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Mein 18-jähriger Sohn lebt auf meine Kosten und weigert sich zu arbeiten!

Katja (w, 36) aus Reichenbach :

Hallo liebes Team!
Ich bin eine alleinerziehende Mutter von 3 Kindern, die 3 Monate, 15 Jahre und 18 Jahre alt sind und bin ohne Partner. Wir leben in einer kleinen 3-Raum Wohnung, wo der Platz sehr begrenzt ist.

Mein Problem ist mein stinkfauler 18-jähriger Sohn, der der Meinung ist bis 25 hätte ich für ihn zu sorgen. Er geht weder arbeiten, noch hat er eine Ausbildung, statt dessen hängt 24/7 am Handy oder vor der Glotze. Sagt man ihm: Kümmere dich um Arbeit! Kommt immer nur: Mach ich doch! Also ich sehe nichts davon, denn er bekommt weder Kindergeld noch sonst eine Leistung!

Er hat zwar einen Antrag gestellt, aber das Arbeitsamt will von mir Unterlagen haben. Aber ich denke, dass geht die nichts an, denn ich arbeite im Moment nicht, da ich Elterngeld und Kindergeld für meine beiden anderen Kinder bekomme.

Mein Großer ißt sich bei mir durch, macht nur widerwillig was im Haushalt, breitet sich voll im Wohnzimmer aus, dass er immer in einem saumäßigen Zustand hinterläßt und reagiert genervt, wenn man was sagt. Ich selbst habe keinen Rückzugsort mehr, bis auf das Schlafzimmer bei meinen Baby.

Er stellt immer nur Ansprüche er will dies und das, wodurch meine anderen Beiden zu kurz kommen. Ich habe viele Jahre nur mit meinen 15 jährigen Sohn allein verbracht, da der große im Heim war, weil wir oft sehr oft aneinander geraten sind und er sogar gewalttätig wurde. Ich habe immer noch große Angst, dass es wieder passieren könnte!

Was soll ich oder was könnte ich überhaupt tun? Ich bräuchte dringend Hilfe, denn ich halte diesen Streß einfach nicht mehr lange aus! Danke für Rat und Beistand! Katja

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Frau Katja.,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten!

Solche und ähnliche Anfragen erreichen uns mittlerweile fast täglich, da sich heute immer mehr pflichtvergessene junge Leute vor der Verantwortung des Berufslebens drücken und lieber versuchen auf Kosten ihrer Eltern und der Allgemeinheit ein bequemes Faulenzerleben zu führen und dabei leider oft auch in Drogensucht und Kriminalität abrutschen.

Sie sind eine dreifache, mit vielen Sorgen und Pflichten belastete Mutter und meinen es auch mit Ihrem ältesten Sohn sicherlich sehr gut. Aber aufgrund der Gewalterfahrung sind Sie viel zu nachgiebig und lassen sich offensichtlich leider total respektlos behandeln und sogar nach Strich und Faden ausbeuten!

Bis zum 21.-Lebensjahr der Kinder ist das Jugendamt in der Pflicht, Sie zu entlasten und gegebenenfalls auch für eine externe Unterbringung Ihres Sohnes zu sorgen. Dies wäre in Ihrem Falle dringend erforderlich, da Sie ja immer noch große Angst vor diesem jungen Mann haben, sich nicht durchsetzen können und deshalb ganz offensichtlich ein für beide Seite förderliches Zusammenleben gar nicht möglich ist!

Deshalb und auch aus Selbstschutz sollten Sie umgehend jegliche materielle und ideelle Unterstützung einstellen, sowie auch alle Dienstleistung, wie z.B. Wäschewaschen, Essen zubereiten usw. unbedingt konsequent Unterlassen, bis sich dieser Faulenzer endlich ernstlich um Arbeit und anständigen Benehmens bemüht.

Andererseits machen Sie einen großen Fehler, wenn Sie den Ämtern nicht die geforderten Unterlagen beibringen, als Voraussetzung für das Kindergeld und andere Leistungen, wie z.B. Wohngeld usw. Solange Sie noch für diesen problematischen Sohn aufkommen müssen, steht Ihnen auch das Kindergeld zu, welches ja in der Regel immer nur den Eltern ausgezahlt wird.

Da Ihr Sohn ja erwachsen ist, kann man von ihm auch verlangen sich bei den Ämtern und Wohlfahrtsverbänden selbst um Sozialleistungen, Wohnung und Arbeit zu bemühen.

Sie - liebe Frau K. haben es in der Hand, ihm sein warmes Nest zu kündigen und könnten notfalls auch das Wohnungsschloß austauschen und seine Habe in Müllsäcken vor die Tür zu stellen, falls er nach wie vor Ihren berechtigten Wünschen gegenüber taub stellt, denn Sie haben das Hausrecht!

Ihr Sohn könnte dann jederzeit die vielfältigen Hilfs- und Förderangebote der staatlichen Stellen und der freien Wohlfahrtsverbände (AWO, Diakonie, Caritas, Rotes-Kreuz usw.) in Anspruch nehmen. Wo auch Sie selbst als betroffener Elternteil kostenlose Beratung und Betreuung - bis hin zu materieller Unterstützung - in Anspruch nehmen könnten.

Die Jugend braucht nun mal - bei allem Verständnis und liebevollen Hilfe - auch eine angemessenes Maß an gesunder, lebensfördernder Härte, um für ein selbstverantwortliches, erfolgreiches und glückliches Leben gerüstet sein zu können!

Das von Ihnen beschriebene verantwortungslose Faulenzerleben konnte letztlich nur deshalb so lange und so weit gedeihen, weil Sie dies aus Nachsicht und Ängstlichkeit überhaupt zugelassen und dadurch eben letztlich auch gefördert haben!

Zum Glück muß in unserem reichen und bestens organisierten Lande ja wirklich niemand hungern, oder auf der Straße übernachten, denn gerade für junge Leute gibt es im deutschsprachigen Raum viele, gut organisierte Hilfsangebote, die weltweit vorbildlich sind, wenn von Seiten der Antragssteller wenigstens ein Mindestmaß an Mitarbeit und Zuverlässigkeit gezeigt wird!

Auch wenn es Ihnen - liebe Frau C. - noch so schwer fällt, so sind Sie als Elternteil hier allemal in der Pflicht und müssen jetzt unbedingt handeln, weil Sie sich und Ihren Kindern sonst schwer schaden würden und sich letztlich sogar gar der unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen könnten!

Sich selbst um Wohnung und Auskommen bemühen zu müssen, wäre dann für Ihren Sohn sicherlich eine ziemlich kalte, aber auch sehr heilsame und belebende Dusche, denn erst wenn der Leidensdruck groß genug ist, besinnen sich erfahrungsgemäß so manche Menschen auf ihre eigenen Kräfte und beginnen zu erkennen, daß man nur mit einem Mindestmaß an gutem Benehmen, Pflichtbewußtsein und Eigeninitiative ein gesichertes, sinnvolles und erfreuliches Leben führen kann!

Ich habe es schon oft erlebt, daß dermaßen aus dem Nest geschubste Flugverweigerer, sich nach einer gewissen Übergangszeit letztlich aufrichtig dankbar zeigten, weil sie klar erkannten, daß sie alleine sonst wohl kaum den Absprung aus ihrer innerer Haltlosigkeit geschafft hätten und letztlich zu recht stolz drauf waren, ihr Leben selbständig meistern zu können!

Liebe Frau K., ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen deutlichen Worten, wieder neuen Mut machen und eine für alle Beteiligten gesunde und lebensdienliche Richtung weisen konnte!

Für für Rückfragen stehe ich Ihnen auch weiterhin gerne zur Verfügung: Tel. 09961/7255. Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser meiner kostenlosen Antwort sehr freuen.

Für heute verbleibe ich mit allen guten Wünschen
und verständnisvollen Grüßen als Ihr Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für Ihre hilfreichen Infos ich werde dies versuchen umzusetzen bei weiteren Fragen wende ich mich sehr gern an Sie zurück

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