Unsere Tochter ritzt! Braucht sie professionelle Hilfe?
Frauke (w, 44) aus Tulsa, OK, USA: Hallo liebes psychomeda-Team
Unsere 14 jaehrige Tochter kam vor einigen Tagen zu mir (Mutter) und gestand mir (aus freien Stuecken), dass sie sich ab und zu ritzt. Ich bin darueber betroffen und konnte es mir nicht so richtig vorstellen, weil sie nicht so einen ungluecklichen Eindruck macht. Dass meine Tochter auf mich zugekommen ist, empfinde ich als einen sehr grossen Vertrauensbeweis, den ich nicht enttaeuschen moechte bzw. mich vor die Fage stellt, wie gehe ich damit jetzt um.
Wir sind eine vierkopfige Familie. Wir haben noch einen Sohn, 12 Jahre. Der leibliche Vater meiner Tochter meldet sich nicht, womit unserer Tochter grosse Probleme hat und immer wieder weint. Wut laesst sich nicht zu. Ihr Stiefvater lebt mit uns seit dem sie 9 Monate ist und fuer ihn ist sie seine Tochter.
Vor ca. 6 Monaten sind wir in die USA gezogen und werden dort auch dort noch 2 Jahre bleiben. Schule laeuft gut, sie hat Freundschaften geschlossen, macht Sport, aber sie vermisst ganz doll ihre Freunde in der Heimat, mit denen sie mindest 1x Woche skypt. Wir verstehen, dass es fuer sie schwierig ist. Die ersten Male als sie sich geritzt hat, waren laut ihrer eigenen Aussage ca. vor einem Jahr, also bevor wir ins Ausland gegegangen sind.
Wie sollten wir uns verhalten? Sollten wir professionelle Hilfe - wenn ja welche - in Anspruch nehmen oder erst einmal innerhalb der Familie versuchen, damit umzugehen? Vielen Dank fuer ihre Antwort.
Unsere 14 jaehrige Tochter kam vor einigen Tagen zu mir (Mutter) und gestand mir (aus freien Stuecken), dass sie sich ab und zu ritzt. Ich bin darueber betroffen und konnte es mir nicht so richtig vorstellen, weil sie nicht so einen ungluecklichen Eindruck macht. Dass meine Tochter auf mich zugekommen ist, empfinde ich als einen sehr grossen Vertrauensbeweis, den ich nicht enttaeuschen moechte bzw. mich vor die Fage stellt, wie gehe ich damit jetzt um.
Wir sind eine vierkopfige Familie. Wir haben noch einen Sohn, 12 Jahre. Der leibliche Vater meiner Tochter meldet sich nicht, womit unserer Tochter grosse Probleme hat und immer wieder weint. Wut laesst sich nicht zu. Ihr Stiefvater lebt mit uns seit dem sie 9 Monate ist und fuer ihn ist sie seine Tochter.
Vor ca. 6 Monaten sind wir in die USA gezogen und werden dort auch dort noch 2 Jahre bleiben. Schule laeuft gut, sie hat Freundschaften geschlossen, macht Sport, aber sie vermisst ganz doll ihre Freunde in der Heimat, mit denen sie mindest 1x Woche skypt. Wir verstehen, dass es fuer sie schwierig ist. Die ersten Male als sie sich geritzt hat, waren laut ihrer eigenen Aussage ca. vor einem Jahr, also bevor wir ins Ausland gegegangen sind.
Wie sollten wir uns verhalten? Sollten wir professionelle Hilfe - wenn ja welche - in Anspruch nehmen oder erst einmal innerhalb der Familie versuchen, damit umzugehen? Vielen Dank fuer ihre Antwort.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Frauke,Da ihre Tochter anscheinend großes Vertrauen zu Ihnen hat und sie um Unterstützung gebeten hat, ist es sehr wichtig mit ihr über dieses Thema und ihre Befindlichkeit im Gespräch zu bleiben. Ihre Tochter hat Sie informiert, da Sie sich von Ihnen irgendeine Form von Unterstützung erhofft, versuchen Sie vorsichtig rauszufinden, welche Art Unterstützung und wieviel davon ihre Tochter benötigt. Zusätzlich, können Sie die Möglichkeit nutzen ein Beratungsgespräch oder ein Vorgespräch mit einem Psychotherapeuten, mit ihrer Tochter gemeinsam aufzusuchen. Wahrscheinlich gibt es auch in Ihrer Nähe Therapeuten, die sich auf Jugendliche spezialisiert haben. Vielleicht macht ja auch ein Muutersprachler Sinn. Erst nach dem Gespräch, können Sie gemeinsam mit Ihrer Tochter entscheiden, ob eine Therapie richtig ist. Wichtig ist, dass Ihre Tochter sieht, dass Sie ihre Probleme ernst nehmen und nach einer Lösung suchen, nehmen Sie Ihre Tochter jedoch auch in die Pflicht Therapeuten zu suchen und mit auszusuchen, Sie soll die Verantwortung mittragen und sich auch ernst genommen fühlen. Machen Sie sich keine Vorwürfe, wegen dem Ortswechsel oder dem Kontakt zum leiblichen Vater, Sie haben ihre Entscheidungen aus guten Überlegungen heraus getroffen und viele Kinder wachsen im Ausland auf und verkraften dies gut. Ihre Tochter braucht im Moment zwar Unterstützung, Sie wissen jedoch nicht, ob das in Deutschland nicht auch so gekommen wäre. Das ihr leiblicher Vater anscheinend keinen Kontakt möchte, ist zwar sehr schade, Ihre Tochter hat jedoch eine Familie in der Sie anscheinend gut integriert ist und Kinder können mit so klaren Verhältnissen oft besser umgehen, als mit einem ständigen hin und her. In der Pubertät setzen sich Jugendliche häufig vermehrt mit Ihrer Vergangenheit auseinander und steigern sich dann auch manchmal in Sachen hinein, die zwar eine Bedeutung haben, aber lange nicht in dem Ausmaß welches Ihnen dann zugemessen wird.
Ihr Intresse und Unterstützung, ist nun das Wichtigste für Ihre Tochter, sowie in diesem Land heimischer zu werden, Freundinnen zu finden.. Vielleicht kann ein Therapeut Ihrer Tochter auch dabei helfen, die Beziehung zu ihrem leiblichen Vater zu verkraften und nach angemessener Trauer von Ihren Träumen, ihn betreffend Abschied zu nehmen.
Alles Gute
M.Drecker
Bewertung durch den Fragensteller: 
Die Antwort kam sehr schnell und hat mir auch geholfen. Sie staerkt mich in meinem weiteren Vorgehen. Danke
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