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Mein Sohn hat imaginäre Freunde - muss ich mir Sorgen machen?

MamavonKonst (w, 33) aus Berlin: Guten Tag,

mein Sohn ist 3,5 Jahre alt und hat seit ca. einem halben Jahr einen imaginären Bruder. Mein Mann und ich sind mit der Situation bisher immer locker umgegangen und wir haben uns interessiert die Schilderungen unseres Sohnes, die er mit seinem „Bruder“ erlebt hat, angehört.
Über die Wochen kamen noch zwei Schwestern und ein Baby hinzu.

Die Geschichten sind durchweg positiv und oft mit dem tatsächlich Erlebten verknüpft. Unser Sohn wird aus unserer Sicht sehr selbstständig erzogen. Er ist überall mit dabei, darf alles ausprobieren und auch Fehler machen. Ansonsten pflegen wir einen sehr liebevollen Umgang miteinander, auch bei meinem Mann und mir sieht er das. Wir erklären ihm viel, nur bei seinen imaginären Geschwistern habe ich so langsam das Gefühl, ihn in die Realität holen zu müssen, nur möchte ich ihn damit auch nicht verletzen und frage mich, ob das nur eine Phase ist, oder ihm Sicherheit fehlt? Ich kann mir die Gründe nicht erklären, warum er imaginäre Geschwister hat. Er geht in die Kita und hat viele Freunde, er ist ein sehr herzliches Kind und wünscht sich vielleicht auch Geschwister!?

Ich würde gerne mehr über die Hintergründe eines imaginären Freundes wissen, und hoffe sehr, dass sie mir ein bisschen Klarheit verschaffen können. Für Ihre Mühe bedanke ich mich im Voraus. Liebe Grüße

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo MamavonKonst,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Imaginäre Freunde tauchen meist im Alter von 3-7 Jahren auf, wenn Kinder sich von den Eltern lösen und die Welt entdecken. Früher ging man davon aus, dass dies pathologisch sei, doch heute ist bereits der Vorteil in der Entwicklung des Kindes sehr gut erforscht und betrachtet sie als Übergangsobjekte.

Sehen Sie die imaginären Geschwister als Verbündete Ihres Sohnes und bereiten Sie Ihnen einen Platz in der Gegenwart (soweit das natürlich zeitlich auch möglich ist, wenn es mehrere sind). Ihr Kind kann dadurch seine soziale Kompetenz erweitern und seine Resilienzfähigkeit stärken, weil es im Spiel auch schwierige Alltagserlebnisse und allgemeine Entwicklungsschritte verarbeiten kann.

Sorgen sollten Sie sich erst machen, wenn sein Fantasiespiel mit sozialem Rückzug einher geht - er sich also aus der Realität immer mehr zurückzieht und reale Kontakte vermeidet.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute,
viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Prima, vielen Dank für die schnelle und kompetente Antwort

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