Ich bin 40 und meine Mama meint, ich kümmere mich zuwenig um sie.
Hibiskus (w, 40) aus München: Meine Mama und ich sehen uns ca 1/Woche, telefonieren täglich. Sie war 4 Tage krank, hat am Telefon gesagt, sie will keinen Besuch, sie will schlafen, also bin ich nicht zu ihr. Am Telefon dann Vorwürfe, ich hätte einfach kommen sollen, sie wäre einfach zu ihrer Mutter gefahren. Ständig gibt es von meiner Mutter ambivalente Aussagen. Das habe ich ihr gesagt, sie sieht das nicht so. sie hat mir gesagt, dass sie jetzt eine Weile nicht mehr auf meinen Sohn aufpasst, wenn ich arbeite. Er ist 1 Tag bei ihr/ 1 Tag bei Schwiegermutter. Da sage ich, dass es unfair ist, es jetzt an ihm auszulassen, dann sagt sie: er könne ja an einem anderen Tag zu Besuch kommen. Also will sie mich bestrafen, weil ich sonst keinen Babysitter habe. Solche Machtspielchen kenne ich aus meiner Kindheit, Auch „ ja“ sagen und „ nein“ meinen war oft Taktik meiner Mutter. Mein Sohn ist 2 und selbst Mama bin, und reflektiere, ist mir etliches aus meiner Kindheit einfach befremdlich und „falsch“ und ich mache es bewußt anders, bedürfnisorientiert. Sie findet vieles Quatsch, er sei verwöhnt. Auch treffen wir uns mit anderen Kindern,gehen in den Musikgarten. Sie wirft mir vor, dass ich durch dieses ganze „Zeug“ keine Zeit für sie habe. Ich habe oft schon das Gespräch gesucht, aber es endet jedesmal mit Wut und Tränen beiderseits. Mein Bruder lebt 600 km weit weg und hat sich da eher rausgenommmen, meine Schwester redet meiner Mutter eher nach dem Mund, bekommt ihr Fett aber auch regelmäßig ab, aus gleichen besagten Gründen. Ich weiß mir keinen Rat mehr.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Ratsuchende,
danke für das Vertrauen, mit dem Sie sich an uns wenden.
Das ist ja harter Tobak, was Ihre Mutter Ihnen abverlangt! Ist Ihnen bewußt, dass die Aufmerksamkeit, die Ihre Mutter von Ihnen einfordert, völlig unangemessen ist? Ich bezeichne ein solches mütterliches Verhalten als einen ins Erwachsenenalter fortgesetzten emotionalen Missbrauch.
Hätten Sie (und Ihre Geschwister) nicht schon in der Kindheit unter dem Verhalten Ihrer Mutter leiden müssen, dann wäre es Ihnen jetzt sicher möglich, sich guten Gewissens von Ihrer Mutter zu distanzieren. Aber da lebt ja noch immer dieses verletzte Kind in Ihnen, das es der Mutter Recht machen will, während ein anderer Teil in Ihnen sich zu Recht über die Unverschämtheiten der Mutter empört.
Vielleicht hilft es Ihnen, zu wissen, dass Sie es Ihrer Mutter niemals werden Recht machen, sie niemals werden zufrieden stellen können. Und das müssen Sie auch nicht. Sie sind erwachsen, sind selbst Mama. Ihre Aufgabe ist es jetzt, sich gut um sich selbst und Ihren Sohn zu kümmern.
Das, was Sie gerade erleben, und die Hilflosigkeit, die diese Situation begleitet, ist typischer Ausdruck von Bindungsverletzungen der Kindheit. Wenn Sie sich darüber näher informieren möchten, sehen Sie sich gerne auf meinem YouTube Kanal um:
https://www.youtube.com/channel/UC3t4Gp8DPR2rb7Cf44a4Wzg
In einer der Playlists finden Sie alle meine Videos, und können Sie dort der Reihe nach anschauen.
Schauen Sie sich auch die Videos von Dami Charf auf YouTube an.
Wenn Sie es aus eigener Kraft noch nicht schaffen, sich von Ihrer Mutter und deren Allüren zu distanzieren und unabhängiger zu machen (z.B. gibt es in München Möglichkeiten, nach einer Betreuungs-Omi oder -Opi zu suchen, das sind ehrenamtliche Senioren, die sich gerne nützlich machen, oder in der Nachbarschaftshilfe z.B. in den Alten- und Servicezentren, die es in jedem Stadtteil gibt, nachzufragen) empfehle ich Ihnen, sich an eine Psychotherapeutin zu wenden. Hier kann Ihnen evtl. Ihr Hausarzt mit einer guten Adresse weiterhelfen. Ich empfehle, sich eine Therapeutin zu suchen, die dazu noch bindungsorientiert arbeitet. Die Krankenkasse muss die Behandlungskosten übernehmen. Sie haben 5 probatorische Sitzungen zur Verfügung, bevor Sie sich für eine/n bestimmte/n Therapeut/in entscheiden dürfen.
Auf jeden Fall sollten Sie beginnen, sich jetzt aktiv unabhängiger von Ihrer Frau Mutter zu machen, und diese mehr sich selbst zu überlassen.
Kinder sind keine versklavten Diener, sondern werden von ihren Eltern großgezogen, damit sie, wenn sie erwachsen sind, ein schönes, freies und glückliches Leben führen können. Die Dankbarkeit gegenüber den Eltern stellt sich in diesem Fall automatisch und natürlich ein. Die muss, kann und darf nicht erzwungen werden.
Ich hoffe, meine Empfehlungen helfen Ihnen weiter, und wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft!
Ihre Marion Weber
Wenn Sie zufrieden sind, dann freue mich über eine positive Bewertung. Danke! ;-)
danke für das Vertrauen, mit dem Sie sich an uns wenden.
Das ist ja harter Tobak, was Ihre Mutter Ihnen abverlangt! Ist Ihnen bewußt, dass die Aufmerksamkeit, die Ihre Mutter von Ihnen einfordert, völlig unangemessen ist? Ich bezeichne ein solches mütterliches Verhalten als einen ins Erwachsenenalter fortgesetzten emotionalen Missbrauch.
Hätten Sie (und Ihre Geschwister) nicht schon in der Kindheit unter dem Verhalten Ihrer Mutter leiden müssen, dann wäre es Ihnen jetzt sicher möglich, sich guten Gewissens von Ihrer Mutter zu distanzieren. Aber da lebt ja noch immer dieses verletzte Kind in Ihnen, das es der Mutter Recht machen will, während ein anderer Teil in Ihnen sich zu Recht über die Unverschämtheiten der Mutter empört.
Vielleicht hilft es Ihnen, zu wissen, dass Sie es Ihrer Mutter niemals werden Recht machen, sie niemals werden zufrieden stellen können. Und das müssen Sie auch nicht. Sie sind erwachsen, sind selbst Mama. Ihre Aufgabe ist es jetzt, sich gut um sich selbst und Ihren Sohn zu kümmern.
Das, was Sie gerade erleben, und die Hilflosigkeit, die diese Situation begleitet, ist typischer Ausdruck von Bindungsverletzungen der Kindheit. Wenn Sie sich darüber näher informieren möchten, sehen Sie sich gerne auf meinem YouTube Kanal um:
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Wenn Sie es aus eigener Kraft noch nicht schaffen, sich von Ihrer Mutter und deren Allüren zu distanzieren und unabhängiger zu machen (z.B. gibt es in München Möglichkeiten, nach einer Betreuungs-Omi oder -Opi zu suchen, das sind ehrenamtliche Senioren, die sich gerne nützlich machen, oder in der Nachbarschaftshilfe z.B. in den Alten- und Servicezentren, die es in jedem Stadtteil gibt, nachzufragen) empfehle ich Ihnen, sich an eine Psychotherapeutin zu wenden. Hier kann Ihnen evtl. Ihr Hausarzt mit einer guten Adresse weiterhelfen. Ich empfehle, sich eine Therapeutin zu suchen, die dazu noch bindungsorientiert arbeitet. Die Krankenkasse muss die Behandlungskosten übernehmen. Sie haben 5 probatorische Sitzungen zur Verfügung, bevor Sie sich für eine/n bestimmte/n Therapeut/in entscheiden dürfen.
Auf jeden Fall sollten Sie beginnen, sich jetzt aktiv unabhängiger von Ihrer Frau Mutter zu machen, und diese mehr sich selbst zu überlassen.
Kinder sind keine versklavten Diener, sondern werden von ihren Eltern großgezogen, damit sie, wenn sie erwachsen sind, ein schönes, freies und glückliches Leben führen können. Die Dankbarkeit gegenüber den Eltern stellt sich in diesem Fall automatisch und natürlich ein. Die muss, kann und darf nicht erzwungen werden.
Ich hoffe, meine Empfehlungen helfen Ihnen weiter, und wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft!
Ihre Marion Weber
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Vielen lieben Dank für ihre Beratung und ihre aufbauenden Worte!




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