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Gefühlschaos: Wie helfe ich meiner Tochter?

Mama (w, 38) aus Heidelberg: Hallo,
ich bin zur Zeit etwas ratlos was meine Tochter anbelangt seit sie sich von ihrem Freund getrennt hat. Sie ist 17 und er ist 22. Sie ist in vielen Dingen für ihr Alter schon sehr weit, aber auf diesem Gebiet scheint sie im Moment nicht zu wissen, was sie fühlt, was sie will und sitzt zwischen den Stühlen. Nach einem Missverständnis hat sie um Pause bei ihm gebeten und hat sich dann aber eine Woche später darauf von ihm getrennt, aber gleich auch zu verstehen gegeben, dass sie weiterhin in Kontakt bleiben und sie ja schonmal nach ein-zwei Monaten eine Beziehung wieder aufgenommen hat. Sie wirft ihm vor, dass er zu wenig redet und sich nicht wirklich öffnet. Aber sie tut das auch nicht wirklich. Seitdem kämpft er und versucht hier auch wirklich sehr auf sie zuzugehen. Wenn ich sie darauf anspreche, dann spricht sie auf der einen Seite von 'freundschaftlichen Gefühlen' für ihn, aber auf der anderen Seite sehe ich auch, dass da 'etwas' ist und sie einfach Angst hat, dies zuzulassen. Und wir haben ihr auch als Eltern zu verstehen gegeben, dass wenn es für sie wirklich beendet ist, dass sie dies dann auch ehrlich zu ihm sagen soll. Das tut sie aber auch nicht. Freunden oder Menschen, welche mit ihm etwas zu tun haben, reagiert sie erstmal total kühl, weil sie unsicher ist, ob sie sie nun auf ihn ansprechen oder nicht. Meine Tochter ist eigentlich ein fröhliche und lebensfrohes Mädchen, aber seitdem steht sie sich selbst im Weg und kämpft und kämpft und kämpft. Und ich weiß einfach nicht mehr wie ich an sie rankommen.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie sind besorgt um Ihre Tochter, was verständlich ist, da Ihre Tochter wie Sie sagen lebensfroh und fröhlich ist und nun nach der Trennung mit Ihrem Freund nur noch kämpft.
Wie Sie schreiben wirft sie Ihrem Ex Freund vor, er würde sich nicht wirklich öffnen. Sie sagen Ihre Tochter öffnet sich auch nicht wirklich. Sie bemerken dass Ihre Tochter mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Ihn empfindet und Angst hat diese zu zulassen. Sie bitten sie darum ehrlich zu ihm zu sein und dieses dann auch endgültig zu beenden, was Ihre Tochter aber auch nicht macht.
Zunächst möchte ich Ihnen sagen, dass es etwas wunderbares ist, wie sehr Ihre Tochter Ihnen vertraut und Sie in ihr Leben einbindet. Auch finde ich es schön zu lesen dass Sie als Mutter sehr viel Feingefühl zeigen und versuchen Ihren Tochter zu helfen. Dieses Mutter-Tochter Vertrauen, diese Beziehung die sie beiden miteinander haben ist wirklich etwas Besonderes, vor allem in diesem Alter das Ihre Tochter hat.

Ihre Tochter befindet sich in einer für sie schweren Situation, einerseits sind da eventuell noch Gefühle, andererseits gibt es etwas, das eben nicht genügt hat um diese Beziehung aufrecht zu halten, was letztendlich zu einer Trennung führte. Ihre Tochter erlebt vielleicht zum ersten Mal ein Beziehungs-Aus. Und sie sucht nach einem Weg und kämpft.

Ihre Tochter ist lebensfroh und fröhlich und im Moment wird dies durch diese Beziehungsproblematik ein wenig durcheinander gewürfelt.

Sie als Ihre Mutter sind für sie da und helfen ihr soviel sie können. Ihre Tochter braucht sie und vielleicht auch einfach nur Ihre mütterliche Schulter zum Ausheulen. Manchmal wirkt das Wunder. Sie können ihr Ratschläge geben, dennoch, so denke ich, ist es wichtig, dass Ihre Tochter Ihre Erfahrungen mit Beziehungen selbst sammelt und daraus lernt. Das tut weh, und wir alle mussten das erleben. Aber nicht alle hatten eine Mutter wie Sie es sind an der Seite.
Stehen Sie Ihrer Tochter weiterhin bei, seien Sie für sie da und hören ihr zu. Stellen Sie ihr Fragen, die sie nachdenklich stimmen. Ich bin mir sicher, Sie tun aus Ihrem mütterlichen liebevollen Instinkt heraus das Richtige. Seien Sie weiterhin wachsam und zeigen Sie Mitgefühl, für das Gefühlschaos in dem Ihre Tochter sich momentan befindet und geben Sie Ihrer Tochter Zeit in sich hinein zu spüren und zu fühlen wohin sie möchte und unterstützen Sie sie in Ihrer momentan verwirrten Welt zurecht zu kommen.
Ich wünsche Ihnen weiterhin diesen tollen mütterlichen Instinkt, weiterhin so viel Empathie und ich hoffe dass Ihre Tochter bald ihren Weg gefunden hat und ihr kämpfen sich lohnt.
Viele hoffnungsvolle Grüße

Lucie Mandaus
Heilpraktikerin für Psychotherapie





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