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Mein 42-jähriger Sohn kümmert sich um gar nichts - aber lebt auf meine Kosten!

Maria (w, 70) aus Berlin:

Guten Abend, liebe Lebensberater!
Mein 42-jähriger Sohn kümmert sich leider nicht um sein Leben, ja er kümmert sich um gar nichts!

Meiner Meinung nach interessiert er sich nur für Musik, Spielen, Kiffen und Nichtstun. Er bekommt seit einem halben Jahr kein Bürgergeld mehr, weil er keinen Folgeantrag gestellt hat, daher wird auch keine Miete überwiesen, im Herbst hat auch noch die Bank sein Konto aufgelöst und zudem ist er nicht einmal krankenversichert.

Ich habe bisher den Strom, das Internet, sowie das Einkaufen bezahlt. Mehrmals habe ich ihm gesagt, dass ich ab Januar nichts mehr bezahlen könne und auch dies auch nicht mehr will!

Wenn ich ihm Unterstützung bei diversen Ämtergängen anbiete, lehnt er ab. Ich bin Witwe und kümmere mich somit allein um alles. Die Sorge um ihn macht mich fertig. Was könnte ich da tun? Soll ich ihn wirklich 'fallen lassen', damit er endlich aufwacht? Aber ich bin doch seine Mutter!? Ich weiß mir einfach keinen Rat mehr! Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen, vielen Dank!

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Frau Maria,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Solche und ähnliche Anfragen erreichen uns fast täglich, da sich heute leider immer mehr - im Wohlstand groß gewordene und total verwöhnte - junge Leute, vor der Verantwortung des ganz normalen Berufs- und Erwachsenen-Lebens drücken und lieber versuchen auf Kosten ihrer Eltern und der Allgemeinheit ein bequemes, aber für alle Beteiligten zerstörerisches Faulenzerleben zu führen!

Die von Ihnen so lebensnah beschriebene leib-seelische Selbstausbeutung hat Sie mittlerweile schon bis kurz vor den totalen Zusammenbruch geführt und trotzdem schaffen Sie es nicht, dieses von Ihnen erschaffene und freiwillig finanzierten Ego-Monster endlich mit der gesunden Härte des ganz normalen Lebens zu konfrontieren!

Sondern Sie lassen sich leider - wieder besseren Wissens und sogar unter den mißbilligen Blicken Ihrer Umwelt - zum totalen Affen machen, indem Sie sich haben sich völlig freiwillig zum Sklaven dieses mittlerweile schon 42 Jahre alten Tyrannen haben machen lassen, weshalb ich Ihnen die alte deutsche Lebensweisheit zu bedenken gebe möchte, die da sagt: 'Gut kann man sein - aber nicht dumm!'

Wie Ihre gut formulierte Anfrage zeigt, sind Sie eine lebenstüchtige und vernünftig denkende Frau und haben auch ihre ungesunde Abhängigkeit gut erkannt. Sie stellen darüber hinaus ja mittlerweile auch Ihre völlig übertriebene Mutterliebe schon selbstkritisch in Frage, denn Sie wissen offensichtlich recht gut, daß man einer solchen, total egoistischen charakterlichen Fehlentwicklung nur mit konsequenter, gesunder Härte erfolgreich begegnen kann!

Mein Rat für Sie wäre: Lassen Sie sich eine psychosomatische Reha-Kur verschreiben und klinken Sie sich auf diese Weise für 3 - 6 Wochen aus dieser - Sie selbst und ihren Sohn zerstörenden - Abhängigkeit aus, damit dieser gar nicht mehr so junge Mann endlich im Benehmen mit den Behörden lernen kann, Verantwortung zu übernehmen und für sich selbst Sorge zu tragen!

Falls er auch noch bei Ihnen wohnen sollte, so wäre der längst überfällig Rausschmiß angezeigt, den Sie durch das Auswechseln der Schlösser unbedingt absichern und im Zweifelsfall auch nicht zögern sollten, die Polizei zur Hilfe zu rufen!

Dies können Sie wirklich mit bestem Gewissen tun, denn in keinem anderen Lande der Welt gibt es eine so fürsorgliche, staatliche Absicherung und Förderung arbeisloser und bedürftiger Menschen.

Darüber hinaus stehen psychisch, sozial und finanzielle gefährdeten Menschen auch die kostenlosen Dienste der freien Wohlfahrtspflege, wie AWO, Diakonie, Caritas und Rotes-Kreuz zur Verfügung, die in allen Lebensfragen kostenlosen helfen und sogar auch noch beim Ausfüllen der amtlichen Formulare behilflich sind!

Die Jugend braucht nun mal - bei allem Verständnis und liebevollen Hilfe - auch eine angemessenes Maß an gesunder lebensfördernder Härte, um für ein selbstverantwortliches, erfolgreiches und glückliches Leben gerüstet zu sein!

Zum Glück muß in unseren westlichen Ländern ja niemand hungern, oder auf der Straße übernachten, denn dafür gibt es nirgends so viele, weltweit vorbildliche, bestens organisierte Hilfsangebote und auch finanzielle Förderungsmöglichkeiten, wie gerade hier bei uns in Deutschland, dem reichsten Lande der Welt!

All dies wäre dann für Ihren Sohn eine zwar ziemlich kalte, aber sicherlich sehr heilsame und belebende Dusche, denn erst wenn der Leidensdruck groß genug ist, besinnen sich erfahrungsgemäß so manche verwöhnte Menschen auf ihre eigenen Kräfte und erkennen, daß man nur mit einem Mindestmaß an gutem Benehmen und Pflichtbewußtsein ein gesichertes und erfreuliches Leben führen kann!

Ich habe es schon oft erlebt, daß dermaßen aus dem Nest geschubste Flugverweigerer, sich nach einer gewissen Übergangszeit letztlich aufrichtig dankbar zeigten, weil sie klar erkannten, daß sie alleine sonst wohl kaum den Absprung aus ihrer innerer Haltlosigkeit geschafft hätten und letztlich zu recht stolz drauf waren, ihr Leben selbständig meistern zu können!

Liebe Frau Maria, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen deutlichen - aber notwendiger Weise auch harten Worten - wieder neuen Mut machen und eine für alle Beteiligten gesunde und lebensdienliche Richtung weisen konnte!

Für Rückfragen - oder eine vertiefende Beratung - stehe ich Ihnen auch weiterhin gerne unter Tel. 09961/7255 zur Verfügung. Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser meiner kostenlosen Antwort sehr freuen.

Damit verbleibe ich für heute mit allen guten Wünschen
und freundlichen Grüßen als Ihr mitfühlender Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller:
Ja, es sind 'harte Worte' - aber sie bestärken mich den Weg, der nicht einfach wird, zu gehen. Ich Danke Ihnen. Herzliche Grüße





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