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Meine kleine Tochter will nicht mehr zu ihrem Vater zu Besuch

mira (w, 30) aus dortmund: Hallo nocheinmal,

meine Tochter sieht Ihren Vater alle zwei Wochen von Fr-So Abend.
Das Verhältnis war immer sehr gut und innig.
Mittlerweile lebe ich mit einem neuem Partner zusammen, und das Verhältnis zwischen beiden ist prima.
Vor kurzem ist ihr Papa herausgerutscht, was mich sehr geschockt hat, weil ich mir das nicht erklären kann.
Ich habe keinen schlechten Kontakt zum Vater und ich wünsche mir natürlich ein gute, vertraute Beziehung zwischen beiden.

Sie wurde vom letzten Besuch zurück gebracht, und fing an zu rebellieren, auch gegen mich, dass sie nicht mehr zu Papa möchte.
Wenn jemand anruft, meint sie direkt, Du kannst Papa sagen, ich will nicht zu ihm und möchte ihn nicht mehr.
Beim nächsten Termin zur Abholung hat sie sich stark gewehrt und ich habe sie dann auch bei mir behalten.

Die Verfahrenspflegerin gibt sich mir gegenüber sehr hart und meint, ich soll sie trotz Gegenwehr mitgeben.
Also, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es gut für die Maus ist....

Lieben Dank

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Mira,

danke, dass Sie nun etwas mehr schreiben.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihre Tochter überfordert ist mit den Veränderungen in ihrem Leben, mit den zwei Männern, die jeweils einen Teil der Vaterrolle übernehmen. Auch dass ihr das Papa gegenüber Ihrem Partner über die Lippen kam, zeugt davon, dass sie sich eine heile Welt wünscht und den leiblichen Vater und die Besuche dorthin momentan als Störung empfindet. Es ist eine Unterbrechung ihres gewohnten Lebens und macht ihr vielleicht auch Angst, weil sie sich nicht mehr recht auskennt, wer nun was ist. Und Angst löst Verweigerung aus. Es ist normal, dass Kinder irgendwann den neuen Partner der Mutter als Papa benennen, er ist ja auch der soziale Vater, er verbringt mehr Zeit mit ihr als der leibliche Vater.

Ich würde erst einmal in Absprache mit dem Vater eine Pause von den Besuchen machen oder die Abstände etwas vergrößern, auch nur ein Tag ohne Übernachtung wäre eine Möglichkeit. Da Sie ja vom guten Verhältnis zwischen Kind und leiblichem Vater sprechen, wird er hoffentlich einsichtig sein, wenn Sie ihm die Sachlage erklären und mitziehen.

Das, was die Verfahrenspflegerin sagt, halte ich für wenig einfühlsam. Sie sollten so handeln, wie es Ihnen Ihr Gefühl sagt, denn das ist meistens richtig. Äußere Formalien müssen oft sein, wenn Eltern sich nicht einigen können, aber in Ihrem Fall können Sie sicher davon abweichen.

Sollte sich Ihre Tochter nicht mehr beruhigen können und nach einer gewissen Phase noch immer keinen Kontakt wollen,dann erwägen Sie bitte eine therapeutische Hilfe beim Kinder- und Jugendpsychologen. Es geht nicht darum, etwas gegen den Willen des Kindes zu tun, sondern herauszufinden, was die Beweggründe für das Verhalten Ihrer Tochter sind.

Vertrauen Sie Ihrem Gefühl und handeln Sie danach! Ich wünsche Ihnen viel Mut und Kraft dazu, sowie eine gütliche Einigung im Sinne des Kindes!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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