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Ich fühle mich Daheim und in der Beziehung gefangen!

Kati (w, 27) aus München:

Hallo liebes Team,
ich habe das Gefühl, dass mein Leben nicht so läuft wie ich es möchte, ich kann es aber nicht ändern.

Ich habe seit ca. 4 Jahren einen Freund, die Beziehung ist ok, aber nicht so, dass ich sage könnte: Ich möchte ihn heiraten! Es gibt viele schlechte Zeiten, in denen ich an der Beziehung zweifle, schaffe es aber auch nicht mich zu trennen, denn da sind dann auch wieder einige gute Zeiten, an denen ich mich festklammere und mir denke, ach so schlimm ist es eigentlich gar nicht.

Er lebt mehr oder weniger sein Leben und ich meins. Wir machen nicht wirklich viel gemeinsam, doch ich habe mich irgendwie damit abgefunden. Er wohnt bei mir, in meiner Wohnung im Elternhaus, aber ich denke so richtig glücklich ist er hier nicht und ist deshalb auch oft und viel unterwegs, in seiner Heimat und bei seinen Freunden (ca. 10 km entfernt).

Ich kann aber nicht von zu Hause weg bzw. werde das Haus einmal bekommen, da meine Geschwister ausgezogen und meine Mutter alleinstehend ist.

Ob ich das so will, weiß ich auch nicht. Eigentlich ehern nicht, aber ich weiß nicht, ob es auch an meinem Freund liegt, der hier ja nicht wohnen will. Ich bin eigentlich ein Familienmensch und wollte schon immer gern mein eigenes Heim haben.

Ich leide an einem Gefühlschaos, denn ich kann es nicht mehr zuordnen, was ich will was ich nicht will und wie es weitergehen soll! Ich fühle mich daheim und in der Beziehung gefangen.

Bitte geben Sie mir Tipps oder einen Rat. Sollte ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und mein Leben versuchen zu sortieren? Vielen Dank! Kati

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:



Hallo, liebe Kati!
Vielen Dank, daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg aus Ihrer so bedrückenden Gefühlslage zu zeigen.

Trotz der auf den ersten Blick geordneten materieller und sozialer Umstände, fühlen Sie sich höchst unzufrieden und unglücklich, denn Sie fühlen sich sowohl im Hause Ihrer Mutter, als auch in der Liebesbeziehung mit Ihrem Partner gefangen, der sich wiederum in Ihrer Wohnung auch nicht recht wohl fühlt.

Ihre Lebenssituation empfinden Sie weder als besonders schlecht, noch als besonders gut und Sie wissen jetzt nicht, wie es weiter gehen sollte, denn mit 27 Jahren wird es ja auch langsam Zeit, an eine klare Weichenstellung in Richtung Zukunft und Familiengründung zu denken!

Der Schlüsselsatz Ihre Lebensfrage ist sicherlich, die Beschreibung Ihrer Liebschaft: 'Ich habe seit ca. 4 Jahren einen Freund, die Beziehung ist ok, aber nicht so, dass ich sage könnte: Ich möchte ihn heiraten!'

Das erinnert mich spontan an zwei Bibelsprüche, die Sinngemäß heißen:

'Ihr möget heiß oder kalt sein, da ihr aber lau seid, so will ich euch auspeien aus meinem Munde! '

Und bei Paulus lesen wir: ' Alles, was nicht aus Überzeugung geschieht ist Sünde! '

Ein bekanntes seelisches Naturgesetz besagt auch, daß keine Entscheidung, immer auch eine Entscheidung ist, aber meisten die schlechteste, wie auch die Fahrt eines steuerlosen Gefährtes meistens im Straßengraben endet.

Da Sie, liebe Kati, offensichtlich eine gebildete und klar denkende junge Frau sind, so haben Sie auch schon ganz richtig erkannt, was hier tun wäre - aber Sie scheuen leider vor der gesunden lebensdienlichen Entscheidung zurück, diese laue, überlebte Liebschaft zu beenden, mit der Sie Ihre Zeit auf so bedrückende Weise verplempern!

Mit diesem unguten, ängstlichen und selbstschädigenden Zögern haben Sie das Gefühlschaos selbst herbei geführt, indem Sie sich jetzt gefangen fühlen! Aus Bequemlichkeit, Ängstlichkeit oder welchen Gründen auch immer, sind Sie nicht der Stimme Ihres Herzens gefolgt, die Ihnen ja schon deutlich gesagt hat, daß dieser Mann nichts zum Heiraten für Sie ist!

Mit dieser lauen Liebschaft und des Immer-so-weiter-wie-gewohnt, haben Sie sich Ihr eigenes Seelen-Gefängnis gebaut und blockieren Sie sich Ihre Zukunft, denn in Liebesdingen sollte man sich nie auf halbe Sachen einlassen!

Es liegt also ganz klar in Ihrer Hand, den bereits von Ihnen so richtig erkannten und benannten Blockadestein Ihres Lebens möglichst bald aus dem Wege zu schaffen! Außerdem ist es ja auch höchst unredlich gegenüber Ihrem Liebesfreund, so eine halbe Sache weiter am Laufen zu halten. Er hat ja auch schon durch seinen zunehmenden räumlichen Abstand deutlich gemacht, in welche Richtung sein Herzenskompaß weist.

Sobald Sie, liebe Kati, wieder frei sind, wäre es ratsam zu versuchen, sich erst einmal selber wieder zu finden, indem Sie sich z.B. zu Einkehrtagen in ein Kloster zurückziehen, oder einen psychosomatischen Kuraufenthalt in schöner Natur genießen, denn die wichtigste Voraussetzung für echtes, liebevolles und dauerhaftes Liebesglück ist immer der eigene Seelenfrieden und die Befreiung von unguten Bindungen.

Zu dieser Befreiung gehört auch, daß Sie nicht zu sehr am Hause Ihrer Mutter hängen. Aber wenn der richtige Mann kommt, dem Sie von ganzem Herzen anhangen möchten, wird sich dieses Problem mit Leichtigkeit lösen lassen, denn echte Herzensbindung ist allemal stärker und beglückender als alle Bindung an ein noch so schönes Elternhaus, wofür sich mit gutem Willen sicherlich eine, für alle Beteiligten akzeptable Lösung finden lassen wird.

Liebe Kati, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte! Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei dem jetzt so notwendigen nächsten Schritt auf dem Wege zur inneren Befreiung, damit Sie endlich erlöst aufatmen und bald wieder unbeschwerter Lebensfreude empfinden können, indem Sie ein frohes JA zu dem, auf Sie wartenden echten Liebes- und Lebensglück sagen können!

Für heute Grüße ich Sie recht herzlich als Ihr
Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychologie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Online-Beratung wünschen, so können Sie sich schriftlich oder telefonisch gerne direkt an mich wenden: Tel. 09961/7255.

*W*i*c*h*t*i*g* - Vergessen Sie bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für Ihren Rat, ich werde mir diesen zu Herzen nehmen und befolgen!





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