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Meine Tochter mag sich selbst nicht

lexi (w, 41) aus Bad Urach: Guten Abend,
ich mache mir Sorgen um meine Tochter ( fast 12 J.).
Sie ist sehr frühreif und hat schon seit längerem die Anzeichen der Pupertät. Auch hat sie schon ihre Periode seit ein paar Monaten. Im Kopf ist sie leider noch nicht so weit, sondern noch sehr verspielt. Das Problem ist, sie findet sich schrecklich'fett und hässlich',sie sei zu klein für ihr Alter u.s.w. Ich muß dazusagen, sie ist normal groß, normalgewichtig. Sie hat leider schon Akne (vom Hautarzt bestätigt), was ihr auch sehr zu schaffen macht und dann muß sie auch noch eine Brille tragen, was ihr auch nicht gefällt. All das zusammen macht uns das Leben zur Hölle. Sie ist ständig unzufrieden mit sich.Nun meine Frage: Ist das noch normal und wie soll ich damit umgehen? Soll ich mit ihr zum Psychologen gehen oder muß ich mir da keine Sorgen machen.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo, liebe Lexi,

Sie schreiben, dass Ihre Tochter sich nicht wohl fühlt in ihrer (pubertären) Haut - ich kann gut verstehen, dass Sie ratlos sind. Das Kind tut Ihnen leid und Sie machen sich Sorgen, wohin das wohl noch führen mag. Offensichtlich leidet ja auch das gesamte Familienklima, wenn Sie schreiben 'all das macht uns das Leben zur Hölle'.

Zunächst ist das von Ihnen beschriebene Problem völllg normal - der Körper verändert sich in diesem Alter rasant, er wird einem vorübergehend ganz fremd. Der Verstand hat schon Mühe da mitzukommen und die Seele hängt meist völlig hinterher. Das alles ist sehr anstrengend und verunsichernd.

Hinzu kommt, dass Ihre Tochter sich langsam abnabelt, d.h. sie orientiert sich mehr an der Umwelt, vergleicht sich mit Gleichaltrigen und Jugendlichen. Auch das ist normal, führt aber zu Problemen, wenn man in diesem Vergleichen immer vermeintlich schlecht abschneidet.
Das Selbetwertgefühl ist in der Pubertät sehr labil und anfällig.

Sie werden sich sicher darum bemühen Ihrer Tochter den Rücken zu stärken und ihr Mut zu machen. Wichtig wären auch Aktivitäten (Sport, Hobbies), die ihr Spaß machen, positive Kontakte ermöglichen und Erfolgserlebnisse bringen.

Bitte achten Sie außerdem darauf, welches Vorbild Sie sind. Auch wir Erwachsene tandieren leider dazu uns ständig zu vergleichen statt uns so zu akzeptieren und zu mögen wie wir sind - mit Makeln, Ecken und Kanten.

Die Frage, in wie weit das Verhalten Ihrer Tochter in seiner Ausprägung 'normal' ist oder ob professionelle Hilfe angebracht wäre, lässt sich aus der Distanz - ohne das Kind zu kennen - nur schwer beantworten. Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich fast alles nur noch um dieses Thema dreht, dass ihre Tochter sich auffällig zurückzieht oder es zu Problemen mit Gleichaltrigen kommt (z.B. Mobbing, keine Freunde) - sprich, wenn Sie einen großen Leidensdruck wahrnehmen - dann würde ich an Ihrer Stelle für Unterstützung seitens eines Kinder- und Jugendtherapeuten sorgen um das Selbstwertgefühl zu stärken. Auch eine Familienberatungsstelle könnte ein erster Anlaufpunkt sein (z.B. die Beratungsstelle für Jugend- und Erziehungsfragen in Dettingen, Tel. 07123 72686).

Alles Gute und herzliche Grüße von Pia Meyer

PS. Eine Bewerzung meiner Antwort wäre nett.
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