Ich fühle mich gewaltig überfordert
Sopie (w, 30) aus Wien: Guten Tag!
Seit einer Weile fühle ich mich gewaltig überfordert. Zu mir: ich arbeite Teilzeit, studiere via Fernstudium und renoviere mit meinem Lebensgefährten ein altes Haus.
Die Arbeit an sich überfordert mich nicht. Ich bin gut in meinem Job und das Studium macht Spass. Es ist eher mein Kopf und die 100.000 Gedanken und Einfälle, die mir zu schaffen machen weil ich so viele offene 'Baustellen' habe. Ich wache regelmäßig mitten in der Nacht auf, weil ich denke, ich habe irgendetwas wichtiges vergessen. Ich habe auch schon versucht, mittels Prioriätenliste etwas Klarheit in das ganze Chaos zu bringen, aber es kommen dauernd neue Sachen dazu, oder etwas wird plötzlich akut und ich muss Anderes liegen lassen. Es herrscht so ein Wirrwarr in meinem Kopf, dass ich tatsächlich anfange, Dinge zu vergessen.
Am Ende des Tages frag ich mich oft, wofür das alles ... kann das denn wirklich eine Midlife Crisis mit 30 Jahren sein? Wie schaffe ich es, meinen Kopf zu entwirren und wieder klar denken zu können... denn momentan ist alles, woran ich denken kann es bis zum Wochenende zu schaffen oder auf Urlaub hinzuarbeiten, und das ist doch nicht lebenswert.
Ich danke dem Leser :) Und auch für die Antwort die dann vielleicht kommt ein herzliches Dankeschön!
Seit einer Weile fühle ich mich gewaltig überfordert. Zu mir: ich arbeite Teilzeit, studiere via Fernstudium und renoviere mit meinem Lebensgefährten ein altes Haus.
Die Arbeit an sich überfordert mich nicht. Ich bin gut in meinem Job und das Studium macht Spass. Es ist eher mein Kopf und die 100.000 Gedanken und Einfälle, die mir zu schaffen machen weil ich so viele offene 'Baustellen' habe. Ich wache regelmäßig mitten in der Nacht auf, weil ich denke, ich habe irgendetwas wichtiges vergessen. Ich habe auch schon versucht, mittels Prioriätenliste etwas Klarheit in das ganze Chaos zu bringen, aber es kommen dauernd neue Sachen dazu, oder etwas wird plötzlich akut und ich muss Anderes liegen lassen. Es herrscht so ein Wirrwarr in meinem Kopf, dass ich tatsächlich anfange, Dinge zu vergessen.
Am Ende des Tages frag ich mich oft, wofür das alles ... kann das denn wirklich eine Midlife Crisis mit 30 Jahren sein? Wie schaffe ich es, meinen Kopf zu entwirren und wieder klar denken zu können... denn momentan ist alles, woran ich denken kann es bis zum Wochenende zu schaffen oder auf Urlaub hinzuarbeiten, und das ist doch nicht lebenswert.
Ich danke dem Leser :) Und auch für die Antwort die dann vielleicht kommt ein herzliches Dankeschön!
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Sopie,ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Es wundert mich nicht, dass Sie sich total überfordert fühlen. Ich kann dies allein schon beim Lesen Ihrer Zeilen spüren.
Überforderung entsteht auch, selbst wenn Dinge viel Freude bereiten. Ihr Kopf ist permanent damit beschäftigt, an alles zu denken. Gleichzeitig tauchen Ängste auf, dass Sie etwas vergessen, weil immer wieder neue Aufgaben sich in den Vordergrund drängen, so dass Sie die Prioritäten immer wieder umstellen müssen. Sie können sich nur schwer einfach auf etwas konzentrieren, es ausführen und dann abhaken, sondern müssen die ganze Zeit ein hohes Maß an Multi-Tasking absolvieren und flexibel sein.
Ihre Gedanken, ihr Kopf wird sich erst wieder entwirren, wenn Ruhe einkehrt. D.h. wenn das Fernstudium abgeschlossen ist und das alte Haus renoviert. Es ist gut, dass Sie sich fragen, ob das alles Sinn macht. Denn die Frage ist angesichts Ihrer Überforderung mehr als berechtigt.
Sie haben sich sehr viel gleichzeitig vorgenommen. Für einen gewissen Zeitraum können wir Reserven mobilisieren, die uns in Stresszeiten helfen. Wenn diese Reserven aufgebraucht sind und der Ausgleich in Form von Erholung und Regeneration nicht mehr funktioniert oder ausreicht, geraten wir allmählich in eine chronische, körperlich-seelische Überlastung mit gesundheitlichen Folgen. Oft ist es schwer, das Hamsterrad vorher anzuhalten - denn es gibt scheinbar keine Abstriche, alles hat Priorität, nichts kann aufgeschoben werden.
Und doch besteht der einzige Weg darin, anzuhalten und das Pensum runterzufahren. Es ist wie ein Perspektivwechsel in ihrem Kopf und ihren Gefühlen - das Wichtigste sind Sie und Ihre Gesundheit.
Fahren Sie ein Wochenende allein in die Berge (ans Meer wäre noch besser, aber wie ich sehe, wohnen Sie sehr weit davon entfernt, so dass sich hier wohl eher die Berge anbieten). Nutzen Sie die Auszeit, um zu wandern, in der Natur zu sein. Spüren Sie Ihre Erschöpfung und setzen Sie sich dann hin, um die drei Bereiche Ihres Lebens näher zu betrachten - aus der Distanz und der inneren Verbundenheit mit sich selbst.
Ich bin sicher, dass sich neue Wege ergeben werden, wenn Sie dafür offen sind. Falls Ihnen das schwer fallen sollte, nehmen Sie in paar Stunden bei einem Coach oder Therapeuten, um sich dabei unterstützen zu lassen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute dafür. Über eine Bewertung und ein kurzes Feedback würde ich mich freuen.
Viele Grüße aus Berlin
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller: 



Vielen Dank für ihre liebevollen Zeilen. Auch Ihre Ratschläge werde ich versuchen so schnell wie möglich umzusetzen, Vielen Dank dafür!





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