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Schrei nach Liebe

Nin (w, 16) aus Ludwigsfelde: hey und zwar habe ich vor drei wochen angefangen zu hungern und zu dursten. naja durst und hunger habe ich mittlerweile nicht mehr. ich hab am anfang 55,5 kg gewogen nun wiege ich 50 kg. (ich bin 1.70 groß). ich esse schon, hole es dann aber wieder teilweise raus. ich bin ein bisschen müde aber mehr ist da nicht. ich verletzte mich auch selber und meine eltern kriegen gar nichts mit. gut ich mache es nicht auffällig aber ich bin viel aggressiver geworden was sie wohl nicht interessiert. ich wundere mich aber auch das mein körper das mitmacht ich dachte erst nach einer woche fällste wenigstens kurz um aber es passiert nichts. ich hatte vor bewusstlos zu werden und ins krankenhaus zu kommen, damit die mal aufwachen aber es passiert wie gesagt nichts. seit ich nichts mehr zu mir nehme ich, habe ich nicht mehr so das bedürfnis mich zu schneiden, denn das hole ich mir ja jetzt durchs übergeben. was soll ichn jetzt machen? rebelliert mein körper irgentwann oder passiert da nichts?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Nin,

Ich höre Deinen ‚Schrei nach Liebe‘! Ich höre ‚Deinen Schrei nach Aufmerksamkeit‘! Ich bin hier nehmt mich endlich mal wahr. Ich bin eure Tochter, seht ihr das denn nicht? Hört Ihr das denn nicht? Ich möchte mit Dir Schreien, damit sie Dich endlich hören, sehen und fühlen. Sie sollen für Dich da sein und Dich lieben und dann kannst Du Dich auch lieben lernen. Darum geht es nämlich, dass Du Dich lieben lernst und so annimmst, wie Du bist. Das Du lernst Dich zu lieben, wie Du bist.

Liebe Nin, das was Du Dir zu fügst ist sehr, sehr gefährlich und kann irreparable Schäden in Deinem Körper hinterlassen. Irgendwann kann Dein Körper keine Nahrung mehr aufnehmen und irgendwann wird Dein Kreislauf versagen und Du fällst in Ohnmacht und im schlimmsten Fall kannst Du daran sterben. Sicherlich denkst Du nun, dann ist es eben so. Dann sind sie selber Schuld daran! Aber willst Du, dass den wirklich? Willst Du wirklich sterben?

Ich empfehle Dir ganz dringend, Dir wirklich Hilfe in Deiner Nähe zu suchen, zu einer Jugendberatungsstelle zu gehen oder mit einer vertrauten Person zu sprechen und zwar so schnell wie möglich. Du befindest Dich in einer Krisensituation und brauchst dringend eine liebevolle und Dir zugewandte Unterstützung, um da wieder raus zu kommen. Und das geht nicht nur Dir so, dass kann jedem mal so gehen!!!

Bloß in Deinem Alter, indem die Hormone ‚verrückt spielen‘ ist es durchaus ‚normal‘ das man mal aus dem Lot kommt. Dann muss man wieder auftanken und sich wieder auf die ‚richtige Spur‘ bringen.

Die einen nehmen Drogen oder Saufen sich ins Koma, gehen auf Partys, tanzen sich die Seele aus dem Leib, die anderen ziehen sich zurück, Ritzen oder hungern… Sie alle wollen, dass man Ihre ‚Irritation’ wahrnimmt und Ihnen hilft mit Ihrer Jugend, dem Erwachsen werden, dem Übergang vom Kind zum Erwachsene, irgendwie klar zu kommen. Wir alle sind durch diese Zeit der Wandlung gewandert, die mal schön und mal hässlich war. Nin, such Dir eine Unterstützung von außen, den oft sind die Eltern in dieser Zeit eher nicht so eine große Stütze, da Du Dich von Ihnen zunehmend abnabeln wirst und wenn sie es vorher nicht waren, können sie es jetzt noch viel weniger sein.

Ich wünsche Dir viel Kraft Deinen Weg zu finden. Du schaffst das! Du bist stark!!! Bitte schreibe mit gerne auch weiterhin persönlich unter: rowena@schottenloher.com

Rowena Schottenloher
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