psychologen und Therapeuten. Wir informieren evidenzbasiert und auf wissenschaftlicher Grundlage. Weiter