Familientreffen und mein Ex-Mann... er boykottiert meinen neuen Partner
Bibi (w, 43) aus Balingen: Ich bin seit 5 Jahren von meinem Ex Mann geschieden. Wir haben zwei Kinder im jugendlichen Alter. Die Kinder leben bei mir. Inzwischen wohnen wir auch mit meinem neuen Partner in einem Haus. Soweit ist alles gut. Nur wenn es um Feierlichkeiten der Kinder wie Geburtstage, Auftritte oder Kommunion geht gibt es Ärger. Mein Ex Mann kommt nicht dazu, wenn mein Partner kommt. Die Kids wollen natürlich den Papa dabei haben. Aber ich möchte meinen Partner auch nicht immer fortschicken. Und ihn gerne dabei haben. Ich denke auch, dass die Kids nur ihren Pa schützen wollen indem sie sagen dass mein Partner nicht dabei sein muß bzw. sie ihn nicht dabei haben wollen. Wir sprechen drüber und die Kinder sagen mir auch, dass sie dagegen nichts machen können und es halt so ist. Mein Partner geht schon immer freiwillig und fragt nur, um welche Uhrzeit er wieder nach Hause kommen kann. In sein Zuhause!! Ich möchte das so nicht mehr. Was kann ich tun/reagieren, dass ich auch den Kindern nicht schade? Der Ex Mann stellt sich seit 5 Jahren quer. Sagt auch kein Hallo zu meinem Partner, falls sie sich begegnen z. B. beim Abholen der Kinder.
Lieben Dank für eure Hilfe. Liebe Grüße
Lieben Dank für eure Hilfe. Liebe Grüße
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Bibi,danke für Ihr Vertrauen.
Das was Sie hier beschreiben, ist in vielen Familien Realität. Es spielen immer verletzte Gefühle mit, die die Menschen dann so reagieren lassen wie z.B. hier Ihren Ex-Mann. Aus seiner Sicht verständlich, aus Ihrer Sicht vielleicht kindisch, aus Sicht der Kinder nicht zu ändern.
Sie stehen vor der Quadratur des Kreises, empfinden einen Loyalitätskonflikt, wollen es allen recht machen, leiden für Ihren Partner, aber auch für die Kinder. Ich habe jedoch das Gefühl, dass Ihr Partner und die Kinder die Situation entspannter sehen als Sie. Kann es sein, dass es für Sie sehr schwer auszuhalten ist, dass nicht alles in Harmonie abläuft und sich unterschiedliche Sichtweisen einfach nicht unter einen Hut bringen lassen? Sie fühlen sich hilflos, haben keine Kontrolle über das, was geschieht.
Ihre Situation hat auch mit Akzeptanz zu tun und damit, dass Ihr Partner erwachsen ist und selbst für sich sorgen kann. Er handelt in meinen Augen vernünftig, wenn er sich heraushält und die Situation verlässt. Vielleicht trifft ihn das gar nicht so sehr, als Sie glauben und als es Sie trifft. Sie fühlen sich verantwortlich, doch ich glaube, das ist nicht nötig. Lassen Sie die Kinder und die Männer die Dinge alleine regeln und wenn sich jemand nicht so verhält, wie Sie das gerne möchten, dann versuchen Sie, es auszuhalten und nicht die Verantwortung zu übernehmen. Ich weiß, dass das leichter gesagt, als getan ist, aber ich spreche als ebenfalls betroffene Mutter aus eigener Erfahrung.
In einiger Zeit wird sich diese Thematik sowieso erledigt haben, wenn die Kinder dann alleine entscheiden, wen sie wann wo sehen wollen.
Ich wünsche Ihnen Kraft und eine gewisse Gelassenheit!
Herzliche Grüße
Claudia Schmittt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Weltl. Rednerin f. Trauerfeiern u. Hochzeitsfeiern
Bewertung durch den Fragensteller: 
Lieben Dank! Ich sehe die Sache jetzt etwas entspannter.
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