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Wie kann ich wieder zu meiner alten Stabilität zurück finden?

pomoc (m, 27) aus bosnien herzegowina: als erstes will ich mich für meine rechtschreibung und ausdruck entschuldigen,ich komme aus bosnien und bin nicht ganz der deutschen schprache mächtig!

wie erwähnt komme ich aus bosnien,einen sehr korrupten land,wo man keine antworten kriegt befor man gut zahlt. die meisten ärzte/psychologen diagnostizieren falsch und verschreiben vom gefühl her medikamente.. zum problem!

ich leide unter sehr starken depressionen,meistens im herbst und frühling.

ich habe mich in der letzten zeit sehr zurückgezogen.ich vermeide es in der gesselschaft zu sein,wenn ich mich aber dort befinde schwanken meine gefühle extrem,die laune steigt rapide von oben nach unten,und andersrum!!ich habe manchmnal das gefühl das jemand über mich redet (wenn wir in einer gruppe sind)auch wenn er es nict macht.mich berühren normale dinge die mich nicht berühren sollten!!

ich bin 27 jahre alt,und das ganze passiert erst seit einen jahr.war immer sehr sensiebel. ich hatte probleme in der kindheit wegen meinen eltern die sich getrennt haben und leider habe ich damals mit 14 jahren jedes detail mitgekriegt,was mich auch sehr berührt hat!

ich habe eine freundin mit der ich mich sehr gut verstehe,nur wenn ich mit ihr zusammen bin,bin ich der jenige der ich mal war.

und was auch immer es ist,es hilft mir sehr wenn ich mit jemanden darüber rede,und wenn ich über ähnliche probleme lese!!!

ich habe vergessen zu erwähnen das ich student bin und WBL studiere.das ganze wirkt sich auf mein studim aus..

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo, lieber Pomoc,

vielen Dank für Ihre Anfrage - vorab: ich habe überhaupt keine Probleme damit, zu verstehen, was Sie schreiben - ich finde, Sie drücken sehr differenziert und gut nachvollziehbar aus, was Ihnen zu schaffen macht!

Sie schreiben von 'schweren Depressionen'. Schwere Depressionen müssen in den meisten Fällen zweigleisig behandelt werden, psychotherapeutisch und mit Medikamenten. Wenn der Alltag extrem eingeschränkt ist bzw. wenn akute Suizidalität besteht, ist ein Klinikaufenthalt nötig.

Auch wenn Sie nur sehr wenig Vertrauen in die Ärzte / Psychotherapeuten in Ihrem Land zu haben scheinen, empfehle ich Ihnen doch dringend, sich untersuchen und behandeln zu lassen. Eventuell gibt es die Möglichkeit bei zwei verschiedenen Ärzten (am besten Psychiater) vorstellig zu werden um eine Vergleichsmeinung einzuholen. Eine Angst vor Psychopharmaka ist weit verbreitet, ist jedoch oft unbegründet. Antidepressiva sind in der Regel gut verträglich.

Der Herbst ist eine Zeit, die gut zu Depressionen 'passt', weil diese Jahreszeit etwas mit Abschied und Rückzug (Natur) zu tun hat. Auch das Grau in Grau und viel Regen wirken 'schwer'. Wider Erwarten ist auch das Frühjahr eine Zeit, in der viele Menschen, die mit Depressionen zu kämpfen haben, besonders leiden. Denn im Frühling ist alles um uns herum im Aufbruch, alles wird lebendig - das steht oft im krassen Widerspruch zur eigenen Energielosigkeit und zum eigenen Rückzug. Diese Diskrepanz wahrzunehmen ist schmerzlich und kann depressive Stimmungen verstärken ('alle sind fröhlich, nur ich nicht').

Sie beschreiben sich als 'schon immer sensibel'. Sensible Menschen nehmen viele Impulse aus Ihrem Umfeld auf, spüren zwischenmenschliche Schwingungen gut, sind leicht 'berührbar'. Aber alles hat zwei Seiten, deshalb gehört zum 'sensibel-sein' oft auch, dass solche Menschen dünnhäutiger sind, dass sie schneller irritierbar sind und ihnen vieles mehr zu schaffen macht. Deshalb geht es hier v.a. darum, die eigene Belastbarkeit wahrzunehmen und anzuerkennen - und es geht darum sich zu schützen, wo es nötig ist.
Dies wäre etwas, was Sie in einer Psychotherapie lernen können.

Ich kenne Sie nicht persönlich, aber es könnte sein, dass Sie in Situationen, die für Sie nicht so gut einschätzbar sind (neue soziale Kontakte, Situationen im Studium etc.) versuchen, die Lage zu 'erfassen', indem Sie sich sehr nach außen orientieren. Sie richten Ihre 'Antennen' dann vll. verstärkt auf Ihr Umfeld aus - d.h. Sie bekommen dann sehr viele Signale von dort, eigentlich viel zu viele. Dabei verlieren Sie in solchen Situationen den Kontakt zu sich selbst, sind nur noch in Reaktion, was die Stimmungsschwankungen erklären könnte. Das ist sehr anstrengend und verwirrend, das Bedürfnis dies durch Rückzug zu vermeiden ist naheliegend, ist aber keine hilfreiche Strategie.
Auch hier wäre es wichtig Schutzmechanismen zu entwickeln.

In einer Therapie können Sie außerdem Belastendes aus der Vergangenheit aufarbeiten und eigene Ressourcen aktivieren.

Der Kontakt mit Ihrer Freundin scheint sehr vertraut und sicher - auf dieser Halt gebenden Basis können Sie es sich erlauben, Sie selbst zu sein. Ich kann sehr gut nachempfinden, dass dies ein sehr schönes, vergleichsweise 'leichtes' Gefühl ist und gut tut!

Am Ende Ihrer Anfrage cshreiben Sie, dass es Ihnen hilft, sich mit anderen auszutauschen, über Ihre Situation zu reden. Auch aus diesem Grund möchte ich Sie ermutigen weiter nach einem passenden Therapeuten zu suchen, zu dem Sie Vertrauen entwickeln können. Parallel könnte ich mir vorstellen, dass Sie sich in einer Selbsthilfegruppe wohl fühlen könnten. Aber ich weiß natürlich nicht, ob es in Ihrem Land so etwas gibt? Falls nicht, könnten Sie vll. eine gründen, per Internet gelingt es Ihnen sicher Menschen zu finden, die ein ähnliches Erleben haben wie Sie.

Per Internet haben Sie auch die Möglichkeit, sich in Foren auszutauschen. Falls es kein muttersprachliches für Sie geben sollte, empfehle ich Ihnen das Forum des Deutschen Bündnisses gegen Depression (siehe Link).

Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie ein hilfreiches Netz für sich knüpfen können, von dem Sie sich getragen fühlen.

Alles Gute und herzliche Grüße nach Bosnien-Herzegowina, Pia Meyer

PS. Es wäre nett, wenn Sie meine Antwort bewerten würden - danke!

Bewertung durch den Fragensteller:
sehr gut beschrieben und sher gute antworten bekommen!!ich denke das ich jetzt ein schrit weiter bin :)





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