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Akute Belastungsreaktion - ich mache mir Sorgen, dass es wieder geschieht

Angelina (w, 27) aus Berlin:

Ich kenne seit meiner frühen Jugend ein Gefühl, das schwer zu beschreiben ist. Ich habe es immer mal wieder, oft nur kurz, wenige Minuten, selten Stunden. Das Gefühl ist meistens sehr gedämpft, also ich weiß, dass es viel lauter sein könnte. Oft habe ich es bis zu einem halben, dreiviertel Jahr gar nicht, selten gleich ein paar Tage hintereinander.

Letztes Jahr, zum Ende meines Studiums, ist es „ausgebrochen“. Ich wurde von meinen Mitbewohnern in die Klinik gebracht und bekam dort die Diagnose „akute Belastungsreaktion“ und ging wieder heim. Körperlich äußerte es sich durch heftiges, lautes Weinen, starkes Zittern, mich selbst kratzen, Unruhe mit im Kreis laufen/mit dem zusammengekrümmten Körper wippen, völlige Klarheit in Abwechslung mit Teilnahmslosigkeit, unspezifische Suizidgedanken.

Wie es sich innerlich anfühlt ist kaum zu beschreiben: Wie Schmerzen haben nur ohne Schmerzen, als ob es mich innerlich zerreisst/zersprengt. Wenn es das Gefühl „Unerträglichkeit“ gäbe, käme es nahe hin. Ich bekam im Verlauf von 3 Tagen zunächst Valium vom Notarzt, Mirtazapin in der Klinik und danach Tranxilium vom Hausarzt. Nach ca. einer Woche ging es mir wieder gut, bis heute.

Aber ich mache mir Sorgen, dass dieses Gefühl nochmal in dieser Stärke wiederkommt, schließlich kenne ich es seit meiner frühen Jugend. Ich würde einfach gerne einmal wissen, was um alles in der Welt das sein könnte, ob es einen Namen dafür gibt. Ich war noch nie in psychologischer Behandlung und habe keine körperlichen Erkrankungen.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Angelina,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Ihre Symptome deuten tatsächlich auf eine akute Belastungsreaktion hin, insofern haben Sie scheinbar die richtige Diagnose erhalten. Eine akute Belastungsreaktion ist das, was umgangssprachlich auch Nervenzusammenbruch genannt wird.

Ich kann Ihre Sorge gut verstehen. Sie kennen frühe Anzeichen bereits aus Ihrer Jugendzeit und nun befürchten Sie, dass dieser heftige Zusammenbruch nochmal einmal passieren könnte. Die Wahrheit ist, ja, das kann wieder passieren, so wie jedem anderen Menschen auch, der sich stark unter Druck und nervlicher Belastung fühlt.

Was Sie tun können, ist, sich mit Ihrem Körper näher zu beschäftigen, seine Signale verstehen zu lernen und in Folge dessen, sich selbst mehr zu vertrauen. Ich würde Ihnen eine Körpertherapie empfehlen, am besten in Verbindung mit begleitender Gesprächstherapie, so dass auch Ihr seelisches Empfinden miteinbezogen wird. Sie werden sehen, dass Sie darüber einen tieferen Zugang zu Ihrem Körper finden und überfordernde Belastungsreaktionen dann schon im Vorfeld verhindern können.

Mit herzlichem Gruß

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie

Bewertung durch den Fragensteller:
Dankeschön!





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