Mein 4-jähriger Sohn lacht immer, wenn er ausgeschimpft wird!

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo, liebe Irina!
Vielen Dank, daß Sie sich mit Ihrer durchaus wichtigen Erziehungsfrage vertrauensvoll an uns gewandt haben! Gerne will ich versuchen Ihnen diese zu beantworten, vor allem auch um Ihnen einen sicheren Stand gegenüber dem Kindergartenpersonal zu geben.

Wie Sie schreiben, so haben ja schon instinktiv die Sache ganz richtig erfaßt, denn es ist eine durchaus bekannt Verlegenheitsreaktion, wenn Kinder oder auch älter Personen bei an sich ernsten Spannungsgeladenen Situation einfach spontan lachen müssen, ohne daß dies im geringsten etwas mit Auslachen oder Fröhlichkeit zu tun hätte.

Dies ist ein an sich gut nachvollziehbares Ventil, um plötzlich auftretende soziale und seelische Spannungen abzubauen. Das geht auch manchen Erwachsenen so, die anstatt zu weinen, dann anfangen in unpassenden Situationen zu lachen.

Sie haben auch ganz recht damit, liebe Irina, daß so kleinen Kindern ein hämisches Auslachen noch ganz fremd ist, doch leider scheint das Kindergartenpersonal in diesem Punkte recht ungebildet, unerfahren und wenig einfühlsam zu sein, wenn es Ihren Sohn deshalb regelmäßig bestraft.

Die richtige Reaktion wäre, dem kleinen Jungen sinngemäß zu vermitteln: 'Eigentlich ist das hier kein Grund zum Lachen, aber ich kann verstehen, daß du einfach nicht anders kannst und bevor du lange heulst oder gar bockig bist, ist mir das Lachen allemal lieber, aber im Kindergarten mögen sie das halt nicht.'

Vielleicht könnten Sie Ihrem Sohn auch das bewußte, tiefe Durchatmen, also die Zwerchfellatmung beibringen, wo sich die Bauch auf und ab bewegt, als alternative Spannungsableitung in Situation, wo das Lachen unpassend erscheint.

Um die Kindergartensituation zu entspannen, wäre zuerst ein Gespräch mit der Kindergartenleitung und wenn das nicht fruchtet, mit dem zuständigen Psychologen der Kindergartenträgers zu empfehlen.

Auch ein Kinderarzt könnte Ihnen eine Bescheinigung ausstellen, daß das Lachen Ihres Sohnes nichts mit bewußter Provokation zu tun hat, sonder als unbewußte, spontane Reaktion der Spannungsabfuhr wohlwollend toleriert werden sollte.

Liebe Irina, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten Ihre mütterlichen Sorgen entschärfen und Ihnen Mut machen konnte, sich gegenüber dem Kindergartenpersonal mit guten Argumenten für Ihren Sohn einzusetzen!

Da Sie offensichtlich eine gebildete, feinfühlige und verantwortungsvolle junge Mutter sind, wird Ihnen dies sicherlich auch gelingen. Damit tragen Sie viel dazu bei, daß Ihr noch junges Familienschiffchen weiterhin auf freier und froher Fahrt durch die Unbilden des Lebens segeln kann und Sie und Ihre Ehemann weiterhin viel Freude an Ihrem so liebenswerten, aufgeweckten und empfindsamen, lieben kleinen Jungen haben können.

Dies wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen
und grüße Sie für heute recht herzlich als Ihr

Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychologie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Online-Beratung wünschen, so können Sie sich schriftlich oder telefonisch gerne direkt an mich wenden: Tel. 09961/7255.

*W*i*c*h*t*i*g* - Vergessen Sie bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!

Bewertung durch den Fragensteller:
Lieber Herr Schmidt, ich danke Ihnen vielmals für Ihre sehr hilfreiche und ausführliche Antwort!