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Hallo liebe Babsi,

Babsi (w, 18) aus Wien: Zurzeit mache ich gerade einiges durch und mir fällt es sehr schwer meine Probleme in einer Frage zusammenzufassen.
Ich fange mal mit einer kurzen Vorgeschichte an!

Vor fast zwei Jahren verstarb mein großer Bruder an plötzlichen Herzversagen. Seit damals bin ich nur zweimal zu einer Psychologin gegangen. Mein Problem ist es dass ich mich vor fremden Leuten nicht richtige öffnen kann und mit denen nicht wirklich über meine Probleme offen darüber reden kann.

Nach dem Verlust kämpfte ich in der Schule mitzuhalten, dennoch schaffte ich den Abschluss und beginne jetzt mit meinem Studium. Ich bin nun weit weg von zu Hause (5 Stunden Fahrt).
Der Grund warum ich so weit weg zog war (leider) ein Junge.. Mit dem ich eigentlich schon zusammen war, dennoch es wegen der Entfernung nicht geklappt hat. Nun hatte ich Hoffnungen dass es dieses mal funktioniert.
Aber er hat anscheinend leider kein Interesse mehr an mir.
Ich fühle mich nun sehr einsam, kenne sonst niemanden hier und verfalle (wieder) in tiefer Depression. Ich versuche mich abzulenken, mich in Kurse anzumelden, aber die fangen erst in 3 Wochen an.
Meine Frage klingt eigentlich recht simpel und zwar was ich gegen das schreckliche Gefühl machen könnte? Ich denke, dass ich ENDLICH wieder mal ein HOCH im Leben benötige, doch das scheint nicht mehr zu kommen.. Ich habe Angst dass ich später allein dastehen werde. Geschwister habe ich sonst keine mehr.
Was kann ich tun?
Danke im Voraus

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Zunächst einmal heiße ich Sie herzlich Willkommen auf Psychomeda,und danke Ihnen für Ihr Vertrauen.
Der Tod eines engen Familienmitgliedes ist immer etwas sehr traumatisches, und nicht leicht zu verarbeiten. Ich kann verstehen dass es Ihnen schwer fällt über Ihre Probleme offen zu reden. Es gibt Menschen die etwas besser verarbeiten, und andere wieder nicht, bei denen läuft fortan scheinbar alles schief. Ich sehe aber auch dass Sie eine sehr mutige junge Frau sind, denn mit 18 Jahren, so weit von Zuhause weg zu gehen, auch wenn ein Junge der Grund war, ist und bleibt , in Ihrer Lebenssituation, etwas ganz großes und mutiges. Nicht jeder hätte diesen Schritt gewagt. Immerhin, Sie haben ein Studium begonnen. Alle Achtung. Ein kleiner Rat wäre eine Selbsthilfegruppe. Vielen Betroffenen hilft es, in so einer Gruppe, anfangs eher passiv teilzunehmen. Vielleicht wird Ihnen dort die Angst genommen sich ganz langsam zu öffnen. Vielleicht auch weil Sie sehen, wie andere mit so einem Verlust umgehen und lernen zu leben. Ich kann mir vorstellen dass Ihnen so etwas gut tut und helfen kann. Ein positiver, und für Sie wichtiger Nebeneffekt ist auch, dass sie nicht mehr so einsam sind. Denn so ungewöhnlich es auch ist, in einer Selbsthilfegruppe lernt man auch Menschen kennen, und kann Freundschaften schließen, was nicht selten der Fall ist. Trotz der komprimierten Darstellung Ihrer Lebenssituation und Problematik, glaube ich in Ihnen eine sehr starke Persönlichkeit zu erkennen, und bin sicher, dass Sie aus dieser schweren Zeit, noch gestärkter heraus gehen werden. Wenn Sie nicht aufgeben, dann wird sich eine Tür öffnen, und ein HOCH wird sicher schneller kommen als Sie glauben. Sie sind noch sehr jung, und ich bin mir sicher, dass Sie alles was Sie sich vornehmen, auch schaffen werden. Vergessen Sie nicht, an das was Sie brauchen und was Sie sich wünschen im Leben, festzuhalten und zu glauben. Dann werden Sie später auch nicht allein sein.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft und Mut.
Alles Gute und liebe Grüße,
Ihre Bianca Heimfeld
Bewertung durch den Fragensteller:





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