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Bei Bereitschaft den Urlaub als Chance nutzen

Monalisa (w, 42) aus Hamburg: Hallo!Mein Problem ist, dass ich nicht weiss, ob ich die Freundin (15)meines Sohnes (17) mit in den 2-Wöchigen Familienurlaub nehmen soll.Sie sind seit 1 Jahr zusammen.Mein Sohn würde sie gern mitnehmen. Seid ein paar Wochen weiss ich, dass sie sich Ritzt. Letzte Woche ist eine Situation eskaliert. Mein Sohn hat sich mit ihr gestritten und wollte Schluss machen. Da hat sie ihm gedroht sich umzubringen und hat ihn übers Telefon mitanhöhren lassen ,wie sie sich ritzt.Da mein Sohn laut schrie, dass sie aufhöhren soll, wurde ich aufmersam und mischte mich ein. Ich habe erst telefonisch mit ihren Eltern gesprochen und am nächsten Tag persönlich.Sie geht alle 6 Wochen zur Psychologin ,auch abundzu mit den Eltern, mein Sohn war auch 1 mal dabei(dort wurde gesagt, dass er einen großen Einfluss auf ihre Heilung hat und ihr guttut,aber leider ohne zu fragen, wie mein Sohn zu ihr steht ).Sie wird in der Schule gemobbt, hat keine Freunde und bleibt sitzen.Bei uns ist sie ein liebes Mädchen, aber ich weiss nicht, ob ich die Verantwortung im Urlaub übernehmen kann.Vielleicht streiten die beiden dort, und sie tut sich was an.Sie hat mir versprochen das nicht zu tun.
Kann ich diesem Versprechen trauen ? Soll ich sie mit in den Urlaub nehmen ?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Monalisa,

kein leichtes Thema, da Gegensätze und starke Emotionen bereits vorhanden sind, aber ebenso nicht unlösbar. Nur eine Sache sollte von vorneherein klar sein: Eine Entscheidung müssen Sie treffen! Sie sind die Erwachsene in dieser ganzen Situation, Sie haben das Psychomeda-Team angeschrieben, und somit haben Sie auch die Kompetenz.

In der Schulsozialarbeit, in der ich auch tätig bin, setzen wir bei schwierigen Gruppen darauf, ganz klare Regeln nicht nur mündlich zu äußern, und diesen beiläufig irgendwie zuzustimmen, sondern sie werden intensivierend auch schriftlich festgehalten. Dieses hatten und haben dann die Schüler, die freiwillig (!) am Nachmittag mit dabei sind, zu ‚unterschreiben‘. Wirkung ist, dass ein Schriftstück zudem zur Erinnerung herangezogen werden kann: Du hast damals zugestimmt, du warst damals mit diesem und jenem einverstanden, um dieses und jenes zu erhalten und mitzumachen, jetzt bleibe auch dabei. Interessanterweise kann diese Art des konsequenten Vorgehens viel emotionalen Druck nehmen und Chaos verhindern, denn meist (natürlich niemals immer) sind die angesprochenen Schüler recht schnell einsichtig.

Zudem halte ich es für wichtig, sich täglich zusammenzusetzen und über schöne wie nicht so schöne, vielleicht sogar schwierige Themen zu sprechen. Hier bekommt jedes Mitglied die Möglichkeit sich zu äußern (z.B. Wünsche, Vorstellungen, Abneigungen) statt in sich hineinzufressen. Sicherlich kein Allheilmittel, aber als Ritual zu möglicherweise festen Zeiten ein Hilfsmittel, welches Sie als Erwachsene zur weiteren Planung wie Schlichtung nutzen können. Ich würde diese Treffen auch nicht während des Essens ‚abhaken‘, sondern wirklich einen eigenen Raum und Zeitrahmen schenken. Ihnen ist es doch wert, einen für alle angenehmen Urlaub zu gestalten.

Seien Sie in allem, was Sie entscheiden und somit machen, sehr klar und wiederholt eindeutig. Geben Sie ganz klar vor, dass wenn die Freundin mitkommt, sie gerne eingeladen ist, sie sich aber auch den ihrigen Vorgaben innerhalb dieser zwei Wochen anzupassen hat (wer z.B. in ein fremdes Land fährt hat sich üblicherweise ja auch an die Gepflogenheiten anzupassen).

Alles Genannte sind kleine Behelfe die Sie unterstützen sollen, eine möglichst angenehme gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen. Garantien wird es mit Sicherheit keine geben, weder, ob der Urlaub nun klappt und zu einem erfreulichen Ereignis wird, oder nicht. Ich denke jedoch, dass Sie bei Bereitschaft, diese Herausforderung auf sich zu nehmen, einen wunderbaren, sehr erwachsenen Einfluss auf die Familie ausüben können. Warum nicht?

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und ein gutes Gelingen! Treffen Sie eine Entscheidung, die Sie selber verantworten und tragen können! Es ist ja auch ihr Urlaub!

Ihr Psychomeda-Team!
Bewertung durch den Fragensteller:
Die Antwort hat meine Entscheidung erleichtert.





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