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Meine 16-jährige Tochter, überfordert mich mit Ihrer suchtartigen Selbstverletzung

tinamaus (w, 49) aus Löhne:

Hallo liebes Team,
unsere Tochter (16) hat im Herbst 2015 mit Ritzen angefangen, angeblich wegen Schulangst, obwohl sie aber recht gute Noten hat. Der Jugendtherapeut konnte ambulant nicht helfen und so ist sie jetzt seit Januar in stationärer Behandlung. Es seien nicht nur Depressionen, sondern auch Wahrnehmungsstörungen und dissoziative Zustände.

Wir stehen jetzt kurz davor, dass sie in eine therapeutische Wohngruppe kommt, da wir ihr zuhause einfach nicht helfen können. Was mich aber immer wieder fertig macht, ist, dass die Selbstverletzungen nicht aufhören.

Ein paarmal mussten wir sie sogar ins Krankenhaus zur Behandlung bringen. Beim letzten Mal war sie gerade 3Stunden zuhause, aber in der Klinik schafft sie es seltsamer Weise sich zu beherrschen!?

Wie gehe ich als Mutter damit um? Ich bin so hilflos und habe tierische Angst um unsre Tochter. Gerade eben habe ich wieder Klamotten mit Spuren von Verletzungen gefunden. Ihr Gegenüber bin ich recht abgestumpft, die Wunde wird versorgt und gut ist's, aber in mir brodelt es gewaltig und innerlich finde ich kaum zur Ruhe. Wo, oder bei wem bekomme ich Hilfe? Viele Grüße und besten Dank! Tina

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Hallo, liebe Frau Tina!
Vielen Dank, daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg aus der so bedrückenden Situation mit Ihrer Tochter zu zeigen.

Zuerst einmal mmöchte ich Sie zu Ihrem bisherigen, absolut vorbildlichem Verhalten beglückwünschen, denn Sie haben Ihrer Tochter lehrbuchmäßig alle medizinischen und therapeutischen Hilfen angedeihen lassen!

Trotzdem müssen Sie aber zu Ihrer großen Enttäuschung feststellen, daß sich die Problematik nicht wesentlich gebessert zu haben scheint und Sie sich hilflos in einem herabziehenden, bösen Teufelskreis gefangen sehen.

Aber ich sehe durchaus Hoffnung für Sie und Ihre Tochter, denn immerhin schafft Sie es ja im Rahmen der Klinik von dieser Sucht zu lassen, wenn sie auch bei Ihnen zuhause sofort wieder damit anfängt.

Dies ist ein deutliches Zeichen, daß Sie, liebe Tina jetzt vorerst wirklich nichts mehr für Ihre Tochter tun können und auch gar nicht tun sollten, da – aus welchen Gründen auch immer – das häusliche Umfeld und vielleicht auch Ihre große Besorgnis und Fürsorge Ihrer Tochter offensichtlich nicht gut tut, wesehalb auch die angedachte therapeutische Wohngruppe genau der richtige Weg für alle Beteiligten sein könnte.

Da Sie, liebe Tina, sowohl mit Ihrem Latein, als auch mit Ihren Nerven offensichtlich völlig am Ende sind, wird es höchste Zeit, daß Sie Ihrer Tochter erst einmal ganz bewußt innerlich, wie äußerlich völlig los lassen und jetzt fest auf die externe Hilfe vertrauen und sich statt dessen vordringlich der eigenen seelischen Erholung, wenn möglich zusammen mit Ihrem Ehemann widmen!

Da Sie so gar nichts von Ihrem Ehemann und seiner Einstellung zu der ganzen Problematik schreiben, könnte man vermuten, daß hier möglicher Weise einiges im Argen liegt, was vielleicht das selbstschädigende Verhalten Ihrer Tochter verursacht, oder zumindest befördert hat.

Aber allein dreht man sich mit solchen Fragen meist nur grübelnd im Kreise und deshalb wäre es sicherlich sehr hilfreich, wenn Sie Ihre seelische Belastung mit Hilfe eines Beraters oder Therapeuten aufarbeiteten, um wieder echten Seelenfrieden und dadurch vielleicht auch ein neues entspannteres Verhältnis zu Ihrer Tochter zu finden.

Somit wären wir auch bei Ihrer abschließenden Frage angelangt, wo und bei wem Sie Hilfe bekommen könnten? Da die Wartezeit bei den Kassentherapeuten zur Zeit meist unerträglich lang ist, empfehle ich Ihnen einige Stunden bei einem der bewährten freien Therapeuten oder Lebensberater zu nehmen. Das funktioniert ganz unkompliziert und dort wird Ihnen auch sehr kurzfristig die Möglichkeit der schriftlichen und telefonischen Beratung angeboten, so daß Sie sich auf diese Weise umgehend Erleichterung verschaffen könnten.

Liebe Tina, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte! Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei dem jetzt so notwendigen nächsten Schritt zur inneren Befreiung, damit Sie bald wieder echte, unbeschwerter Lebensfreude empfinden können, denn alles Unglück dieser Welt, darf uns nicht das eigene Glück rauben, weil wir ja sonst auch keine gute Hilfe für andere Menschen sein können!

Für heute Grüße ich Sie recht herzlich als Ihr
Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychologie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Beratung wünschen, so können Sie sich schriftlich oder telefonisch unter 09961/7255 gerne direkt an mich wenden. Vergessen Sie aber bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!
Bewertung durch den Fragensteller:
Gute Unterstützung, Antwort innerhalb einer Woche vielen dank!





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