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Mein 18jähriger Sohn hat die Schule abgebrochen, geht jeden Abend auf Tour, will nicht arbeiten und lebt auf meine Kosten!

Sonnenuntergang (w, 45) aus Mainz:

Liebes Team,
mein Sohn ist 18 Jahre alt und hat im Sommer einfach die Schule abgebrochen, da er die Klasse für das Fachabitur wiederholen sollte. Sein Praktikum hatte er bei der Bank und dort ging er auch regelmäßig hin, doch mit der Schule nahm er es nicht so genau, und so hatte er im Zeugnis nur Füner und Sechser und leider auch in Mathematik.

Mit diesem Zeugnis brauch er sich gar nicht erst zu bewerben, denn mit einer 6 im Zeugnis würde er sowieso keine Stelle bekommen, denn eigentlich wollte er gern bei einer Bank arbeiten.

Unser Verhältnis ist momentan sehr angespannt, da ich gesagt habe, dass er bis November ausziehen solle, wenn er sich keinen Ausbildungsplatz suchen will. Im Moment ist mein Sohn jeden Abend bis spät in die Nacht weg und alle Versuche mit ihm zu reden scheitern.

Er meint, dass es sein Leben sei und er erst dann arbeiten würde, wenn er sich bereit fühlen würde, da er noch lange genug arbeiten müsse. Ich bin alleinerziehend,und voll berufstätig und mein Sohn hat leider auch keinen Kontakt zum Vater, sodass dieser mal mit ihm reden könnte.

Zur Zeit muss ich öfters ein Schlafmittel nehmen, denn sonst liege ich die halbe Nacht wach. Selbst wenn ich meinem Sohn sage, dass ich mir Sorgen mache und nicht schlafen kann, reagiert er nicht und es scheint ihm offensichtlich ganz egal zu sein.

Mein Wecker klingelt morgens um fünf.Und wenn ich die halbe Nacht wach liege und dann um fünf aufstehen und dann den ganzen Tag zu arbeiten muß, so könnte ich jedesmal weinen.

Ich habe auch Angst, dass mein Sohn Drogen konsumiert. Er er verneint es zwar, aber manche Anzeichen sprechen dafür. Ich komme einfach nicht mehr an ihn ran und weiß einfach nicht mehr was ich tun soll. Über Ihren fachkundigen Rat würde ich mich sehr freuen und bedanke mich dafür schon mal sehr herzlich im Voraus! Sonja

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Frau Sonja,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg zur Zeigen, wie Sie Ihrem Sohn beim Start ins Leben am besten behilflich sein könnten!

So wie Ihnen, ergeht es heute leider immer mehr besorgten Eltern mit ihren gesunden, erwachsenen, aber faulen, verwöhnten und selbstsüchtigen Kindern, die aufgrund unseres, so noch nie dagewesenen Wohlstandes und der übermäßigen Freiheit, oft auch noch lange nach Erreichen der Volljährigkeit auf Kosten Ihrer Eltern und der Allgemeinheit recht bequem leben, sich einfach dem Ernst des Lebens nicht stellen wollen und sich statt dessen lieber mit exzessiven Partymachen, Medienkonsum, Zocken, Drogen und anderen unguten Verhaltensweisen betäuben und somit ihren eigentlichen gesunden Lebensaufgaben systematisch verweigern und darüber hinaus meist auch noch höchst respektlos, frech und fordernd auftreten!

Sie, liebe Sonja, sind als Elternteil keineswegs verpflichtet Ihren Sohn dieses bequeme Leben zu finanzieren, wenn er seinen Teil der Verantwortung nicht übernimmt und lieber Feiern, oder auf Tour geht, anstatt zu arbeiten und sich um seinen Unterhalt und sein Fortkommen zu bemühen!

Es hat sich schon lange gezeigt und ist unter Psychologen allgemein anerkannt, daß bei solchen Arbeitsverweigeren und suchtgefährdeten jungen Erwachsenen, nur die konsequente, gesunde Härte zu einer guten Lösung führen kann!

Vor allem sollten Sie dem vermuteten - und bei dem was Sie von seinem verantwortungslosen und selbstschädigenden Verhalten berichten - durchaus wahrscheinlichen Drogenkonsum genauer nachgehen und z.B. regelmäßig sein Zimmer kontrollieren und falls Sie fündig werden, dies sofort der Polizei melden, denn so einen Schuß vor dem Bug, hat schon so manchen jungen Erwachsenen zur Besinnung gebrach!

Vor allem aber sollten Sie umgehend die Finanzierung seines Lotterlebens einstellen! Wenn noch Hoffnung auf Einsicht und Besserung besteht, dann könnten Sie versuchen durch ein Schrittweises vorgehen z.B. durch Sperrung des Internetzuganges, Handy- und Taschengeldentzug, Stromabschaltung usw., die Motivation zum Geldverdienen und zur Begründung eines eigenen Hausstandes zu erhöhen.

Verspricht dies aber keinen Erfolg, dann wäre der nächste, möglichst umgehend zu vollziehende Schritt, die mündliche und schriftlich Androhung und letztlich konsequente Durchsetzung des hochkantigen Rauswurfes, aus dem schon viel zu lange genutzten, allzu warmen und bequemen elterlichen Neste!

Geben Sie Ihrem Sohn vielleicht noch 2-3 Wochen Zeit, um sich mit Hilfe der Ämter und vielleicht auch mit Unterstützung eines gemeinnützigen Wohlfahrtsverbandes (AWO, Caritas, Diakonie usw.) Wohnung und Arbeit, bzw. ein Förderprogramm zur Nachqualifizierung zu suchen.

Falls er aber darauf nicht reagieren sollte, so hat sich bewährt, umgehend ein Hausverbot zu erteilen, das Wohnungsschloß auswechseln lassen und dem jungen Manne zum Abschied noch die Adressen des Sozialamtes und der Caritas, oder anderer Hilfsorganisationen in die Hände zu drücken. Im Notfall hilft Ihnen auch die Polizei, das Hausverbot durchzusetzen!

Dies wäre dann für Ihren Sohn eine zwar ziemlich kalte, aber doch sehr heilsame und belebende Dusche, denn erst wenn der Leidensdruck groß genug ist, bequemen sich heute erfahrungsgemäß so manche, erwachsene junge Menschen, ihre eigenen Flügel auszubreiten, um sich endlich den belebenden Winden des Lebens um die Nase wehen zu lassen und das selbständige Fliegen, bzw. Leben zu erlernen!

Sie brauchen sich dann auch um das leibliche Wohl Ihres Sohnes keine Sorgen machen, denn in unserem so gut organisierten Lande muß niemand auf der Straße übernachten, oder gar Hunger leiden. Selbst in der Nacht, oder am Wochenende, wenn die Ämter geschlossen sind, gibt es jederzeit die Möglichkeit sich von der nächsten Polizeistation in ein Notquartier einweisen zu lassen und das Übrige wäre dann am nächsten Tage mit den Sozialamt zu regeln.

Ich habe schon oft erlebt, daß dermaßen aus dem Nest geschubste Flugverweigerer, nach einer gewissen Übergangszeit dann aufrichtig dankbar sind, weil sie erkennen, daß sie alleine sonst nie den Absprung geschafft hätten und jetzt stolz drauf sind, ihr Leben selbständig und erfolgreich zu meistern!

Falls Sie sich damit allein überfordert fühlen sollen, so empfehle ich Ihnen sich von fachkundiger Seite unterstützen zu lassen und sich einige Beratungsstunden zu gönnen.

Liebe Sonja, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte!

Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei den jetzt so dringend notwendigen nächsten Schritten der gesunden Härte, um Ihrem Sohn endlich den Start in ein selbständiges Leben zu ermöglichen!

Mit der Bitte um eine baldige Bewertung dieser kostenlosen Antwort
Grüße ich Sie für heute recht herzlich als Ihr

Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit staatl. Therapie-Erlaubnis
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Beratung wünschen, so können Sie sich schriftlich oder telefonisch unter 09961/7255 gerne direkt an mich wenden. Vergessen Sie aber bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch sehr gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen, vielen Dank für Ihre schnelle und hilfreiche Antwort!

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